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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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erleichtert darüber, wieder normale Touristen-Attraktionen vorführen zu können. Jetzt, wo meine Eltern meine Firma ohne weitere Vorkommnisse von außen gesehen hatten, schien das Schlimmste vorüber zu sein.
    Als wir uns der U-Bahn-Station näherten, kam vor uns ein gutaussehender Mann in den Dreißigern über die Straße. Gemma und Marcias Köpfe schwangen synchron herum, und unwillkürlich riskierte auch ich einen Blick. Er sah tatsächlich umwerfend aus und hatte gleichzeitig so was Aufregend-Verruchtes. Er war zwar eigentlich nicht mein Typ, aber er wirkte so, als wäre er genau der Richtige für eine nette kleine Affäre. Außerdem kam er mir irgendwie bekannt vor, obwohl ich ihn nicht ganz einordnen konnte.
    Aber wenn ich ihm schon mal begegnet wäre, hätte man doch meinen sollen, dass ich mich an ihn erinnerte. Ich schaute zu Mom hin, die nicht ganz so hingerissen zu sein schien. Wahrscheinlich hatte sie Angst vor seiner verruchten Seite. Das war nicht die Sorte Mann, die sie für ihr kleines Mädchen aussuchen würde. Es war schon ganz gut so, dass Mom in einigen Tagen wieder nach Hause fuhr.
    Er schenkte uns allen ein strahlendes Lächeln, als er näher kam. Ich zwirbelte an meinen Haaren herum und lächelte zurück. Gemma trat neben mich, sah ihn herausfordernd an und stieß mir ihren Ellbogen in die Rippen. »Hey, ist das nicht der Typ, der dich für den Job angeworben hat?«, zischte sie. »Du hast doch gesagt, du wärst nicht an ihm interessiert, oder?«
    Bevor ich sie daran erinnern konnte, dass sie einen Freund hatte und mir also nicht in die Quere zu kommen brauchte, grinste er mich direkt an und sagte: »Hallo, Katie, was führt Sie denn an einem Samstag hierher?«
    Ich erstarrte. Das war Rods Stimme. Und mir fiel auch wieder ein, wo ich ihn schon mal gesehen hatte.
    Es war Rods Trugbild, die Illusion, die er vor aller Welt zur Schau trug. Ich hatte sie erst einmal gesehen, im Spiegelbild eines Imageprüfers. Sonst konnte ich ihn nie so sehen, wie die anderen ihn sahen, denn ein Trugbild war ein Zauber. Er wurde auf andere Menschen angewendet, damit sie das sahen, was der Zauberer sie sehen machen wollte. Was wiederum bedeutete, dass es bei mir nicht funktionierte, denn ich sah die Dinge immer so, wie sie wirklich waren.
    Doch jetzt sah ich das Trugbild. Das konnte nur eins bedeuten.
    Ich hatte meine Immunität verloren.

In diesem Moment fühlte ich mich, als wäre meine Welt vollkommen auf den Kopf gestellt worden. Ich war nicht mehr immun. Das hieß, ich konnte mich auf nichts mehr verlassen, was meine Sinne mir anzeigten. Ich hatte keine Ahnung, wie das passiert sein konnte und warum, und ich wusste nicht einmal genau, wann es angefangen hatte. Sofort versuchte ich mich daran zu erinnern, wann ich zum letzten Mal ein magisches Wesen gesehen hatte. Am Vortag war ganz kurz dieser Gargoyle aufgetaucht, aber nur vorübergehend. Idris’ Deli-Zauber hatte mir nichts anhaben können, doch wenn ich es mir recht überlegte, hatte ich mich von dem Spektakel immerhin so stark angesprochen gefühlt, dass ich unwillkürlich mit dem Fuß mitwippte.
    Danach fiel mir keine magische Begegnung mehr ein. Ich war ja die ganze Zeit froh gewesen, dass wir unbehelligt blieben und ich meiner Mutter nicht dauernd seltsame Erscheinungen erklären musste, aber vielleicht hatte ich sie schlicht und einfach nicht gesehen. Wer wusste also, was sie alles mitbekommen hatte, wovon ich nichts ahnte?
    Aber für gründliches Nachdenken war jetzt keine Zeit. Ich stand mit meinen Eltern und meinen Mitbewohnerinnen vor Rod und war ihm eine Antwort schuldig. »Hallo!«, sagte ich in der Hoffnung, dass seit seiner Frage nur ein oder zwei Sekunden vergangen waren und nicht – wie es mir vorkam – Stunden.

    »Ich habe meinen Eltern gezeigt, wo ich arbeite.« Ich drehte mich ihnen zu. »Mom, Dad, das ist Rod Gwaltney. Er ist der Mann, der mich für meinen neuen Job angeworben hat. Rod, das sind meine Eltern, Lois und Frank Chandler. Und Sie erinnern sich bestimmt an Gemma und Marcia.«
    »Hallo, Rod«, hauchten Gemma und Marcia unisono mit einem lüsternen Seufzen in der Stimme.
    Hey, waren die beiden nicht liiert? Was fiel ihnen ein, ihn derart anzugraben? Ich warf meine Haare nach hinten und klapperte mit den Augenlidern, bis mir einfiel, dass ich ja ebenfalls einen Freund hatte.
    Ups!
    Rod gab meinen Eltern die Hand. »Nett, Sie kennen zu lernen«, sagte er. »Katie ist ein großer Gewinn für unsere Firma.«
    Mom sah erst ihn,

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