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Katrin Sandmann 02 - Kinderspiel

Katrin Sandmann 02 - Kinderspiel

Titel: Katrin Sandmann 02 - Kinderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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hinter dem Küchenfenster einen Lichtschimmer zu erkennen und sein Herz krampfte sich zusammen. Aber dann bemerkte er, dass das nur der Schein der Straßenlaterne war, der sich in der Scheibe spiegelte. Er stellte den Motor ab und stieg aus. Nach einem kurzen Blick die Straße hinauf und hinunter beugte er sich in den Wagen und sagte: »Du kannst aussteigen. Niemand zu sehen .«
    Sie huschten ins Haus und Peter schloss die Tür hinter ihnen ab.
    »Was ist mit deiner Familie ?«
    »Die sind zurzeit nicht da. Roberta ist mit den Kindern bei einer Freundin .« Peter wandte sich ab und begann, umständlich die Schuhe auszuziehen.
    »Das hat doch nichts mit mir zu tun, oder ?« Die Stimme klang besorgt. »Das würde ich nicht wollen. Ich habe schon genug Schaden angerichtet. Wenn deine Frau meinetwegen ausgezogen ist, verschwinde ich auf der Stelle .«
    »Quatsch«, Peter winkte ab. Seine Handbewegung war halbherzig und seine Stimme klang unsicher. »Das hat mit dir nichts zu tun .«
    Dann raffte er sich auf.
    »Komm mit ins Wohnzimmer, wir machen es uns gemütlich. Ich habe irgendwo noch ’ nen guten alten Whisky. Ich muss nur rausfinden , in welcher Kiste .«

     

14

     
    Roberta hängte das Geschirrhandtuch zurück an den Haken und sah sich in der Küche um. »So, das wär’s«, murmelte sie und setzte sich kurz an den Tisch. Ihre Tochter Johanna kniete auf dem Stuhl neben ihr und malte. Die Stifte hatte sie fein säuberlich vor sich aufgereiht und jedes Mal, wenn sie die Farbe wechselte, achtete sie darauf, dass sie den Stift wieder in die richtige Lücke zurücklegte.
    »Wann ist Papi fertig ?« , fragte Johanna unvermittelt.
    Roberta zuckte zusammen. Sie hatte den Kindern erzählt, dass es am Haus noch eine größere bauliche Veränderung zu erledigen gab, die es nötig machte, dass sie noch einmal kurzzeitig auszogen.
    »Ich weiß nicht genau, Schatz«, antwortete sie vage. »So was dauert oft länger, als man denkt. Aber hier bei Katrin ist es doch auch schön, oder ?«
    »Ich will mich mit meinen Freundinnen treffen. Außerdem ist es doof, immer mit dem Auto zur Schule zu fahren. Wir müssen viel zu früh aufstehen .«
    Johanna griff nach dem rosafarbenen Buntstift und begann, die Blumen auf ihrem Bild auszumalen. Roberta seufzte. In dem Augenblick öffnete sich gegenüber die Tür zur Dunkelkammer. Katrin trat heraus und kam in die Küche. Sie hielt ein paar Fotos in der rechten Hand.
    »Mensch, du hast ja schon wieder den ganzen Abwasch allein erledigt. Du solltest mir doch Bescheid sagen .«
    »Sei nicht albern .« Roberta stand auf. »Soll ich uns Kaffee machen ?« Sie füllte die Kanne mit Wasser. Aus dem Schlafzimmer ertönte die Erkennungsmelodie einer Kinderhörspielserie.
    »Oh, Gott, nicht schon wieder«, stöhnte Katrin. »Wie oft am Tag hören die das ?«
    Roberta lächelte sie entschuldigend an. »So zwanzig, dreißig Mal«, meinte sie dann grinsend.
    Johanna rutschte vom Stuhl und rannte aus der Küche.
    »Hey, was ist mit deinem Bild ?« , rief ihre Mutter ihr nach.
    »Keine Lust mehr.«
    »Räum wenigstens die Stifte weg .«
    Johanna trottete lustlos in die Küche zurück. »Wohin denn ?« , meckerte sie, »hier ist ja gar kein Platz.«
    »Ist schon okay. Hau ab. Ich mach das .« Katrin griff nach den Stiften und verstaute sie im Kasten. Nachdem sie den Tisch freigeräumt hatte, griff sie nach den Fotos, die sie aus der Dunkelkammer mitgebracht hatte, und breitete sie vor sich aus. Roberta kam mit zwei gefüllten Kaffeetassen und setzte sich zu ihr.
    »Was sind denn das für Bilder ?«
    »Kinder.«
    »Das sehe ich auch .«
    »Das hier«, Katrin deutete auf das Foto eines Mädchens mit dunklen Zöpfen, »ist Claudia Heinrich, Claudia Wildmeister, eigentlich, so hieß sie damals .«
    »Und die anderen?«
    »Das weiß ich noch nicht genau. Aber ich vermute, dass einer von diesen Jungens Andreas Schäfer heißt, und ein anderer – dieser da vielleicht – Erik Stein .«
    »Du bist also tatsächlich fest davon überzeugt, dass die drei Todesfälle zusammenhängen ?«
    Katrin nickte. »Das hier war eigentlich ein Foto. Ich habe es vergrößert und Einzelporträts daraus gemacht. Die Frau, die die Kinder für mich identifizieren soll, ist schon recht alt und sieht nicht mehr gut .«
    »Woher hast du das Bild ?«
    »Aus Claudia Heinrichs Schmuckkästchen.«
    »Und wie kommst du darauf, dass die anderen Kinder ausgerechnet Andreas Schäfer und Erik Stein sind? Nur weil diese drei Menschen alle

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