Kauffahrers Glück
Kauffahrer Pixy II, ein Name, der überall im DRAUSSEN bekannt war; und die Musik anderer Namen wie Mary Gold oder der des großen Containerfrachters Kelly Lee. Und ganz plötzlich ein weiterer Name: »Die Norway legt ab«, sagte Neill.
Sandors Herzschlag wurde für einen Moment schneller; er blieb reglos sitzen, weiterhin fest in den Sessel der Scannerstation gedrückt. Aber diese Panik war reine Gewohnheit. »In eigenen Aufgaben unterwegs, vermute ich«, sagte er und wandte sich sofort wieder dem Einbau des Austauschmoduls zu.
Das Kriegsschiff überholte sie; der Träger passierte sie als seien sie ein stationäres Objekt.
Deirdre schaltete ihn auf Video, und es gab dort nichts zu sehen als eine heranbrausende Störung, die schneller vorbeischoss, als die Sichtkontrolle ihr folgen konnte.
»Versuch mal, ihren Kurs herauszufinden«, forderte Allison Deirdre auf.
Die Station verweigerte eine Antwort darauf. »Nichts zu bekommen«, sagte Deirdre. »Der Kurs ist auf keinem Schema vermerkt, und der Fernscanner wird mit ihr nicht fertig.
»Da wette ich auch drauf«, brummte Sandor. »Vermutlich gehen Sie auf die Jagd, wo auch wir hinfliegen.«
Niemand sagte etwas dazu. Hin und wieder blickte er zu Allison - vermutete, dass die Hände, die im Moment die Kontrollen der Lucy bedienten, noch nie zuvor ein Schiff durch irgendein Manöver gesteuert hatten; wohl aber waren sie kompetent, wussten, was zu tun war, machten keine Fehler, so wenige bei dieser Art von Operation überhaupt gemacht werden konnten, mit der der Autopilot auch selbst zurechtkam. Er fragte jedoch nicht; Allison und die anderen hatten auch ihren Stolz, ganz gewiss sogar - er konnte sich vorstellen, dass es so war, ging dabei von dem Ausdruck in Allisons Augen aus, als ihr die Steuerung übergeben worden war - ein Aufflackern von Panik und gleichzeitig von Verlangen, eine Spannung, die einen anderen Eindruck vermittelte als ihre bis dahin gezeigte Kompetenz.
Also hatte sie zumindest schon Simulationen bedient oder die Kontrollen der Hilfsbrücke eines Schiffes wie der Dublin, hatte Zug um Zug das Ruder der Dublin imitiert. Sie war okay.
Aber er stand auf, als er sah, wie sie den Computer einschaltete und versuchte, die Navigation abzurufen, packte die Rückenlehne ihres Sessels. »Du hast die Computerschlüssel nicht zugeordnet«, sagte sie. »Ich komme unter Allgemeine Operationen nicht an die Navigationsfunktionen. «
»Überlass die Sprungplanung besser mir«, sagte er. »Wenigstens diesmal. Ich kenne das Schiff.«
Sie betrachtete ihn, ein Schwenk der Augen, der sich im Bildschirm vor ihr spiegelte. »In Ordnung«, sagte sie. »Willst du es mir demonstrieren?«
Er reagierte erst nicht, dachte darüber nach, dachte an die Dinge, die noch tiefer im Computer steckten.
(Ross... Ross, was jetzt?) »Macht es dir etwas aus?« fragte sie, den Gedankengang ihrer Frage fortführend.
Also dann. »Überlass es für diesmal mir«, sagte er. »Du bist doch für den Wechseltag eingeordnet. Ich schlage vor, du nimmst dir frei und siehst zu, dass du etwas Schlaf findest.
Du musst nach dem Sprung übernehmen.«
»Sieh mal, ich würde mir die Planung gerne anschauen.«
»Habe ich dir nicht gesagt, wer auf diesem Schiff für die Planungen zuständig ist? Geh schon! Ruh dich aus!«
Einen Moment lang sagte sie nichts, saß nur da, mit dem Rücken zu ihm. Er blieb unnachgiebig. Und schließlich schaltete sie den Autopiloten ein und stemmte sich aus dem Sessel. Beleidigter Stolz. Jede ihrer Bewegungen drückte das aus.
»Die Kabinen liegen dort die Biegung hinauf«, sagte er, versuchte, so zu tun, als habe er keines ihrer Signale verstanden, die Situation durch Höflichkeit zu glätten. Es tat schon weh genug, ihr das anzubieten, die Kabinen zu öffnen, mehr als nur die eine, die er seinen gelegentlichen Ein-Mann-Besatzungen zugewiesen hatte. (»Ich schlafe auf der Brücke«, hatte er stets gesagt und es dann auch getan, eingenistet im Liegezeiten-Schlafbereich, die Nächte dösend zugebracht, denn in eine Kabine zu gehen, sich abzuschließen vor dem, was auf der Brücke der Lucy geschah... zuviel Schaden konnte dort angerichtet werden...
»Verrückt«, war immer hinter seinem Rücken gemurrt worden, und dieser Gedanke jagte ihm ständig Angst ein.) »Nimm irgendeine, die dir gefällt, mir ist das egal. - Curran«, sagte er, wandte sich von Allisons kaltem Gesicht ab, nur um festzustellen, dass die anderen ihm die gleichen Blicke zuwarfen.
(»Verrückt«,
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