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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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dass die Mehrheit der Bürger von Seattle nicht so denkt.«
    »Wenn die Übernatürlichen nicht belästigt werden wollen, müssen sie eben die Stadt verlassen …«
    »Fremdenfeindliche Gruppierungen dürfen hier in Seattle nicht Fuß fassen. Die Stadt muss aufwachen und sich darum kümmern, ehe die zu einem ernsten Problem werden. Wir wollen hier keine Rassisten.«
    Und dann kam Neely ins Bild. Lächelnd hielt sie ein neues Flugblatt in die Kamera, anscheinend noch druckfrisch. »Wer nicht möchte, dass Seattle zur Hochburg von Hass und Diskriminierung wird, ist herzlich eingeladen, sich unserer neuen Organisation anzuschließen. Alle Welten Eins in Frieden wurde gegründet von der Vereinigte-Welten-Kirche, dem ÜW -Gemeinderat, den Anonymen Bluttrinkern und dem Staat von Talamh Lonrach Oll. Bei uns sind alle willkommen. Bitte, nehmen Sie sich auch ein Flugblatt mit.«
    So ging es noch ein bisschen weiter, aber Yugi stellte den Ton leiser. »So hart das vielleicht klingt, wenn man bedenkt, was Alfina durchgemacht hat – dieser Übergriff könnte sich im Nachhinein als Segen erweisen. Der Vorfall scheint die Stadt aufgerüttelt zu haben. Die Leute wollen nicht, dass Seattle für Fremdenhass und rassistische Verbrechen berühmt wird.«
    Ich starrte ihn an. Yugi war normalerweise das Mitgefühl in Person. »Willst du damit sagen, du bist
froh,
dass Gambit sie vergewaltigt hat? Lass bloß Camille so einen Müll nicht hören.«
    »
Nein!
Das will ich damit nicht sagen. Aber realistisch betrachtet … Das war anscheinend nicht seine erste Vergewaltigung. Wir warten immer noch auf die Laborergebnisse, aber ich zweifle nicht daran, dass er auch diese anderen Frauen vergewaltigt hat. Möglicherweise könnte er sogar ein Mörder sein. Alfina hat doch ausgesagt, dass er sie danach umbringen wollte, aber die Treggarts dagegen waren. Die wollten es so aussehen lassen, als würden VBM immer mehr ÜW s angreifen, und damit Konflikte schüren.« Er setzte sich an seinen Schreibtisch. »Ich wette mit dir, dass Gambit sich in die Hose gemacht hat, als ihm klar wurde, dass sie ihn würde beschreiben können. Die Treggarts haben ihn nur benutzt und ihn fallen gelassen, genau wie die Erdgeborenen Brüder. Wir sollten alle ungeklärten Akten hervorholen und prüfen, ob wir ihn mit weiteren Fällen in Verbindung bringen können.«
    Während er suchend in den Unterlagen auf seinem Schreibtisch blätterte, kam Chase aus seinem Büro.
    »Gute Arbeit, diese Gegendemo! Richtet Tim viele Grüße und herzlichen Dank aus, ja? Die Berichterstattung in den Medien hat viel Gutes gebracht. Ich habe schon fünf Anfragen von neu gegründeten Nachbarschaftswachen, die so etwas in ihrem Viertel nicht dulden wollen. Habt ihr auch den Bericht über den Anstieg von Verbrechen mit rassistischem Hintergrund gesehen? War der Beitrag direkt davor, da haben sie geschickt zu dem Bericht von den Protesten übergeleitet.«
    Wir setzten uns in sein Büro. »Chase, hast du heute Abend Zeit? Wir planen eine Razzia im Energy Exchange, und es wäre sehr hilfreich, jemanden vom AETT dabeizuhaben, der den Laden offiziell schließen könnte, falls wir Van zu fassen kriegen. Wir wissen, dass er hinter den Anschlägen steckt …«
    Das Telefon auf Chases Schreibtisch klingelte, und er hob die Hand. »Ja? … Wo? … Verdammt. Ja, wir schicken sofort eine Einheit. Wie viele Verletzte? … Alles klar.« Er legte auf und sprang aus seinem Sessel. »Los geht’s. Das Superurban Café ist gerade in Flammen aufgegangen. Fünf Verletzte bisher, ob es Tote gegeben hat, wissen wir noch nicht.«
    »Verfluchte Scheiße. Van wird die halbe Stadt in Schutt und Asche legen, weil wir Jaycee geschnappt haben und er sie ermorden lassen musste, damit sie nicht redet.« Shade und ich folgten ihm eilends nach draußen.
    »Was? Ihr habt eine von den beiden erwischt?«
    »Ja, aber Van hat ein paar Treggarts geschickt und sie umbringen lassen. Ich erkläre dir später, wie sie uns gefunden haben. Bis gleich am Café.«
    Auf dem Weg zum Besucherparkplatz fingen wir Camille und die anderen ab, die noch mit den Demonstranten gesprochen hatten. »Zu Marions Café, schnell. Es brennt.«
    Camille stöhnte. »Lass mich raten – Van läuft Amok?«
    »Sieht so aus. Er verbreitet Angst und Schrecken, und was sollen wir der Presse sagen?
Dämonen terrorisieren die Stadt?
Ich habe Angst um Tims Geschäft und die Läden und Häuser der ganzen ÜW -Gemeinde. Und was ist mit den Anonymen Bluttrinkern?

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