Katzenmond
denen
Gut so!,
ÜW
s ausräuchern
und ähnliche Abscheulichkeiten standen. Ich stopfte die Hände in die Jackentaschen und wollte gerade hinübergehen, um die Idioten zu vertreiben. Da erschien eine weitere Gruppe, etwa doppelt so groß wie die erste. Auch diese Leute schwenkten Schilder, aber darauf taten sie ihre Unterstützung für Marion und die ÜW -Gemeinde kund. Sobald die Rassisten begannen, ihre Parolen zu rufen, schoben die Gegendemonstranten sich zwischen sie und das gelbe Absperrband vor dem Café und überstimmten sie einfach.
»Sieht so aus, als hätten Neely und Tim die Koordination sehr gut im Griff.« Camille lächelte knapp. »Das ist doch wenigstens eine gute Neuigkeit.«
»Glaubst du, dass die uns hier noch brauchen?«
»Ich denke, die kommen klar. Hoffentlich eskaliert das nicht.« Sie rief und winkte den Jungs zu, die gleich herüberkamen.
»Wir können noch nicht zum Energy Exchange – ich will da abends reingehen, wenn die Chance, Van und die Koyanni zu erwischen, am größten ist. Und wir Menolly und vielleicht sogar Roman dabeihaben.« Ich überlegte, was wir bis dahin tun könnten. Ich sehnte mich nach einem Nickerchen – mich für ein paar Stunden in einem meiner Katzenkörbchen zusammenzurollen, schien mir der ideale Plan zu sein. Aber diesen Luxus konnten wir uns jetzt nicht leisten.
Dann hatte ich eine zündende Idee. »Wir wollten doch mit Königin Asteria sprechen. Uns bleiben noch gut fünf, sechs Stunden, ehe wir uns auf den Weg zum Club machen können. Was sagst du zu einem kleinen Ausflug in die Anderwelt und einem Besuch bei der Königin? Zumindest Trenyth können wir sicher sprechen.«
Das entlockte Camille das erste richtige Lächeln, das ich seit Iris’ Hochzeit auf ihrem Gesicht gesehen hatte. »Was ich dazu sage?
Ja, ja, ja,
sage ich. Weißt du, was? Chase wollte doch schon immer mal die Anderwelt sehen. Wie wäre es, wenn wir ihn mitnehmen? Er kann Yugi den einen Nachmittag lang alles überlassen. Er braucht auch mal eine Pause.«
Und so standen wir eine halbe Stunde später am Rand von Großmutter Kojotes Wald, um durch ihr Portal zur Stadt der Elfen zu reisen.
Da wir nicht lange bleiben wollten, hatten wir uns gar nicht erst für die Reise umgezogen. Durch das Portal in Großmutter Kojotes Wald würden wir direkt nach Elqaneve gelangen, und die Stadt war wahrlich kein rauhes Terrain, also brauchten wir keine Wanderausrüstung. Chase wirkte nervös. Vor nicht allzu langer Zeit hatte eine Alte Fee ihn durch ein Portal in ein ganz anderes Reich verschleppt, aber er war noch nie in der Anderwelt gewesen. Und auch noch nie durch eines der offiziellen Portale gegangen.
Wir waren zu Hause vorbeigefahren, um nach dem Rechten zu sehen und Trillian und Shade abzusetzen. Wir brauchten sie nicht, um die Königin über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Sie konnten den Nachmittag nutzen, um so viel wie möglich über den Energy Exchange Club herauszufinden und alles für heute Abend vorzubereiten.
Chase starrte das Portal an, das zwischen zwei mächtigen Bäumen mitten im Wald schimmerte. Großmutter Kojote war nirgends zu sehen, aber wir besaßen die Erlaubnis, das Portal jederzeit zu benutzen, wenn es nötig war. Die leuchtend blaue Energie knisterte und knackte.
»Ist es wie das Ding, durch das mich diese Spinnenfee in ihre Horrorwelt gezerrt hat?« Chase beäugte es argwöhnisch.
»Keine Sorge. Das Prinzip ist natürlich ähnlich, aber es wird sich längst nicht so seltsam anfühlen. Na ja,
ich
finde zumindest, dass es sich nicht so seltsam anfühlt.« Ich tätschelte ihm den Rücken, und er lächelte gezwungen. »Ich dachte, du wolltest Elqaneve sehen?«
»Ja … Ich bin nur …« Er hielt inne und zuckte mit den Schultern. »Ach, was soll’s. Ich werde ziemlich lange leben, wenn ich nicht ermordet werde oder etwas sehr Dummes tue. Also lege ich mir wohl besser eine gewisse Abenteuerlust zu.« Er holte tief Luft und folgte uns zum Portal. Camille trat als Erste hindurch, dann Smoky, Chase, und ich ging als Letzte.
Durch ein Portal zu reisen, ist etwa so, als ginge man zwischen zwei riesigen Magneten hindurch. Der Körper löste sich in Atome auf, zerfloss zu der ursprünglichen Energie, aus der sowohl Geist als auch Materie bestanden. Dann saust jedes Atom, jede Zelle, singend durch Zeit und Raum. Sekunden später schnellt der Körper schwindelerregend plötzlich wieder zusammen, und man findet sich eine ganze Welt entfernt wieder.
Wir kamen in
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