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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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–  trotz des gemeinen Blödsinnkommentars von Louise Fletcher –, antwortete ahnungslos: »Louise hatte über alle Leute in der Stadt Akten angelegt.«
    »Akten? Du meinst – «
    »Richard Nixon war dagegen ein Waisenknabe. Sie steckte voller gemeiner Tricks. Du müßtest die Sachen sehen, die sie über die Leute geschrieben hat. Sie hat einen Privatdetektiv engagiert.«
    »Das wäre eine tolle Story!«
    »Du kannst darüber nicht schreiben, Andy.«
    »Warum nicht?«
    »Zum einen würde es die Leute verletzen.«
    »Die Wahrheit – «
    »Und zum anderen würde es die laufenden Ermittlungen behindern.«
    »Du bist keine Polizistin.«
    »Ich könnte aber glatt eine sein. Die Frau ist direkt vor meiner Tür ermordet worden. Ich werde herausfinden, wer sie umgebracht hat.«
    »Ich möchte, daß du mir von den Akten erzählst.«
    »Nein.«
    »Penelope…«
    Penelope hatte das Gefühl, daß Louise Fletcher boshaft auf sie herunterlächelte – oder zu ihnen hochlächelte, was wahrscheinlicher war –, während sie und Andy sich stritten. Sie blieb an der Tür des Double B stehen und war nicht von der Stelle zu bewegen. Wie Mycroft ging Penelope keinem Streit aus dem Weg. Trotzdem…
    »Wenn alles vorbei ist«, sagte sie, »kriegst du ein Exklusivinterview.« Diesen Spruch benutzten die Privatdetektive immer in den Romanen. Zu Penelopes Überraschung funktionierte er.
    »Versprochen?«
    »Indianerehrenwort.« Sie lächelte, ebenfalls boshaft, nach unten – und nach oben, um alle Möglichkeiten abzudecken – in Louise Fletchers Richtung.
    Sie betraten, wieder Händchen haltend, das Double B, aber der Geist von Louise Fletcher folgte ihnen.
    Der Hauptverdächtige Nummer eins saß alleine am Ende der Theke.
    »Bersorg uns doch einen Tisch, Andy. Ich möchte kurz mit Phil Simmons sprechen.«
    Der ehemalige Bürgermeister von Empty Creek lächelte Penelope an, als sie sich neben ihn setzte. Sie empfand ein bißchen Mitleid für den Mann. Nur weil er vierzig Jahre alt und unverheiratet war und noch bei seiner Mutter wohnte, hatte Louise Fletcher keinen Grund gehabt, all diese fürchterlichen Sachen über ihn zu schreiben.
    »Können wir uns morgen vielleicht treffen, Phil?«
    »Sicher, Penelope. Um was geht’s denn?«
    Herumdrucksen oder gleich zur Sache kommen? Penelope entschied sich für das letztere. »Ich möchte mit Ihnen über den Mord an Louise Fletcher sprechen.«
    »Ich habe der Polizei schon alles gesagt, was ich weiß.«
    »Ich würde es trotzdem gerne hören.«
    »Kommen Sie doch morgen zum Abendessen. Mutter macht Spaghetti. Sie macht montags immer Spaghetti. Am Dienstag gibt es Hackbraten. Mögen Sie Hackbraten? Mittwoch gibt es Schmorbraten…«
    »Spaghetti hört sich gut an«, sagte Penelope schnell. Sie wollte nicht Mutter Simmons ganzen Wochenplan hören.
    »Sieben Uhr?«
    »Bis dann.«
    »Sie war eine bösartige alte Kuh, aber ich habe sie nicht umgebracht.«
    »Das habe ich auch nicht behauptet. Ich möchte nur herausfinden, wer es getan hat.« Penelope hatte sich eigentlich vorgenommen, immer nur das Beste von den Leuten zu denken, aber sie fing an zu glauben, daß der Mörder der Öffentlichkeit einen Dienst erwiesen hatte.
    Sie folgte Andys Aufforderung zum Tanzen.
    Der Geist von Louise Fletchers Geist wich ihr nicht von der Seite.
    Dem glücklichen Paar gelang es schließlich, den bösen Geist loszuwerden, indem es eine Reihe ziemlich unanständiger und sündiger Sachen anstellte, die es ausgiebig genoß. Wäre Louise Fletcher nicht schon tot gewesen, wäre sie wahrscheinlich vor Scham tot umgefallen.
    Zuerst spielten sie Erregendes Liebesvorspiel unter einem sternenklaren Wüstenhimmel, dann wechselten sie zu Ankunft und Abfahrt auf dem Bahnsteig, ein Spiel, bei dem sich die Beteiligten häufig zur Begrüßung und zum Abschied küßten. Als sie das über hatten, widmeten sie sich Du kriegst die Maischips, für das es nur sehr lockere Spielregeln gab.
    Dann erinnerte sich Penelope an Sams unglücklichen Unfall, und sie spielten Wirf den Kater aus dem Schlafzimmer. Mycroft schaute nämlich immer sehr interessiert zu – es war fast, als würden sie sich vor laufender Kamera lieben – und hatte außerdem eine Vorliebe dafür, hin und wieder mitzumachen, so daß es für alle Beteiligten besser war, ihn aus dem Zimmer zu verbannen. Mycroft protestierte natürlich, weil er ein begeisterter Spanner und in gewissem Maße ein Kenner von unanständigen und sündigen Sachen war, aber nichtsdestotrotz

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