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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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später an dieser Stelle und er war vielleicht gar nicht hier. War vielleicht... unmöglich zu wissen, wo. Oder geschnappt, bevor er viel älter wurde, geschnappt und der Gehirnwäsche unterzogen, so dass er die Dublin würde ankommen sehen, ohne sich an etwas zu erinnern oder etwas zu empfinden, nachdem sie seine Lucy in ihre Einzelteile zerlegt und mit ihm so ziemlich dasselbe gemacht hatten.
    Er stand dort, auffälliger in seiner Reglosigkeit, als ihm jemals lieb war, mitten auf dem Dock, und machte sich dann mit weit größerer Eile auf den Weg zu den Docksämtern, als er je hatte an den Tag legen wollen, um den Vertreter des Docksvorstehers mit weit größerer Beredsamkeit unter Druck zu setzen, als er in einer beredsamen Karriere je aufgebracht hatte, um drängend von einer privaten Nachricht zu reden, die gerade eben per Kurier eingetroffen war und von der Notwendigkeit sprach, sofort nach Voyager aufzubrechen.
    »Also füllen Sie bitte die Tanks«, bat er sie mit dieser Verzweiflung, die genau kalkuliert war, um dem niedrigsten Docksbeamten das kurzzeitige Gefühl der Macht zu vermitteln, und auch, um diesen Docksbeamten daran zu erinnern, dass er angeblich zu Wyatts Sternhaus gehörte, das, wenn Verzögerungen eintraten, am anderen Ende der Strecke seine Berichte empfing, und das Verzögerungen übel nahm. »Mehr nicht. Geben Sie mir trockene Waren, nichts Gefrorenes, wenn es zu lange dauert. Ich beziehe kochendes Wasser von den Tanks.
    Holen Sie einfach die Leinen ein und bringen Sie mich in Bewegung!«
    Es erfolgte das, womit er schon halb gerechnet hatte, eine offene Handfläche auf dem Tisch, mitten im offenen Büro. Er schwitzte, als er sich an die Polizei erinnerte und an die bedrohliche Reihe von Kriegsschiffen, die unmittelbar außerhalb dieser Büros im Dock Blau lagen, nicht weniger als zwei Träger im Hafen, mit Truppen, die den Stationsbewohnern von Viking glichen, zermürbend gleichartig in Größe, Körperbau und Verhalten, die den Stempel der Geburtslabors trugen. Aber bandgeschult oder nicht, Unionsbürger oder nicht, es wurde gelegentlich immer wieder die offene Hand ausgestreckt. Falls es nicht eine Falle der Polizei war. Und auch diese Möglichkeit bestand.
    Er blickte in Augen, die völlig bezugslos waren zu dieser geöffneten Handfläche. »Besorgen Sie mir eine Bankfreigabe, ja?« bat Sandor. »Ich bin wirklich darauf angewiesen, dass die Dinge etwas beschleunigt werden. Glauben Sie, dass Sie das einrichten können?«
    Beamtenlippen wurden geschürzt. Der Mann konsultierte den Computer und rechnete ein wenig hin und her. »Voyager, nicht wahr? Wissen Sie, dass Ihr Spielraum nur noch fünftausend beträgt? Ich würde wenigstens zwei für Eventualitäten veranschlagen.«
    Ihn schauderte. Zwei waren unverschämt. Wenn er auf den Grund seines bereits niedrigen Überschusskontos ging, führte der nächste Zug direkt in den WSH-Hauptfond; beim augenblicklichen Stand der Docksgebühren war das sicherlich schon unvermeidlich. Es hatte eine Chance bestanden, hierher zurückzukehren - hatte -, aber das jetzt würde die Buchprüfer auf den Plan rufen. Er nickte verbindlich. »Helfen Sie mir dann dabei, ja? Ich brauche diesen Wechsel wirklich.«
    Der Mann drehte sich um und schaltete die Tischkonsole auf Ausdruck. Der Computer spie ein Formular aus. Er legte es auf den Tisch. »Füllen Sie es selbst aus! Ich kann hier auf Gefälligkeit auszahlen.
    »Ich weiß das wirklich zu schätzen.« Er beugte sich über den Tisch und füllte das Formular aus, lächelte schmerzlich, als er es wieder dem Beamten aushändigte, der ihm das Geld aus dem Bürosafe auszahlte... Unionsgeld, keine Stationsscheine. Fünfhunderternoten.
    »Vielleicht«, meinte der Beamte, »sollte ich mit Ihnen hinausgehen und den Docksaufseher von Ihrem Notfall unterrichten. Ich glaube, wir können Sie sehr schnell von hier wegbekommen.
    Sandor lächelte weiterhin und wartete, bis der Beamte sich den Mantel angezogen hatte, ging dann mit ihm nach draußen in den geschäftigen Bürobezirk der Docks. »Wenn diese Leitungen angelegt sind und wenn die Lebensmittel drin sind«, sagte Sandor, die Hand auf den Scheinen in der Tasche, »dann werde ich sehr dankbar sein. Aber ich erwarte dafür Waren, und zwar ohne aufgehalten zu werden. Sie nehmen mich aus, als sei ich ein großer Betrieb, und dafür sehen Sie auch zu, dass ich alle Vorräte erhalte, die mir deswegen zustehen.«
    »Zwingen Sie Ihr Glück nicht, Käpt‘n!«
»Ich bin sicher,

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