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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Minuten lang ziemlich nutzlos Beleidigungen ausgetauscht hatten, schlüpfte Smoky mit gerunzelter Stirn zur Tür hinaus. Ich fragte mich, wo er hinwollte, doch im nächsten Augenblick stieß er die Tür wieder auf.
    »Alle hier raus – wir brauchen Hilfe!«
    Ich steckte Jaycees Brieftasche ein, warf ihr noch einen finsteren Blick zu und eilte dann mit Trillian und Shade aus dem Schutzraum.
     
    Am Portal spielte sich ein heftiger Kampf ab. Drei Treggarts tobten sich hier aus, während Kendra und Camille sich alle Mühe gaben, sie sich vom Leib zu halten. Camille hielt den Dolch in der Hand, den Shamas ihr gegeben hatte, und ich sah tiefe Schnittwunden am Arm eines Treggarts. Kendra war gut im Kampfsport ausgebildet und hatte gerade den kleinsten der drei mit einem Faustschlag unters Kinn an die Wand taumeln lassen, doch er berappelte sich schnell und griff sie wieder an.
    Ich zückte meinen Dolch und stürzte mich ins Getümmel, indem ich Camille zu Hilfe kam. Smoky und Shade verständigten sich kurz über die beiden anderen – Smoky nahm sich Kendras Gegner vor, während Shade und Trillian den dritten attackierten.
    Ich landete einen Treffer am kahlen Kopf des Treggarts und schlitzte ihm die Kopfhaut auf. Er stöhnte und taumelte rückwärts. Camille sprang vor und zielte mit dem Dolch auf sein Herz. Ihre Klinge drang tief ein, und er geriet ächzend ins Straucheln. Doch dann schüttelte er den Schmerz ab und versetzte ihr einen harten Stoß, der sie quer durch den Raum schleuderte.
    Ein Blitzen lenkte mich kurz ab, doch ich konnte mich jetzt nicht danach umschauen. Ich griff den Treggart an, rammte ihn gegen die Wand und zog ihm den Dolch quer über die Kehle. Eine Blutfontäne spritzte mir ins Gesicht und auf mein Shirt, und der Dämon glitt zu Boden.
    »Nein!«, schrie Camille schrill auf und rannte zu dem Schutzraum hinüber. Ich wirbelte herum und sah Trillian und Shade ihr nachlaufen. Ich wusste nicht, was da los war, aber ich traute Camilles Reaktion – vermutlich etwas, das uns nicht gefallen würde. Also folgte ich den dreien, während Smokys Klauen den letzten Treggart ausnahmen wie einen Fisch.
    Schlitternd kam ich in der offenen Tür des Schutzraums zum Stehen. Drinnen rangen Shade und Camille mit einem weiteren Treggart. Jaycee lag tot auf dem Bett, die Kehle von einem Ohr bis zum anderen aufgeschlitzt. Shade bekam den Dämon mit einem Würgegriff zu fassen und brach ihm mit einer ruckartigen Bewegung das Genick. Camille kniete sich neben Jaycee. Dann blickte sie auf und schüttelte den Kopf.
    »Sie ist tot. Er hat sie erwischt, ehe wir ihn aufhalten konnten.«
    »Van hat die hierher geschickt, um seine eigene Frau ermorden zu lassen? Oder Partnerin? Oder was auch immer die beiden sein mögen?«
    »Damit sie nicht redet, na klar.«
    »Aber woher zum Teufel wusste er von dem Schutzraum? Und dass wir sie hier einschließen würden?«
    »O ihr Götter! Ich weiß es.« Camille wurde blass. »Erinnert ihr euch daran, dass Trytian uns diesen Daimon geschickt hatte, um mich vor Hyto zu warnen? Wir haben ihn hier heruntergebracht. Und ihn danach wieder laufen lassen. Er muss vor den Treggarts davon gesprochen haben. Und da die für beide Seiten arbeiten, haben sie Van und Jaycee davon erzählt. Damit steht der Wayfarer auf ihrer Liste lohnender Ziele. Den Schutzraum können sie zwar nicht zerstören, aber das Gebäude, und das wäre ein schwerer Schlag für uns. Und jetzt wissen die Dämonen auch noch, dass sich hier unten ein Portal befindet.«
    Verdammt, sie hatte recht. Ich ließ mich auf einen Stuhl sinken. »Aber warum haben sie dieses Wissen erst jetzt genutzt? Ich meine, sie hätten längst den Wayfarer stürmen und das Portal besetzen können. Damit stünde ihnen ein Weg in die Anderwelt offen.«
    Smoky runzelte nachdenklich die Stirn und schüttelte dann den Kopf. »Sie wissen vielleicht davon, aber sie können es nicht als Durchgang zu den Unterirdischen Reichen benutzen. Und das ist ihr eigentliches Interesse. Sie wollen Portale aufreißen, durch die sie mehr Dämonen in die Erdwelt bringen können. An einem Ausflug in die Anderwelt liegt ihnen nichts. Noch nicht.«
    Shade nickte zustimmend. »Da hast du wahrscheinlich recht. Wenn sie erst ein vollkommen freies Portal zwischen der Erdwelt und den U-Reichen haben, werden sie nach einem Weg in die Anderwelt suchen. Und dann wird dieses Portal ganz oben auf ihrer Liste stehen, zusammen mit Großmutter Kojotes und ein paar anderen.«
    Ich schleifte

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