Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
Wir müssen ihn aufhalten, ehe er die halbe Stadt niederbrennt.« Ich zückte meinen Autoschlüssel. »Was macht deine Wunde?«
    »Ich werde es überleben. Bis gleich.« Sie rannte zu ihrem Lexus, dicht gefolgt von Smoky und Trillian.
    Ich starrte noch einen Moment lang auf meinen Jeep. Ich hatte es so satt, einem Notfall nach dem anderen hinterherzurennen, dass ich hätte schreien können. Aber mir blieb gar nichts anderes übrig. Ehe ich einstieg, holte ich mein Handy hervor und brachte den Anruf hinter mich.
    »Hanna? Gib mir bitte Marion.« Während ich darauf wartete, meiner Freundin zu sagen, dass sie nicht nur ihr Zuhause, sondern auch ihr Geschäft verloren hatte, blickte ich zum Himmel auf. Schon wieder ballten sich dunkle Wolken zusammen. Ein Donnerschlag zerriss die Luft, und Regen prasselte schwer auf das Pflaster herab. Das würde zumindest der Feuerwehr helfen, Marions Café zu löschen – die fetten Tropfen zersprangen, wenn sie auf dem Boden aufschlugen.
    Marion meldete sich. »Delilah? Hanna sagt, du möchtest mich sprechen?«
    »Dein Café brennt. Es gibt Verletzte. Wir sind schon unterwegs dorthin.«
    »O Großer Geist aller Kojoten … wir fahren sofort los …«
    »Nein!« In meiner Aufregung schrie ich sie an. »Nein, Marion. Bleibt, wo ihr seid. Ihr dürft euch nicht blicken lassen. Wir haben Jaycee erwischt, und die Treggarts haben sie ermordet, ehe wir irgendetwas aus ihr herausbekommen konnten. Holst du bitte Roz ans Telefon?«
    Marion protestierte, doch ich überzeugte sie davon, dass sie diese Sache uns überlassen musste. Gleich darauf meldete sich Roz.
    »Hör zu, du und Vanzir erhöht die Sicherheit und verstärkt die Wachen, bis wir Van erwischt haben. Die Lage ist wirklich explosiv. Sobald Unterstützung für die Wachleute unterwegs ist, bereitet ihr alle unsere Waffen für heute Abend vor. Und falls wir noch nicht zu Hause sind, wenn Menolly aufwacht, richte ihr aus, dass wir heute Nacht auf die Jagd gehen.«
    »So schlimm?«
    »Ja, das wird es wohl. Wir werden eine kleine Party im Energy Exchange feiern, und die dürfte ziemlich blutig werden. Morio soll alles vorbereiten, was er und Camille für ihre Zauber brauchen könnten. Und vergiss ja meinen Dolch nicht, falls du alles mitnehmen musst. Vielleicht schaffen wir es vorher gar nicht mehr nach Hause.«
    »Geht klar. Wir suchen alles zusammen, und ich rüste mein Arsenal auf.« Damit meinte Roz den Mantel voller Waffen, den er üblicherweise trug. Der konnte es im Wettbewerb um den coolsten schwarzen Mantel des Jahres locker mit Neos aus
Matrix
aufnehmen. »Ihr rechnet also mit einem großen Kampf?«
    »Ja. Van, Telazhar, Newkirk …«
    »Wer ist Newkirk?«
    »Unser Glatzkopf. Ein Koyanni, der ein Geistsiegel hat. Van und Jaycee haben Trytians Lakaien gespielt, aber in Wahrheit erst Stacia und jetzt ihn ausspioniert. Sie arbeiten für Schattenschwinge. Es wird gerade ziemlich chaotisch, und wir müssen die drei ausschalten, ehe sie hier Amok laufen. Im Moment haben sie es nur auf bestimmte Organisationen und einzelne Leute abgesehen, aber das könnte sich jeden Moment ändern.«
    Amokläufer scherten sich nicht darum, was oder wen sie vernichteten. Das war im Grunde das Wesen von Dämonen, aber im Moment mussten wir uns darauf konzentrieren, ein Massaker zu verhindern.
    »Wir bereiten alles vor und bringen euch … wo sollen wir euch treffen?« Ich hörte den Stift kratzen, mit dem Roz sich Notizen machte.
    »Beim Energy Exchange. Die Uhrzeit gebe ich dir noch durch.« Ich klappte mein Handy zu und stieg ins Auto. Camille und die Jungs waren schon losgefahren.
    Shade warf mir einen langen Blick zu, und ich ließ den Kopf an die Kopfstütze sinken. »So eine Scheiße. Noch vor ein paar Tagen haben wir uns auf Iris’ Hochzeit gefreut. Jetzt rasen wir wie die Irren herum und versuchen eine Truppe zerstörungswütiger Treggarts aufzuhalten. Zumindest haben Iris und Bruce ein paar schöne Tage.«
    »Ja, aber sieh es mal so: Langweilig wird uns wenigstens nicht.« Er zog mich zu sich herüber, küsste mich und schnallte sich dann an. Ich ließ den Wagen an und fuhr los – auf zum Superurban Café.

[home]
    Kapitel 20
    M arions Café qualmte. Die Panoramafenster vorne waren zu Bruch gegangen, aber das Gebäude schien heil geblieben zu sein. Flammen loderten hier und da, doch die Feuerwehr hatte den Brand früh genug unter Kontrolle bekommen. Und es schien sich um ein ganz normales Feuer zu handeln, keine magischen Flammen.

Weitere Kostenlose Bücher