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Katzendaemmerung

Katzendaemmerung

Titel: Katzendaemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Gordon Wolf
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vermeiden wollte.
    Sie fuhren gemeinsam mit einem anderen Team zum Einkaufszentrum ›Carmel Mountain‹, einer weitläufigen Promenade von Einzelhandelsgeschäften, zirka fünf Meilen von seinem Haus entfernt. Dort teilten sie sich auf, um einen entsprechend größeren Bereich abzudecken. Gordon sandte Nelson mit einem anderen Mann zum Auskundschaften eines Trinkwasserreservoirs in der Nähe. Falls ihn sein Bauchgefühl nicht betrog, war noch etwas in dem Tank enthalten, also würden sie ihn absperren und jeden Tag jemandem zum Wasserholen schicken.
    Auf der Fahrt schwatzte Jimmy belangloses Zeug, sodass Gordon Zeit zum Entspannen fand. Dabei dauerte es nicht lange, bis er einschlief. Er schreckte jedoch auf, als ihm Jimmy gegen den Arm boxte und laut rief, er möge wach werden.
    Im ersten Geschäft, einem Lebensmittelladen, wimmelte es vor Leuten. Scharenweise trugen sie Nahrung und andere Bedarfsgüter auf den Armen heraus.
    »Wie gehen wir vor?«, fragte Jimmy, während er sich übers Lenkrad beugte und die Herumlaufenden beobachtete.
    »Ahh … lass mal sehen.« Gordon war noch ein wenig benommen nach seinem Nickerchen.
    »Alter, das sieht nach Riesenchaos aus.«
    »Da hast du wohl Recht«, erwiderte Gordon, »aber ich muss da rein und holen, was es zu holen gibt. Bleib mit dem Wagen auf Abstand.«
    Nachdem er seine Pistole aus dem Schulterhalfter gezogen und überprüft hatte, ob sie geladen war, vergewisserte er sich, dass auch Jimmy seine Waffe bei sich trug und sich wehren konnte. Dann stieg er aus und näherte sich dem Gebäude. Gordon zählte Dutzende Menschen ein- und ausgehen. Vor der Front des Geschäfts und bis auf den Parkplatz lagen überall Abfälle und zerdrückte Esswaren. Gordon trug einen großen Rucksack und behielt den Reißverschluss seiner Jacke offen, um seine Waffe, falls nötig, schnell zücken zu können. Dieser Mob war der Beweis dafür, dass sich der Stand der Dinge herumgesprochen hatte. Obwohl er geringe Aussichten sah, eine große Menge an Nahrungsmitteln und Vorräten zu ergattern, musste er es durchziehen und das Beste daraus machen.
    Als er den dunklen Laden betrat, erwiesen sich seine Vermutungen als korrekt. Während er zügig zwischen den leeren Reihen hindurchging, schnappte er noch alle einzelnen Konserven und verpackten Speisen auf, die er finden konnte, teilweise auch vom Boden. Sein Blick fiel sodann auf die Apotheke, die er ansteuerte, doch auch deren Auslagen waren abgeräumt worden. Da jemand das Wandfenster eingeschlagen hatte, stellte es kein Problem dar, über die Theke in den Angestelltenbereich zu springen. Er griff sich, was ihm in die Hände fiel und steckte es in den Rucksack. Enttäuscht darüber, sich 20 Minuten lang für wenig Vorzeigbares abgemüht zu haben, verließ er das Gebäude wieder.
    Als er aus dem dämmrigen Durcheinander des geplünderten Ladens trat, sah er, was bald zu ihrem Alltag gehören würde: Jimmy wurde in seinem Chevy von drei Männern umringt. Sie schaukelten das Fahrzeug hin und her, stichelten und johlten ununterbrochen, was sein Freund ebenso lautstark erwiderte. Außerdem drohte er ihnen mit seiner Pistole, was sie allerdings nicht abschreckte.
    Gordon lief los, um ihm zur Hilfe zu eilen. Er nahm seine Sig aus dem Halfter, hielt sie senkrecht in die Luft und drückte ab. Der Knall ließ die Männer innehalten. Als sie sich umdrehten, zielte Gordon bereits auf einen von ihnen und brüllte: »Verschwindet, verdammt nochmal! Weg von dem Auto!«
    »Hey Mann, bleib cool!«, schrie der Mann, auf den Gordon die Waffe richtete.
    Das alte Lagebewusstsein war ihm noch nicht abhandengekommen. Während er den einen Mann weiterhin in Schach hielt, achtete er zugleich auf die übrigen beiden. Sie traten mehrere Schritte zurück, doch der erste tat das Gegenteil: Er wagte einen Schritt vorwärts.
    »Verpisst euch jetzt von hier!«, verlangte Gordon.
    »Ist das deine Kiste, Bruder? Wir wollen sie ausleihen.«
    »Ich sagte: Verpisst euch von hier – SOFORT!«, wiederholte er scharf.
    Unbeeindruckt machte der Kerl noch einen Schritt nach vorne und rief seinen Freunden etwas auf Spanisch zu. Gordon verstand es zwar nicht, doch was immer es bedeutete: Die zwei begannen wieder, sich zu nähern.
    »Wenn ihr euch nicht verzieht, knall ich euch ab!«, drohte Gordon.
    Er empfand etwas, das er seit langer Zeit nicht mehr gespürt hatte: erwartungsvolle Furcht. Die Zeit verging zusehends langsamer für ihn. Er fasste jeweils abwechselnd den einen Mann vor

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