Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
Zero und gingen dann ganz nach unten zum Battery Park, von wo aus wir übers Wasser hinweg die Freiheitsstatue bewunderten. Marcia führte uns die Wall Street hinunter, und vor der Börse blieben wir stehen, um Fotos zu machen. Als wir schließlich am historischen Hafen ankamen, war es Zeit zum Mittagessen.
Wir alle waren vom vielen Herumlaufen müde und hatten die Konversation eingestellt. Ich hoffte, dass sie zu erschöpft sein würden, um mich mit Fragen zu löchern, wenn wir einmal vor dem bizarren Gebäude meiner Firma standen. Mit ein bisschen Glück waren sie sogar so müde, dass sie nur noch in die U-Bahn und nach Hause wollten.
Ich übernahm nach dem Essen die Führung und lief den Hügel hinauf. Als die Türme des MMI-Gebäudes in Sicht kamen, hielt ich unwillkürlich die Luft an. Ich konnte sie sehen, und das bedeutete, dass Mom sie auch sehen konnte, aber ich war mir nicht sicher, was die anderen sahen. Einen erneuten Streit zwischen meinen Eltern darüber, ob meine Mutter sich Dinge einbildete, die nicht existierten, brauchte ich jetzt wirklich nicht.
»Das ist aber ein interessantes Gebäude!«, sagte Dad.
»Welches?«, fragte ich wahrscheinlich ein wenig zu beiläufig, da ich meine Angst zu verbergen suchte.
»Das da, das aussieht wie ein Schloss.«
»Oh, tja, das ist meine Firma, ob ihr’s glaubt oder nicht.«
»Ich wusste nicht mal, dass es dieses Gebäude überhaupt gibt«, äußerte Marcia stirnrunzelnd. »Ich bin bestimmt schon hundert – ach was, tausend – Mal hier gewesen, und es ist mir nie aufgefallen.«
»Ja, es ist schon erstaunlich, was einem alles entgeht, wenn man mit dem Tunnelblick durch die Gegend läuft«, gab ich zurück. »Ich hatte es auch noch nie gesehen, als ich zum Vorstellungsgespräch herkam.«
Wir gingen näher heran, sodass auch der Rest des schlossartigen Gebäudes sichtbar wurde. Sam war glücklicherweise nicht auf seinem Posten. Es hockte nichts ungewöhnlich Aussehendes auf dem Vordach über dem Haupteingang.
»Ich fasse es nicht, dass ich es noch nie gesehen habe«, sagte Marcia, die immer noch die Stirn in Falten legte und den Kopf schüttelte.
Gemma zog ihren Reiseführer aus der Tasche.
»Hier muss es ja drinstehen, weil es so ungewöhnlich aussieht. Vielleicht ist es neogotisch und aus viktorianischer Zeit.«
Ich wusste zwar, dass sie den ganzen restlichen Tag damit zubringen konnte, vergeblich den Reiseführer nach diesem Gebäude zu durchsuchen, sagte aber nichts.
Stattdessen versuchte ich, zügig zu gehen, damit sie nicht so leicht auf die Idee kamen, langsamer zu werden und genauer hinzusehen, als wir daran vorbeikamen. »Jedenfalls ist das mein Arbeitsplatz«, sagte ich. »Da drüben, auf der anderen Seite des Parks, ist die U-Bahn-Station.«
Sie schluckten den Köder nicht. Im Gegenteil, sie blieben alle stehen und betrachteten neugierig das Firmenlogo auf dem Schild neben der Tür. »Wofür steht MMI?«, wollte Dad wissen.
Ich zuckte die Achseln, »Ich bin gar nicht sicher, ob es überhaupt für irgendetwas steht. Vielleicht früher mal, aber heute jedenfalls nicht mehr. Das ist wie bei IBM – weiß da noch jemand, was das eigentlich bedeutet?«
»International Business Machines«, antwortete Dad wie aus der Pistole geschossen.
»Oh. Na ja, sie haben nichts dazu gesagt, als sie mich hier eingeführt haben, deshalb schätze ich, sie betrachten es heutzutage einfach als Namen. Vielleicht sind es die Initialen des Firmengründers oder irgend so was in der Art.« Das war ziemlich gut geflunkert, musste ich feststellen. Das musste ich mir unbedingt merken.
»Und was hast du gesagt, stellen sie her?«, fragte Dad.
Dazu hatte ich mich ausgeschwiegen. »So was wie Software. Um ehrlich zu sein, verstehe ich nicht viel davon. Ich bin hier nur für Verwaltungskram zuständig.« Was in gewisser Weise auch stimmte. Zauberformeln waren wie eine Art Software für die magische Welt, ich verstand nicht, wie das alles funktionierte, und ich arbeitete in der Verwaltung. Ich ging weiter und hoffte, sie würden mir folgen. »Auf der anderen Seite des Parks ist eine U-Bahn-Station. Wir können ja nach Hause fahren und noch ein bisschen Kuchen essen.« Kuchen war das zündende Stichwort.
Gemma und Marcia waren sofort bei mir, und meine Eltern mussten wohl oder übel hinterher.
Wir kamen an die Park Row und überquerten die Straße zum Park, wo wir alle stehen blieben, um Münzen in den Brunnen zu werfen. »Seht mal die Gaslaternen«, sagte ich
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