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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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würde springen müssen, um hier wegzukommen. Dann duckte ich mich und sprang hoch, stieß mich mit den Füßen von der Wand ab und katapultierte mich über die Köpfe der beiden Zombies hinweg. Leider verschätzte ich mich dabei ein bisschen und landete direkt vor dem Dämon.
    Mist. Ich zückte meinen Dolch, und er hob eine schwere Kette an. In diesem Moment erschien Menolly. Sie erfasste die Situation, ging sofort zum Angriff über und brachte den Dämon zu Fall, indem sie ihm in den Rücken sprang. Ich wandte mich rasch wieder den Zombies zu und erwischte den nächststehenden von hinten. Mein Dolch fuhr in seine linke Achsel.
    Die einzige Möglichkeit, einen Zombie zu töten, besteht darin, ihn auseinanderzunehmen und dann die Einzelteile zu vernichten. Wenn man ihn klein genug schneidet, ist man auf der sicheren Seite, denn sich selbst wieder zusammensetzen können sie nicht. Aber die Hände können allein herumkrabbeln und unangenehm werden. Also: Finger von den Händen hacken, Zehen von den Füßen, Hände von den Armen … in Einzelteile eben.
    Der abnormal schnelle Zombie wirbelte herum, traf mich mit dem rechten Arm und schleuderte mich hintenüber.
    »Diese verdammten Untoten sind alle schneller, als gut für sie ist«, brummte ich und rappelte mich auf, ehe er sich auf mich werfen konnte. Kopfschüttelnd umkreiste ich die beiden und suchte nach einem Angriffspunkt. Wenn ich doch nur mit einem Schwert kämpfen könnte – das würde mehr Schaden anrichten. Aber ich war wild entschlossen, wenigstens eines dieser Ekel auszuschalten.
    Mit zusammengebissenen Zähnen stürzte ich mich direkt auf meinen Gegner. Zombies sind zu dumm zum Ausweichen, und die Wucht des Aufpralls warf ihn hintenüber. Augenblicklich war ich auf ihm, presste ihm mit den Knien die Arme an den Körper und setzte den Dolch an, um ihm den Hals zu durchtrennen.
    Das war nicht schön. Bei einer dick in Lumpen eingewickelten Mumie wäre es mir nicht so schwer gefallen. Aber jemandem ins Gesicht zu starren, der einmal lebendig gewesen war, und ihm gezielt den Kopf abzusäbeln – ganz schön grausig.
    Ich riss mich zusammen.
Das Leben ist längst aus seinem Körper gewichen. Hier ist keine Seele mehr, nur reanimiertes Gewebe. Stell dich nicht so an. Du kannst das. Du musst.
    Der andere Zombie wandte sich mir zu, aber im Moment konnte ich mich nicht um ihn kümmern. Ich wollte wenigstens einen von den beiden aus dem Rennen haben. Menolly und der Treggart bildeten ein Knäuel, und ich konnte nicht erkennen, wer gerade was tat, aber ich sah Blut, und es war nicht ihres.
    Ich hatte meine liebe Mühe, den Zombie am Boden zu halten. Plötzlich hörte ich ein Geräusch neben mir, und der andere Zombie rammte mir die Faust in den Rücken.
    Ich wurde nach vorn geworfen, doch er packte mich am Haar und riss mich zurück. Meine Kopfhaut kreischte vor Schmerz, und ich schrie auf. Er hob mich hoch, und ehe ich wusste, wie mir geschah, wirbelte ich wie ein Kreisel durch die Luft. Dann flog ich waagrecht durch den Raum und begriff erst, was mit mir geschah, als ich gegen eines der Regale krachte. Stöhnend schüttelte ich den Kopf und blickte gerade rechtzeitig auf, um zu sehen, wie Menolly von dem blutenden Treggart wegsprang. Er hielt ein Stück Holz mit einer scharfen Spitze in der Hand – keinen Pflock, sondern einen großen Splitter, den er von einer geborstenen Holzkiste abgebrochen hatte.
    »Menolly, weg da!« Ein wenig schwindelig sprang ich auf und hielt abrupt inne, als der Treggart etwas zückte, das wie eine große Kirsche aussah. Das Ding erkannte ich – zumindest die Form. »Brandgranate! Wir müssen Wilbur hier wegschaffen!« Ich rannte los und versuchte den Zombies auszuweichen, die schon wieder auf mich zutrotteten.
    Menolly wirbelte herum und lief in die andere Richtung. In diesem Moment erschien Smoky. Er blickte sich verwundert um, und ich deutete verzweifelt in Wilburs Richtung.
    »Hol ihn da raus. Schnell! Brandgranate! Brandgranate!«
    Smoky raste los und stieß ein Gebrüll aus, das Shade und Camille halb die Treppe heruntereilen ließ.
    »Nein! Zurück. Lauft!« Ich wich den Zombies aus, duckte mich nach rechts, dann nach links, während sie immer näher kamen. Auf einmal war ein dumpfer Schlag zu hören, und ich blickte über die Schulter zurück. Menolly hatte einen von ihnen gepackt und hinter sich an die Wand geschleudert.
    Camille entdeckte den Dämon und das Ding in seiner Hand und kreischte. Sie fuhr herum und rannte

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