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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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was den Redakteur der örtlichen Zeitung ziemlich verärgerte, da sein Blatt nur zweimal die Woche erschien und er nun ins Hintertreffen geriet. Man mußte jedoch zu seiner Rechtfertigung hinzufügen, daß Andy dieser Gedanke gleich wieder leid tat. Das Leben von Louise Fletcher war viel wertvoller als eine Story, eine Tatsache, die dem Lokalreporter völlig abging. Er lief Gefahr, den Redaktionsschluß zu verpassen, und war dermaßen lästig, daß Sam Connors ihn in sein Auto verbannte.
    Penelope, vor deren Tür noch nie ein Mord verübt worden war, fühlte sich völlig hilflos. Um sich zu beschäftigen, ging sie in die Küche und kochte für alle Kaffee, und das gleich literweise. Dabei ging ihr die ganze Zeit Laneys Drohung nicht aus dem Kopf: »Ich könnte diese Frau umbringen.« Ach was, das hat sie doch nur so dahingesagt. Laney könnte nie jemanden umbringen, nicht einmal Louise Fletcher.
    Oder?
    Mycroft schlüpfte sofort in die Rolle von Big Mike und setzte sich auf das Fensterbrett, von wo aus er interessiert die Aktivitäten der Polizei beobachtete. Besonders hatte es ihm das gelbe Band angetan, das im sanften Wüstenwind leicht hin und her flatterte. Jeder Kater seiner Gewichtsklasse könnte wundervolle Dinge mit dem Band anfangen, das vor dem Haus zwischen der Veranda und dem großen Kaktus aufgespannt war, um den Tatort abzusichern.
    Penelope wurde gleich darauf von einem stämmigen Detective mit Namen Lawrence Burke in der Küche aufgespürt und einem genauen Verhör darüber unterzogen, wo sie sich während des Nachmittags und Abends aufgehalten hatte, wie gut sie das Opfer gekannt hatte und welches Motiv sie eventuell für die Tat hatte. Außerdem mußte sie noch Fragen über ihre Gewohnheiten und Lebensumstände beantworten. Als sie sich später mit Andy austauschte, fand sie heraus, daß ihn Willie Stoner, Burkes Partner, beiseite genommen und ihm ähnliche Fragen gestellt hatte. Penelope taufte die Detectives in Gedanken Zwiddeldei und Zwiddeldum.
    »Wo waren Sie heute?«
    »Das habe ich Ihnen doch schon alles gesagt.«
    »Dann sagen Sie es mir eben noch mal.«
    Penelope seufzte. »Ich bin aufgestanden…«
    »Alleine?«
    »Was soll das heißen?«
    »Waren Sie beim Aufstehen alleine?«
    »Natürlich nicht. Mycroft war bei mir. Mycroft schläft immer bei mir.«
    »Aha.« Der stämmige Polizist zückte den Stift, um mitzuschreiben. »Wer ist Mycroft? Ihr Freund da draußen?«
    »Mycroft ist mein Kater.«
    Er schrieb K-A-T-E-R in sein Notizbuch. »Der fette da auf dem Fensterbrett?«
    »Das lassen Sie ihn besser nicht hören. Er könnte an Ihren Worten Anstoß nehmen, genau wie ich auch.«
    »Das ist reine Routine.«
    »Um Himmels willen, Sie hören sich ja an wie Jack Webb.«
    »Lady, beantworten Sie einfach nur die Fragen. Kennen Sie jemanden, der das Opfer umbringen wollte?«
    Laneys Worte kamen ihr in den Sinn: »Ich könnte diese Frau umbringen.« – »Nein«, sagte Penelope. Sie brachte es nicht über sich, Laney diesem widerlichen Mann auszuliefern. Er würde sie wahrscheinlich in Handschellen abführen oder sogar versuchen, mit einem Gummiknüppel ein Geständnis aus ihr herauszuprügeln – oder was die Polizei heutzutage so benutzte.
    »O.K.«, sagte Zwiddeldei. »Wo waren Sie heute?«
    Penelope seufzte erneut. »Ich habe mir Kaffee gekocht, Mycroft gefüttert…«
    »So weit vorne brauchen Sie nicht anzufangen. Ab vier Uhr reicht.«
    »Wie ich Ihnen schon sagte, war ich im Buchladen. Alleine. Während der letzten Stunden waren keine Kunden da. Um fünf Uhr haben Mycroft und ich zugemacht und sind ins Double B gegangen, wo wir uns mit Andy auf einen Drink verabredet hatten.«
    »Ist Andy Ihr Freund?«
    »Man könnte es so nennen.«
    »Was nun, ja oder nein?«
    Penelope war drauf und dran zu schreien. »Ja, zum hunderttausendsten Mal, ja.«
    »Hat Sie jemand im Double B gesehen?«
    »Pete, der Barmann, Red, die Ratte, Debbie, die Kellnerin. Und außerdem…«
    »Ballermänner«, murmelte der Detective.
    »Wie bitte? Sagten Sie ›Ballermänner‹?«
    »Debbie, die Kellnerin. Die mit den Ballermännern.«
    »Ballermänner?« wiederholte Penelope.
    »Ja, Sie wissen schon… dicke Titten.«
    »Sie kleiner, schmieriger Kretin«, sagte Penelope, obwohl Burke alles andere als klein war; aus einer Öffnung in seinem Hemd quoll ein haariger, fetter Bauch hervor.
    »Hey, passen Sie auf, was Sie sagen.«
    Penelope, die nun ziemlich sauer war, richtete sich langsam auf – wenn sie wollte, konnte sie

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