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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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deren richtiger Name Alyce Smith war. Vielleicht aber auch nicht. Madame Astorias Vorhersagen waren manchmal ein bißchen vage.
    Sie ließen den glänzenden Penny im morgendlichen Sonnenlicht zurück.
    Nachdem sie die Vordertür fest verschlossen hatte, eine Tatsache, die in Empty Creek noch nicht vorgekommen war, und sich wieder im Schutz ihrer Küche befand, blickte Penelope auf ihre Frühstücksvorbereitungen. »Ich hatte vorgehabt, dir ein richtig gutes Mahl zuzubereiten, aber mir ist die Lust am Kochen vergangen.«
    »Das ist schon in Ordnung. Warum duschen wir nicht und gehen ins Duck Pond? Ich lad’ dich ein.«
    Die Nummer sieben im Duck Pond war göttlich.
    Mycroft sprang auf den Tisch und blickte Penelope sehnsüchtig an.
    »Nein, du kannst nicht mit, Mikey. Du weißt, daß du im Duck Pond Hausverbot hast. Ich fürchte auf Lebenszeit.«
    Diese dämliche Ente.
    Es war eine ziemlicher Auftritt gewesen, einer der denkwürdigsten Zusammentreffen zwischen Katze und Ente.
    »Geh du zuerst, Andy.« Penelope überlegte einen Moment und folgte ihm dann. »Willst du meinen Rücken waschen, Seemann?« fragte sie, als sie zu ihm in die Dusche stieg.
    Niemand im Duck Pond kreidete Penelope Big Mikes Verhalten an. Schließlich mußte eine Katze tun, was eine Katze tun muß. Jose« Maria Garcia, der Mitbesitzer und Oberkellner des Restaurants, erkundigte sich sogar jedesmal nach Mycroft. Heute war keine Ausnahme. »Wie geht’s Big Mike?«
    »Ganz gut«, erwiderte Penelope. »Danke der Nachfrage.«
    »Mann, das ist vielleicht ein Kater«, sagte Garcia bewundernd, als er sie zu einem Tisch mit Blick auf den Teich führte, dem das Restaurant seinen Namen verdankte. »Ich wünsche guten Appetit.«
    Enten glitten am Fenster vorbei.
    Sarita, Joses Frau, die dort kellnerte, sagte: »Hallo, Penelope, hallo, Andy. Wie geht es Mikey?«
    »Ihm geht es gut.«
    »Cómo está elgato?« brüllte Juan aus der Küche. Juan war Joses Bruder und der Koch des Duck Pond.
    »Muy bien!«brüllte Penelope zurück. »Gracias. «Damit erschöpften sich Penelopes Spanischkenntnisse. Sie konnte außerdem noch Dos cervezas, por favor sagen.
    »Margaritas?« Sarita wußte, daß weder Penelope noch Andy montags arbeiteten.
    »Ja, bitte«, antworteten sie beide gleichzeitig.
    Eine Ente schwamm dicht am Fenster vorbei und streckte ihnen den Hintern entgegen. Penelope war überzeugt, daß es die Ente war. Offensichtlich war sie nachtragend. Wahrscheinlich war das Sternzeichen der Ente Krebs. Madame Astoria behauptete, Krebse seien nachtragend. Penelope war Krebs.
    »Die Sache gefällt mir nicht«, sagte Andy.
    »Ich glaube, das war eine Nachricht für Mycroft.«
    »Was für eine Nachricht?«
    »Von der Ente.«
    »Was für eine Ente?«
    »Die Ente, die gerade wegschwimmt.«
    »Also ehrlich, Penelope, manchmal weiß ich wirklich nicht, wovon du sprichst.«
    »Ach, egal.«
    »Ich habe über den Penny gesprochen. Ich mache mir Sorgen.«
    »Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen«, sagte Penelope. »Ich war bei den Marines.«
    »Du warst ein weiblicher Marine.«
    »Das ist das gleiche.«
    »Eine Schreibkraft.«
    »Es ist nicht meine Schuld, daß sie mich nicht in die Force Recon-Einheit gelassen haben – das wollte ich wirklich machen – oder mich zum Panzerkommandant gemacht haben. Das wäre nicht schlecht gewesen. Quietsch, quietsch, quietsch. So ein Panzer klingt wie eine Mäusefamilie, die die Straße runtermarschiert. Ich fand das immer sehr interessant. Findest du nicht auch?«
    Praktischerweise vergaß Penelope, daß Force Recon Marines – die Elitetruppe des Marine Corps – sehr früh morgens aufstanden, um aus leistungsfähigen Flugzeugen zu springen. Panzerkommandanten standen auch ziemlich früh auf, um durch die Landschaft zu quietschen.
    »Nein, tut mir leid«, sagte Andy. »Das reicht nicht.«
    »Warst du bei den Marines?« fragte Penelope überheblich.
    »Du weißt doch, daß ich das nicht war.«
    »Dann hast du auch keine Ahnung. Ich kann auf mich selbst aufpassen«, sagte sie entschieden.
    »Wenn es dich glücklich macht«, sagte Andy, »verpflichte ich mich noch heute.«
    »Du bist zu alt, Liebling.«
    »Und du bist unmöglich.«
    »Ja, ich weiß, aber laß uns nicht diesen wundervollen Tag verderben.«
    Sarita kam mit den Margaritas zurück.
    »Ich schau dir in die Augen, Kleines«, sagte Andy.
    Penelope lächelte und erhob ihr Glas. Andy konnte Humphrey Bogart ziemlich gut imitieren.
    Nach dem Mittagessen ging Penelope nach

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