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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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konnte.
    »Verdammt!« Penelope hatte Shampoo in die Augen bekommen. Es brannte.
    »Also wirklich. Ich muß in einem meiner früheren Leben ein ziemliches Miststück gewesen sein.«
    Herbert Fletcher begrüßte Penelope und Mycroft höflich. Unter seinen Augen waren Tränensäcke und in seinem gebräunten Gesicht hatten sich neue Falten eingegraben. Obwohl er so von Müdigkeit und Kummer gezeichnet war, mußte Penelope zugeben, daß er gut aussah. Auch wenn er natürlich nicht mit Sean Connery konkurrieren konnte. Laney hätte wahrscheinlich gar nichts dagegen, wenn Herb ihr ins Ohr schnaufte.
    Herb führte sie hinter das Haus. »Louise hat das Gästehaus als Büro benutzt. Ich fürchte, es ist ein ziemliches Chaos. Sie war nicht gerade sehr ordentlich, was das Organisieren ihrer persönlichen Angelegenheiten anging. Ich habe versucht, ihr zu helfen, aber Sie wissen ja, wie Louise sein konnte…«
    Höre ich da einen bitteren Ton in Herbs Stimme? fragte sich Penelope.
    »Nun, ich überlasse Ihnen beiden das Feld«, sagte Herb. »Ich bin im Haus, wenn Sie etwas brauchen.«
    Penelope und Mycroft betrachteten bestürzt das Gästehaus. Überall lagen Papiere, Akten, Zeitschriften und Bücher herum.
    Mycroft war der erste, der sich langsam vorwagte und vorsichtig die staubige Luft schnüffelte. Junge, hier finde ich bestimmt ein oder zwei Mäuse. Er zuckte zusammen, als Penelope ein Fenster aufriß. Mach doch nicht so viel Krach, beschwerte er sich mit einem scharfen Miau. Du verscheuchst sie ja.
    Sie hatten eine gewaltige Aufgabe vor sich, vor allem, da Penelope nicht genau wußte, wonach sie eigentlich suchte. Sie ging zu einem der Aktenschränke hinüber und zog eine der Schubladen heraus, in der sich Hängemappen in der Größe von Gerichtsakten befanden. Die Schildchen darauf waren ordentlich mit den Namen der prominenten Einwohner von Empty Creek beschriftet.
    Mein Gott.
    Auf einer der Mappen stand Penelope Warren.
    Sie zog sie aus der Schublade und setzte sich an den Schreibtisch. Ihre Mappe enthielt Zeitungsausschnitte und handgeschriebene Notizen. Penelope erkannte die Zeitungsberichte. Einer war ein Artikel, den Andy über ihre Erfahrungen im Friedenscorps geschrieben hatte. Ein anderer beschrieb die Eröffnung von Mycroft & Co und enthielt ein Photo von Penelope und Mycroft, wie sie vor dem Kamin des Geschäfts saßen. Natürlich war da auch der Bericht über die Ratenden Zwei und das Photo, auf dem sie aus den Satteltaschen spähten. Hinter den Ausschnitten waren auf grobem liniertem Notizblockpapier Stichpunkte notiert. Penelope begann zu lesen.
    »Penelope Warren ist scheinbar intelligent und ehrgeizig. Liberal. Scheint die Wüste zu lieben. Gute Kandidatin für Stadtrat? Mit Planungskommission anfangen? Herausfinden. Häufig mit Zeitungsredakteur zusammen. Schlafen wahrscheinlich miteinander. Besseren finden.«
    Besseren finden? Was war an Andy verkehrt’? Na ja, auf der Sean-Connery-Skala von eins bis zehn…
    Penelope drehte die Seite um.
    »Schwester spielt in billigen Filmen. Zeigt Brüste, um ignorante männliche Zuschauer zu erregen. Herb ist großer Fan. Ekelhaft. Schwester könnte von politischen Gegnern gegen Penelope verwendet werden. Bessere Kandidatin finden.«
    »Was für eine prüde Ziege«, sagte Penelope zur Verteidigung ihrer Schwester. Außerdem war das nicht Cassie gewesen, die diese Dinge gemacht hatte, sondern jemand mit dem Namen Storm Williams, und außerdem machte sie das schon lange nicht mehr. Das stand jetzt in ihrem Vertrag.
    Penelope las die Akten über ihre Freunde und Nachbarn und kam sich vor wie eine richtige Schnüfflerin.
    Laneys enthielt eine Ausgabe von Arizona Heroine, ihrem ersten Liebesroman. Louise hatte mit einem Marker »Schund« über den üppigen Busen der Heldin geschrieben, die auf dem Umschlag abgebildet war.
    »Albern und schreibt Pornographie«, hieß es weiter. »Färbt ihre Haare«, war der letzte Kommentar über Laney. Das stimmt nicht, widersprach Penelope der toten Frau. Laney ist eine gute Schriftstellerin, auch wenn sie eine Schwäche für klimpernde Wimpern und heiseres Keuchen hat. Und ihre Haare sind auch nicht gefärbt.
    Louise Fletcher hatte Andys Empty Creek News Journal als »Blödsinn« tituliert. In einer späteren Notiz jedoch hatte sie seinen Artikel, in dem er verlangte, daß Teile der Wüste unbebaut bleiben müßten, als »vielversprechend« bezeichnet.
    Fasziniert las Penelope andere Akten und fand heraus, welche Bewohner von Empty

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