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KATZ oder Lügen haben schlanke Beine (German Edition)

KATZ oder Lügen haben schlanke Beine (German Edition)

Titel: KATZ oder Lügen haben schlanke Beine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Zipfel
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Und nach der berühmten Migräne.
    Sie deutete mit der Hand auf ihren Vater. »Darf ich vorstellen: Hans-Jürgen Lappé, Deutschlands berühmtester Schönheitschirurg und mein Vater.« Dann zeigte sie auf mich: »Und das ist Arno Katz, Papa. Du weißt schon, der Detektiv, von dem ich Dir erzählt habe.«
    Ich war mir nicht sicher, aber in dem Moment, in dem er meinen Namen und Beruf hörte, schienen Lappés Augenbrauen kurz zu zucken als hätten sie Schluckauf. Gleichzeitig musste ich mir das Grinsen verkneifen. Vanessa spielte die abgeklärte Gastgeberin so förmlich perfekt, als hätte sie nie etwas anderes getan. Vielleicht trieb sie sich aber auch zu oft auf Partys herum, auf denen sich die Leute nicht kannten.
    »Freut mich«, sagte ich.
    »Ganz meinerseits«, antwortete Lappé. Er strich Vanessa über den Kopf. »Und du red’ nicht so geschwollen daher, Töchterchen.«
    Wir gaben uns die Hand. Sein Händedruck war genau richtig. Nicht zu fest, aber eben fest. Ich hasse es nämlich, wenn Männer die Hand geben, als würden sie einem eine todkranke Maus anvertrauen.
    »Vanessa hat mir erzählt, dass sie Sie heute Morgen aufgesucht hat. Wegen Gottfried.«
    »Stimmt. Und dabei hat sie versucht Fakten zu schaffen, die ich jetzt wieder rückgängig machen möchte. Zum einen wegen mangelnder Geschäftsfähigkeit, zum anderen, weil ich an etwas weniger Dramatisches als eine Entführung glaube.«
    Hans-Jürgen Lappé verdrehte die Augen.
    »Ach du liebe Güte, dann hat sie Ihnen also die Geschichte mit der angeblichen Hunde-Entführung tatsächlich aufgetischt? Ich weiß nicht, ob ich darüber amüsiert oder verärgert sein soll, Vanessa! Wenn deine Fantasie derart mit dir durchgeht, dann sollte das unter uns bleiben, meinst du nicht?«
    »Ich finde, Fantasie ist etwas Schönes. Und viel Fantasie etwas sehr Schönes«, versuchte ich zu schlichten.
    »Freut mich, dass Sie das so sehen. Tue ich eigentlich auch. Außerdem muss ich zur Ehrenrettung sagen, dass Vanessa ihren Hund nun mal über alles liebt. Und wenn der so plötzlich verschwindet, mein Gott, dann kommt ein zwölfjähriges Mädchen ...«
    »... Dreizehn! In zwei Monaten ...«
    »... eben! In zwei Monaten, aber noch bist du zwölf, Vanessa! Also, da kommt ein Mädchen in diesem Alter halt schon mal auf abenteuerliche Ideen.«
    »Sehe ich ganz genau so, Herr Lappé. Und, wie gesagt, ich bin eigentlich auch nur hier, um ihrer Tochter etwas zurückzugeben.«
    Lappé nickte. Dann näherte er sich mir plötzlich weit unterhalb jeglicher Fluchtdistanz, betrachtete aufmerksam den dunklen Fleck unter meinem linken Auge und schüttelte dabei kritisch den Kopf. Ich habe nämlich einen Fleck unter dem Auge. Schon lange. Habe ich bisher immer für ein simples Muttermal gehalten, hat mich deshalb auch nie gestört.
    »Das sollten Sie unbedingt untersuchen lassen, Herr Katz! Man kann nie wissen, gerade diese Hautgeschichten sind nicht ohne. Und wenn es doch harmlos ist, umso besser: Ein kurzer Druck auf die Laserpistole und Sie sind wieder makellos. Am besten lassen Sie sich gleich für Morgen von meinem Sekretariat einen Termin geben! Außerdem könnten wir uns bei der Gelegenheit noch etwas ausführlicher unterhalten. Zu einer anderen Zeit, an einem anderen Ort. Beides passt mir im Augenblick nicht so recht, Sie verstehen?«
    »Voll und ganz«, sagte ich. Dabei legte ich den linken Zeigefinger auf den dunklen Fleck und zog das Augenlid verschwörerisch ein Stückchen herunter. Sollte so wirken wie: Habe schon verstanden, Kumpel, geheime Kommandosache. Sehen uns dann morgen!
    »Sehr schön! Freut mich, Sie kennengelernt zu haben, Herr Katz. Leider muss ich mich jetzt verabschieden.«
    Wir gaben uns die Hand, dann verschwand Vanessas Vater federnden Schrittes Richtung Terrasse.
    Ich ging mit Vanessa in die erste Etage. Ihr Zimmer war riesig. In einer Ecke lagen Unmengen von Spielsachen und Heerscharen von Plüschtieren. Der Rest des Zimmers war penibel aufgeräumt, genau wie der schwarze Designer-Schreibtisch, ergonomisch und höhenverstellbar, auf dessen Platte ein ziemlich feines Notebook thronte. Ein Blick durch die geöffnete Tür zum Nebenzimmer verriet mir, dass Vanessa hier oben auch über ihr eigenes Badezimmer verfügte. Na ja, was man als Teenager eben so alles brauchte.
    »Sie wollen meinen Fall also wirklich nicht übernehmen?«, fragte Vanessa unwirsch. Dabei wirkte sie überhaupt nicht mehr so blass und kränklich wie eben noch an der Hand ihres

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