Katzenmond
bösartig gezahnt. »Na, die dürfte ja hübsch Schaden anrichten.«
Camille lächelte, atmete langsam tief ein, und das Knistern von Magie umgab sie. Mit ausgestreckten Händen rief sie Energie zu sich herab – inzwischen erkannte ich es sofort, wenn sie sich für einen Zauber bereit machte. »Ja. Ich schulde Van noch eine Glassplitter-Panade.«
Ich sah die Männer an. »Kann’s losgehen?«
Sie nickten.
»Also … los. Und diesmal sollten wir sie möglichst nicht entkommen lassen.« Ich bedeutete Shade und Smoky, mir zu folgen. Camille und Trillian traten beiseite. Ohne ein weiteres Wort stürmten wir hinter den Bäumen hervor.
Van und Jaycee sahen so aus, wie ich sie in Erinnerung hatte: wie gefährlicher, verlogener Abschaum. Sie trugen Jeans und Polohemden – und Springerstiefel mit fiesen Stahlkappen. Als wir plötzlich angerannt kamen, wirbelten sie herum und bellten Befehle.
Zwei Treggarts – offenbar ihre Lakaien – stellten sich vor die beiden. Doch zwischen uns und den vier Dämonen standen noch ein halbes Dutzend Ghule. Oder Zombies, da war ich nicht ganz sicher. Zombies waren leichter zu töten als Ghule, also würden wir das wohl auf die harte Tour herausfinden.
Camille, ein Stück seitlich von mir, schoss sofort einen Blitz auf Van ab. Sie hatte noch eine Rechnung mit ihm zu begleichen, und offenbar wollte sie keine Zeit verschwenden. Ich bewegte mich in ihre Richtung, um ihr zu helfen, doch einer der Zombies trat mir in den Weg, und ich konnte nicht mehr sehen, was Van tat. Ich versuchte, den Untoten zu umgehen. Der war relativ langsam, aber schnell genug, mich abzufangen. Es half nichts, ich würde kämpfen müssen.
Zombies gaben nicht auf, ehe man sie in Stücke zerlegt hatte. Sie waren nichts als reanimierte Körper. Sie hatten keine Seele und empfanden keinen Schmerz. Ghule besaßen eine gewisse, verzerrte Art Intelligenz, aber Zombies waren nur Kanonenfutter. Sie taten nicht mehr als Fleisch fressen und alles Lebendige vernichten, was sie in die Finger bekommen konnten. Ghule hingegen ernährten sich von Fleisch und Energie.
Als das Ding auf mich zuschlurfte, wog ich meine Möglichkeiten ab. Shamas hatte uns scharfe, solide Klingen gegeben, und wenn ich meinen Angriff gut plante, würde nicht viel nötig sein, um meinen Gegner aufzuschlitzen. Ich war schneller und beweglicher als der Zombie. Sie waren zwar gefährlich, weil sie so stark und schwer aufzuhalten waren, aber flink waren sie nicht gerade.
Ein Kick aus der Drehung ließ den Zombie rückwärts taumeln. Ich nutzte den Augenblick, um ihm den Bauch aufzuschlitzen, und sah prompt die halb konservierten Eingeweide herausgleiten. Verdammt, war der Dolch scharf!
Die Leiche stöhnte, ignorierte jedoch das heraushängende Gedärm. Sie schlug nach mir, aber mit dem Dolch konnte ich sie mir auf Armeslänge vom Leib halten. Ich warf einen Blick nach links und sah, wie Smoky einen der Zombies praktisch schredderte. Shade hatte auch schon einen erledigt. Blieben noch vier.
Hinter den Zombies war ein lauter Ruf zu hören, und ein greller Blitz leuchtete auf. Im nächsten Augenblick wurde mein Gegner plötzlich schneller und hatte ein Funkeln in den Augen. Verflucht! Was für einen Zauber hatte Van da auf Lager?
Mir blieb keine Zeit mehr, darüber nachzudenken, denn der eben noch taumelnde Leichnam donnerte plötzlich wie eine Lokomotive auf mich zu. Der Zombie schaffte es, meinem Dolch auszuweichen, und eine Faust traf mich an der Seite. Ich stolperte rückwärts – der Schlag hatte sich angefühlt wie eine Abrissbirne. Ich rang noch nach Luft, als ein weiterer Blitz knallte und eine Frau kreischte.
»Camille!« Verzweifelt versuchte ich, an dem Zombie vorbeizukommen, aber er blockierte mir den Weg.
»War nicht ich! Kämpf weiter!«
Das klang nicht so, als wäre ihr etwas passiert, also widmete ich meine volle Aufmerksamkeit wieder dem Leichnam vor mir. Der setzte gerade zu einem weiteren Angriff an, doch diesmal schaffte ich es, seinem Hieb auszuweichen und zuzustechen. Ich traf ihn an der Schulter. Statt die Klinge wieder herauszuziehen, zog ich sie mit Druck über seine Schulter, brach durch das Gelenk und säbelte ihm den Arm ab. Der Zombie grunzte nur.
Ehe er sich zu mir umdrehen konnte, war ich schon hinter ihm und schlitzte ihm von hinten das Genick auf. Die Klinge durchtrennte sogar die Wirbel. Sein Kopf kippte nach vorn, wo er nur noch an einem schmalen Streifen Haut hing. Dann siegte die Schwerkraft, die Haut
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