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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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ganz schön einschüchternd und imposant wirken – und war nahe dran, dem Detective eine zweite Vokabel-Lektion zu erteilen und dabei einige der Begriffe zu benutzen, die sie bei den Marines aufgeschnappt hatte, als Polizeichef John Fowler die Küche betrat.
    »Was ist hier los?«
    »Ich habe hier eine feindliche Zeugin, Chef. Sie hat mich einen ›Kretin‹ genannt. Was immer das auch ist. Und schmierig noch dazu. Ich habe es hier in meinem Notizbuch aufgeschrieben.«
    »Ach, hören Sie doch auf, Burke, Sie können Kretin nicht mal richtig buchstabieren.«
    Und tatsächlich hatte der Detective nur eine von Debbies Brüsten gezeichnet, obwohl es eher aussah, wie ein Kreis mit einem Punkt in der Mitte.
    »Und außerdem hat Penelope völlig recht«, fuhr Fowler fort. »Sie sind ein Kretin, und schmierig noch dazu. Ist der Kaffee schon fertig?« Er wandte sich ihr zu. »Es riecht phantastisch.«
    »Ihnen schenke ich gerne eine Tasse ein, aber er kriegt keine. Neben allen anderen Sachen hat er auch noch Mycroft beleidigt.«
    »Ich hab’ bloß meinen Job gemacht, Chef.«
    »Kommen Sie, Burke, hauen Sie ab, und versuchen Sie, eine Spur zu finden.«
    »Ich wollte Ihren Kaffee sowieso nicht. Er macht mich gallig.«
    Penelope zog eine ihrer reizenden Augenbrauen hoch. »Gallig?«
    »Ja, ich muß davon immer rülpsen.« Der Detective zog sich so würdevoll wie möglich zurück.
    Fowler schüttelte traurig den Kopf, während er den Kaffee nahm, den Penelope ihm hinhielt. »Ich würde ihn am liebsten als Schülerlotsen einsetzen, aber das würde er wahrscheinlich auch noch verbocken. Und mich würden sie dann wegen Gefährdung von Kindern drankriegen.«
    »Er hat mich behandelt, als wäre ich eine Verdächtige, John. Bin ich das?«
    »Natürlich nicht. Soweit ich das bis jetzt beurteilen kann, sind Sie eine der wenigen in Empty Creek, die Louise Fletcher gemocht haben. Und wir brauchen gar keine Verdächtigen. Davon haben wir nämlich mehr als genug, Mr. Fletcher eingeschlossen.«
    Penelope ignorierte die gemeine Spitze, die gegen Herbert Fletcher gerichtet war. Jeder in Empty Creek wußte, daß Louise den Haushalt und das Imperium der Fletchers regiert hatte, so wie sie es immer mit Empty Creek vorgehabt und auch letztendlich praktiziert hatte. Dabei hatte sie sich von niemandem reinreden lassen, vor allem nicht von ihrem Mann.
    »Wissen Sie«, sagte Penelope, »ich habe Herb heute nachmittag in der Schlange vor dem Kino gesehen, nachdem der Regen aufgehört hatte. Ich fürchte, damit können Sie ihn von der Liste der Verdächtigen streichen.«
    »Ach verdammt, ich kriege aber auch nie die einfachen Fälle. Haben Sie eine Ahnung, warum sie hier war?«
    Penelope schüttelte den Kopf. »Ich habe sie vor einer Woche das letzte Mal gesehen. Sie kam im Buchladen vorbei und hat ein paar Bücher gekauft. Nichts Ungewöhnliches. Sie mag – mochte – Krimis.«
    »Und nun ist sie selbst einer.«
    »Ja, so könnte man das sagen.«
    Die Küche füllte sich nach und nach mit Leuten. Andy kam zuerst herein, gefolgt von Sam Connors und Bürgermeister Charley Dixon.
    »Eine böse Sache«, sagte Dixon, »und noch dazu schlecht fürs Geschäft.«
    Penelope hielt die Bemerkung des Bürgermeisters für herzlos, selbst wenn man bedachte, daß Louise Fletcher ihm regelmäßig politische Rechtsbeugung, Mißbrauch der städtischen Gelder und Inkompetenz vorgeworfen hatte, aber sie hielt den Mund und schlüpfte aus der Küche. Es brachte gar nichts ein, den Bürgermeister zu verärgern. Louise Fletcher hatte das jahrelang gemacht, und was hatte es ihr eingebracht?
    Penelope stand im Wohnzimmer am Fenster und kraulte Mycroft geistesabwesend hinter den Ohren, während sie beobachtete, wie Louise Fletchers Leiche zum Wagen des Gerichtsmediziners gebracht wurde. »Die Königin ist tot«, flüsterte Penelope, als der Wagen wegfuhr. »Lang lebe die Königin.«
    Mycroft blickte mit traurigen Augen zu ihr hoch. Er hatte Louise Fletcher gemocht.
    Draußen wieherte Chardonnay klagend; nicht aus Trauer um die verstorbene Frau, sondern weil sie ihr Abendessen haben wollte.
    »Ach du meine Güte, Mycroft, ich habe Char vergessen.« Penelope stürzte in die Küche, öffnete eine Schublade und wühlte darin auf der Suche nach den Pfefferminzbonbons herum, die Chardonnay so gerne mochte. »Ich gehe mein Pferd füttern«, verkündete sie. »Das ist doch wohl erlaubt.« Die Männer im Raum, Andy eingeschlossen, ignorierten sie.
    Penelope zuckte mit den Achseln,

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