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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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Ich glaubte keine Sekunde wirklich daran, dass er unsere Rechnung begleichen würde, aber sein Entsetzen bereitete mir Vergnügen.
    Außerdem würde Mom einen noch schlechteren Eindruck von ihm bekommen, wenn er abhaute und uns seinen Kaffee zahlen ließ. Er war wohl der einzige Mann, den sie in New York getroffen hatte, mit dem sie mich nicht verkuppeln wollte.
    Als die Kellnerin den Kaffee brachte, musste er sich wieder gefangen haben, denn anstelle des verschreckten Reh-Blicks zeigte sein Gesicht wieder die für ihn typischere höhnische Miene. »Sie sind also mutig genug, ohne Ihren Freund einkaufen zu gehen«, sagte er.
    Darauf brauchte ich gar nicht zu reagieren. Mom war schneller als ich. »Seien Sie doch nicht albern«, sagte sie in einem sogar noch klebrigeren Südstaatenton als ich. »Sie würde ihren Freund doch nicht durch die Geschäfte schleifen. Das machen die Frauen heute ganz unter sich aus.«
    Weiter so, Mom!, dachte ich. Das war offenkundig nicht die Reaktion, die Idris erwartet hatte. Um ganz ehrlich zu sein, wusste ich nicht genau, worauf er aus war. Er schien mich einfach nur belästigen, aus dem Gleichgewicht bringen zu wollen. Nun, damit würde er keinen Erfolg haben. »Ja, ich brauchte dringend mal einen Tag frei. Im Büro ist gerade alles so hektisch und viel«, sagte ich und wartete auf seine Reaktion.
    »Ja, das glaube ich gern. Und es wird wahrscheinlich sehr, sehr bald noch viel hektischer, also hoffe ich, dass Sie Ihrer Aufgabe gewachsen sind – in jeder Beziehung.« Er betonte ungefähr jedes zweite Wort, als wollte er seine simple Aussage künstlich mit Bedeutung aufladen. Genauso gut hätte er sein Cape herumschwingen und ein dämonisches Gelächter anstimmen können. Das hätte bedrohlicher gewirkt. So hatte ich keine Ahnung, wovon er sprach. Allerdings schien meine Theorie, dass er uns lediglich ins Chaos stürzen wollte, sich als richtig zu erweisen.
    »Da können Sie aber drauf wetten, dass Katie ihrer Aufgabe gewachsen ist«, meldete Mom sich zu Wort. »Unsere Kleine erreicht immer, was sie sich vornimmt.« Ich sah sie schockiert an. Musste sie erst mit einem Schurken zusammensitzen, um mich ohne Wenn und Aber zu loben? Ich hatte fast das Gefühl, Idris einen Gefallen schuldig zu sein.
    Die Kellnerin brachte mein Sandwich und Moms Suppe mit Matzenbrot-Bällchen. Mom nahm ihren Löffel, kreischte dann jedoch laut auf und schob ihren Suppenteller angeekelt weg. »Was ist denn, Mom?«, fragte ich und versuchte herauszufinden, was damit nicht in Ordnung war, Idris’ süffisantes Grinsen lenkte mich jedoch ab.
    Mom fand keine Worte, und das will wirklich etwas heißen. Alles, was sie fertigbrachte, war, mit ihrem Löffel auf den Teller zu zeigen. Ich konnte an ihrer Suppe nichts ungewöhnlich finden. »Das sind bloß Matzenbrot-Bällchen«, erklärte ich ihr. »Ich hab sie dir wahrscheinlich nicht richtig beschrieben. Sie sind anders als die Klößchen, die wir zu Hause essen.«
    »Und sollen sie einem auch zuzwinkern?«, fragte sie.

    Idris kicherte, und ich schaute ihn wütend an.
    Währenddessen sah ich aus dem Augenwinkel, dass die Matzenbrot-Bällchen tatsächlich zwinkerten. Das waren gar keine Matzenbrot-Bällchen. Es waren Augäpfel. Ich schrie genauso laut auf, wie Mom es getan hatte. Das eigentlich Ekelerregende war, dass es keine Illusion sein konnte, wenn Mom und ich die Augäpfel sahen. Es schwammen also tatsächlich Augäpfel in dem Suppenteller. Igitt! Ich würde nie wieder eine Suppe mit Matzenbrot-Bällchen essen.
    Die Kellnerin kam, wahrscheinlich wegen unseres Geschreis. »Schmeckt es Ihnen denn?«, fragte sie.
    Oder doch nicht? Entweder hatte sie die Schreie nicht gehört, sondern ausgeblendet wie jede gute New Yorkerin, oder Idris hatte eine unsichtbare Sperre zwischen dem Spaß an unserem Tisch und dem Rest des Delis errichtet. Falls das Letztere zutraf, war ich ihm zu Dank verpflichtet, aber andererseits wurde diese gute Tat durch das üble Spiel, das er mit meiner Mutter trieb, mehr als abgeschwächt.
    »Ich glaube, unter der Suppe hatte sie sich etwas anderes vorgestellt«, erklärte ich der Kellnerin und reichte ihr die Schüssel, ohne hinzusehen, damit ich nicht noch versehentlich Blickkontakt mit der Suppe aufnahm. Mit einer Suppe möchte man schließlich nicht in Blickkontakt treten. »Könnten wir vielleicht einfach Hühnersuppe mit Nudeln bekommen?«
    Die Kellnerin beäugte die Suppe, als könne sie nicht verstehen, was damit nicht in Ordnung sein

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