Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
riss, und der Kopf fiel zu Boden. Immer noch schnappte der Mund auf und zu. Der Körper wankte blindlings herum, und nun war es nicht mehr schwer, den Rest zu erledigen.
    Ein paar Hiebe, und er hatte auch den anderen Arm eingebüßt. Ich hackte die Finger beider Hände ab, und sie wanden sich auf dem Boden wie dicke Maden. Ohne Finger konnten die Hände nicht vorwärts krabbeln. Binnen weniger Minuten war der Zombie in seine Einzelteile zerlegt. Nur noch totes Fleisch. Es bebte und zuckte, weil der Zauber ihm Bewegung befahl, aber der dürfte bald nachlassen, und wenn wir den Leichnam dann wieder begruben, würde er auch unter der Erde bleiben.
    Ein schrilles Kreischen – diesmal zweifellos Camille. Ich rannte los, doch einer der Treggarts schnitt mir den Weg ab.
    »Ach, verdammt.« Ich machte mich kampfbereit, und der Dämon kam lachend näher. Er war mit der üblichen Kette bewaffnet, die Treggarts anscheinend so liebten, und er wirbelte sie über seinem Kopf herum, während er mich mit einem Glitzern in den Augen musterte.
    »Komm schon, Kleine. Du magst es wohl auf die harte Tour?« Er warf sich nach vorn, und die Kette pfiff auf mich zu. Ich warf mich zur Seite, kam mit erhobenem Dolch wieder auf die Füße und drehte mich so, dass ich ihm möglichst wenig Angriffsfläche bot. Mit dieser Kette konnte er mich gut auf Distanz halten, außer ich schaffte es, so nah an ihn heranzukommen, dass er sie nicht mehr schwingen konnte.
    Ich brauchte eine Lücke. Als ich einen Schritt nach rechts machte, folgte er mir, und ich schoss blitzschnell nach links. Ehe er begriff, was ich vorhatte, stieß ich ihm die Klinge tief in die Seite und hielt mich dabei so dicht bei ihm, dass die Kette eher zum Hindernis wurde. Er ließ sie kreischend fallen und griff nach dem Messer an seinem Gürtel. Ich benutzte das Heft meines Dolchs als Hebel und versetzte ihm einen kräftigen Stoß.
    Der Treggart ließ das Messer fallen, kämpfte mit rudernden Armen um sein Gleichgewicht, und wir beide gingen zu Boden. Ich riss den Dolch heraus, als er nach meiner Kehle griff. Blut schoss aus der Wunde in seiner Seite, und während er mich am Hals zu packen versuchte, ließ ich den Dolchgriff auf seine Stirn herabsausen. Ein lautes Knacken war zu hören. Noch ein Schlag, und sein Kopf fiel zur Seite, der Körper erschlaffte.
    Ich sprang auf und sah mich nach seinem Kumpel um, doch der zweite Treggart-Schläger war bereits tot. Den tiefen Rissen in seinem Bauch nach zu urteilen, hatte Smoky ihn erledigt. Während ich noch versuchte, mir einen Überblick zu verschaffen, hörte ich wieder Camille kreischen. Ich wirbelte herum und sah, dass sie sich krümmte, die Hände seitlich an die Taille gepresst. Rauch stieg von ihr und vom Boden um sie auf.
    Auf der Suche nach dem Verursacher sah ich mich hektisch nach Jaycee um, und ein regloser Körper fiel mir ins Auge. Jaycee! Camille hatte es geschafft, sie umzuhauen – oder? Shade trat auf einmal aus dem Schatten eines Baumes hervor, und mir wurde klar, dass er Jaycee ausgeschaltet haben musste. Jetzt griffen er und Smoky Van an, dem das höhnische Grinsen plötzlich verging.
    »Drachen!«, brüllte er und ergriff die Flucht. Smoky und Shade verfolgten ihn, doch auf einmal krachte ein Blitz, und Van verschwand. Camille robbte inzwischen zu Jaycee hinüber. Sie hielt sich immer noch die Seite. Trillian versuchte sie aufzuhalten. Mit drei großen Sätzen hatte ich Jaycee erreicht. Sie war nur bewusstlos, aber noch am Leben. Irgendetwas hatte sie ausgeknockt, aber sie kam schon wieder zu sich, und sobald sie wieder bei vollem Bewusstsein war, würde sie eine große Gefahr darstellen.
    Ich riss ihr das Polohemd vom Leib und warf es Trillian zu. »Reiß das in Streifen! Schnell!« Er fing das Shirt auf und schnitt es mit seinem Dolch in breite Streifen.
    »Wa-wer … bist … Wo …?« Jaycee schüttelte benommen den Kopf.
    Trillian reichte mir die Stoffstreifen, und ich stopfte ihr als Erstes einen in den Mund und verknotete ihn am Hinterkopf. Sie begann sich zu wehren, doch Trillian drückte ihre Handgelenke zusammen. Ich wickelte rasch den nächsten Streifen Stoff darum und hielt sie dann nieder, während Trillian ihr die Knöchel fesselte. Dann rollte ich von ihr herunter. Gefesselt und geknebelt konnte sie nicht mehr viel tun.
    Van war einfach verschwunden. Die Treggarts und Zombies waren tot. Telazhar war uns entkommen. Aber … wir hatten jetzt ein Ass im Ärmel. Ich blickte mich um. Es war

Weitere Kostenlose Bücher