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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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verzaubert sein, wenn es das magische Feuer so rasch löschen konnte.
    Wir sahen zu, wie die Flammen erstarben, und nach fünf Minuten war das Feuer gelöscht. Etwa ein Drittel des Hauses war vollkommen zerstört, der Rest qualmte vor sich hin. Aber immerhin war es nicht völlig niedergebrannt.
    Ich blickte zu Martin hinüber. »Was zum Teufel machen wir jetzt mit ihm? Wir können ihn nicht wie ein Hündchen mit nach Hause nehmen.«
    Menolly stöhnte. »O verdammt. Könnten wir Wilbur nicht sagen, dass Martin im Feuer umgekommen ist, und uns von diesem Elend erlösen?«
    Camille räusperte sich. »So gern ich Martin deanimieren würde – das geht nicht. Es wäre nicht fair. Außer, Wilbur schafft es nicht. Falls er stirbt, können wir Martin einschläfern, ja. Aber solange wir nicht wissen, was Wilbur wirklich mit diesen Hexern zu tun hat, sind wir es ihm schuldig, sein … Haustier … zu versorgen.«
    Trübselig starrte ich das Haus an. »Was sollen wir denn mit ihm machen? Wir können ihn doch schlecht im Garten anbinden. Oder?« Ein hoffnungsvoller Ton schlich sich in meine Stimme. Schließlich war ich hier die Optimistin.
    Smoky schnaubte. »Nicht zu fassen, dass ihr euch tatsächlich solche Gedanken macht. Ich finde, der Ghul sollte vernichtet werden. Aber ich sehe schon, dass ihr das nicht zulassen werdet. Also werden wir ihn wohl irgendwo einsperren müssen. Ich würde vorschlagen, wir bringen ihn im Keller des Wayfarer unter.« Er wandte sich Menolly zu. »Was sagst du?«
    Sie stöhnte und rieb sich die Stirn. »O Mann, muss das sein? Ich meine, Erin wohnt ja jetzt bei den Anonymen Bluttrinkern, also steht der Raum leer. Aber ehrlich – ich will keinen Ghul in meiner Bar haben.«
    »Da könnte er nicht raus«, sagte ich, denn mir lag viel daran, ihn irgendwo anders als bei uns zu Hause unterzubringen. »Er braucht weder etwas zu essen noch ein Badezimmer.«
    »Nichts zu essen? Natürlich muss er essen. Ghule ernähren sich von Fleisch. Falls ihr glaubt, ich würde ihm ein Steak braten, damit er keinen meiner Gäste anknabbert …« Menolly verstummte und verzog das Gesicht. Sie blickte von Smoky zu mir und dann zu Camille. »Wie ich sehe, ist die Sache für euch schon entschieden. Na gut. Aber ich fahre ihn nicht in meinem Jaguar. Irgendjemand anders muss ihn da hinschaffen.«
    Morio kicherte. »Wir könnten ihm Rodney zur Gesellschaft mitgeben. Vielleicht bringen die beiden sich dann gegenseitig um.« Rodney war ein knapp kniehoher Knochengolem, der weit über menschengroß werden konnte. Und unglaublich ordinär, peinlich und nervtötend.
    »Ihr Götter, daran will ich nicht mal denken. Ich wünschte wirklich, Großmutter Kojote würde ihn zurücknehmen. Wir sollten ihr kleines Geschenk wohl häufiger nutzen, aber ich lasse ihn so ungern aus seiner Schachtel, diesen Widerling. Am liebsten würde ich ihn irgendwo verbuddeln und vergessen.« Camille schauderte. Sie verabscheute Rodney. Ich auch. Wir alle verabscheuten Rodney.
    »Eigentlich sollte er mir gehorchen, aber manchmal befürchte ich, dass er kurz davor steht, meine Kontrolle über ihn zu brechen.« Morio stand auf und winkte Martin zu sich heran. »Na komm, du Kuscheltier vom Friedhof. Wir bringen dich sicher unter, bis dein Herrchen das Krankenhaus wieder verlassen kann.«
    Ich starrte ihn an und unterdrückte ein Lachen. Camille verdrehte die Augen, und Menolly schnaubte.
    Smoky starrte Martin stirnrunzelnd an. »Ich würde vorschlagen, dass Shade ihn zum Wayfarer bringt. Menolly, ich nehme dich mit.«
    Shade wirbelte herum. »
Ich?
Warum ich? Warum nimmst du ihn nicht?«
    Smoky zuckte mit den Schultern und grinste schief. »Du stammst zur Hälfte aus der Schattenwelt. Ghule sind untot. Ist doch nur logisch.« Er richtete sich auf, schob den Trenchcoat auseinander und steckte die Hände in die Hosentaschen. Sein Haar peitschte beinahe tänzelnd um ihn herum.
    »Ich verstehe.« Shades Lippen zitterten leicht, und die beiden Drachen fixierten sich. Shade war älter als Smoky, aber nur zur Hälfte Drache, und das war ein großer Unterschied. Einen Moment später blies er leicht genervt die Backen auf und lachte dann. »Also gut. Ich nehme den Ghul.«
    »Macht das, wie ihr meint, aber wenn ich mit in den Wayfarer soll, müssen wir uns beeilen. Ich muss vor Sonnenaufgang zu Hause sein.« Menolly trat zu Smoky. Er hielt ihr eine Seite seines Mantels auf, und sie schlüpfte darunter und schlang einen Arm um seine Taille.
    Shade verdrehte die

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