Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
für Silvester geplant«, sagte Marcia. »Wenn nicht, hat er nämlich nicht verdient, dich so zu sehen.«
»Ich hoffe eigentlich, dass ich das vor Silvester schon mal tragen kann«, sagte ich. »Vielleicht nicht das komplette Outfit, aber die Schuhe muss ich bei unserem nächsten Date anziehen.«
Gemma nickte zustimmend. »Ja, mit einem kleinen Schwarzen oder vielleicht mit einem schwarzen Rock und einer weißen Bluse. Kommt drauf an, wo er mit dir hingeht.«
»Als wenn er ihr das vorher sagen würde«, schnaubte Marcia.
»Ja, er mag anscheinend Top-Secret-Dates«, gab ich zu. »Ich glaube, es macht ihm Spaß, mich zu überraschen.«
»Na und? Er kann dich ja auch überraschen, indem er dich mal richtig gut ausführt«, erwiderte Gemma.
»Auch wenn er das eigentlich nicht vorhat, wird er seine Pläne sofort über den Haufen werfen, wenn er sie sieht. Einem Mädchen, das so aussieht, muss man einfach was Besonderes bieten«, sagte Jeff und stierte mich genauso an wie damals, als er unter dem Einfluss eines Zaubers gestanden hatte, der ihn süchtig nach mir machte.
»Da stimme ich unbedingt zu«, kam es leise von Philip. »Wenn eine Dame sich solche Mühe mit ihrer Erscheinung gibt, dann hat sie es auch verdient, auf einem gewissen Niveau verwöhnt zu werden.«
Ich sah Mom triumphierend an. Es war angenehm, Bestätigung von richtigen Männern zu bekommen.
Vielleicht war es das, was ich die ganze Zeit falsch gemacht hatte. Ich war so damit beschäftigt gewesen, praktisch zu denken, dass ich vergessen hatte, etwas Besonderes aus mir zu machen. Wenn ich jedoch selbst nicht glaubte, etwas Besonderes zu sein, warum sollte es dann jemand anders tun?
Und ich war etwas Besonderes, sagte ich mir. Ich war gegen Magie immun, was eine extrem seltene Eigenschaft war. Und deshalb hatte ich auch einen wichtigen Job. Da konnte ich mich auch genauso gut entsprechend kleiden.
Mom schüttelte seufzend den Kopf. »Eine Dame sollte eine Dame sein, egal wie schick sie gekleidet ist«, sagte sie. Dann ging sie in die Küche, um sich eine Dose Dr. Pepper aus dem Kühlschrank zu holen.
»Ich finde, eine Dame, die sich gut kleidet, zollt dem Mann, mit dem sie ausgeht, ihre Anerkennung; sie zeigt ihm, dass sie seine Gesellschaft schätzt«, argumentierte Philip. Was mich total verblüffte. Er sagte nur selten überhaupt etwas, was in mir immer den Verdacht erregte, dass er zu lange als Frosch gelebt und deshalb vergessen hatte, wie man als Mensch kommunizierte. Gemma schien das jedoch nie zu bemerken, oder es machte ihr einfach nichts aus.
»Er hat recht«, stimmte Dad zu. »Sei du mal still, Lois. Verdirb dem Mädchen doch nicht die Laune.Sie sieht gut aus. Sie ist erwachsen, und wenn du jemals die Hochzeit erleben willst, von der du immer träumst, muss sie sich auch so anziehen, dass sie sich einen Mann angeln kann.«
Auch wenn ich froh war, dass er auf meiner Seite stand, war ich nicht sicher, ob ich es so gern hörte, dass ich mich herausputzen musste, damit ich einen Mann abbekam. Andererseits hatte ich – abgesehen von Ethan – auf diesem Gebiet ja tatsächlich keine besonderen Erfolge vorzuweisen.
»So, genug der Modenschau. Es wird Zeit, dass ich mich wieder in Aschenputtel verwandele«, verkündete ich, ging zurück ins Schlafzimmer und schloss die Tür, wo ich mich noch ein letztes Mal im Spiegel bewunderte. »Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schärfste im ganzen Land?«, fragte ich leise. Dann zog ich das Kleid aus und hängte es weg. Danach schlüpfte ich in meinen Pulli, bevor ich mich schweren Herzens entschloss, auch die Schuhe abzustreifen und meine Jeans wieder anzuziehen. Ich wickelte die Schuhe behutsam ins Papier ein, legte sie in die Schachtel und verstaute sie auf einem Regalbrett im Schrank. Gott sei Dank hatten weder Gemma noch Marcia die gleiche Schuhgröße wie ich. Wir konnten zwar unsere Tops untereinander tauschen und manchmal sogar Röcke, aber sie waren beide größer als ich und hatten größere Füße.
Vorher hatte ich das immer bedauert, da Gemma supertolle Schuhe besaß. Aber jetzt war ich froh darüber, weil es bedeutete, dass diese Schuhe nur mir gehören würden.
Als ich zurück im Wohnzimmer war, fragte ich: »Ist noch was von dem Kürbiskuchen übrig?«
»Ich hab extra einen mehr gemacht«, sagte Mom.
»Möchte sonst noch jemand?«, erkundigte ich mich. Alle nickten und hoben die Hände. Ich ging in die Küche und goss mir ein Glas Wasser ein, bevor ich den Kuchen
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