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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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hatten schon andere zu ihm gesagt, wenn er die Brücke auf diese Weise mit Beschlag belegte.) »Schau mal«, sagte er, »ich bringe sie auf diesem Flug durch die Sprünge. Ich kenne mein Schiff. Sprich auf dem Rückflug noch mal mit mir!« - »Ich wollte sie ja gar nicht hindurchsteuern«, meinte Allison. »Aber ich will auch nicht darüber streiten.«
    Sie ging davon, tastete sich an den Konsolen entlang zum Korridor vor. Sandor drehte sich um, schaltete ein und öffnete überall im Schiff die Sicherheitsschlösser, wandte sich dann wieder Curran und den anderen zu, um die Konsole versammelt, wo sie die neuen Systeme einbauten. Er hatte die Würde ihrer Nummer Eins beleidigt; das war ihm klar. Aber in der gewonnenen Zeit konnte er den Computer saubern, die Sprungfunktionen aus Ross‘ Einstellungen entfernen. Und die anderen Dinge... es war ein Handel gewesen: die Füllung des Schweigens durch Ross anstatt durch die Stimmen Lebender.
    Diese Programme zum Schweigen zu bringen... Ross‘ Stimme herauszusortieren aus den Myriaden Funktionen, die sein Gedächtnis stützten und mit ihm redeten... (Guten Morgen, Sandy, Zeit zum Aufstehen...).
    Oder die abgeschlossenen Kabinen, in denen Krejas gelebt hatten, Kabinen mit noch einem Rest von persönlichen Dingen... an denen die Mazianer kein Interesse gehabt hatten...
    Dinge, die nicht hinter die Vertäfelung gesteckt worden waren. Und das Oberschiff, wo Ma‘am und die Babies gesteckt hatten.
    »Curran«, sagte er, wagte das Äußerste, versuchte aber, damit zu decken, was er bereits getan hatte, »Sie gehören auch zu Allisons Schicht. Nehmen Sie irgendeine Kabine, die Ihnen gefällt.«
    Curran fixierte ihn mit den Augen und erhob sich von den Reparaturarbeiten »Es ist drin«, sagte er, blieb höflich. Aber an seiner Stimme war nichts Weiches. »Wie steht es mit den anderen?«
    »Wir kümmern uns darum. Gehen Sie sich ausruhen!«
    Wir. Neill und Deirdre. Ihre Blicke unterschieden sich nicht von dem Currans, und auf einmal war Allison wieder da, stand im Ausgang zum Korridor.
    »Da ist noch Zeug drin«, sagte sie, nicht im Beschwerdeton, einfach berichtend. »Ist das deines, Stevens?«
    »Benutze es, wenn du willst!« Das war ein Opfer, ein Angebot. »Oder pack es weg, wenn du es nicht willst! Das stammt alles noch von meiner Familie.«
    »Himmel, Stevens, wie viele Jahre?«
»Pack es weg! Benutze es oder pack es weg, wie es dir recht ist! Vielleicht könnt ihr euch auch zusammensetzen und entscheiden, ob es in den Kabinen etwas gibt, was ihr gebrauchen könnt. Allzu viel ist nicht übriggeblieben.«
    Schweigen. Allison stand einfach nur dort. »Ich kümmere mich darum«, sagte sie dann. Sie ging weg, diesmal mit weniger Steifheit im Rücken als das vorige mal. Und die anderen - als er sich zu ihnen umdrehte -, sie zeigten jetzt ein subtileres Gebaren. Als ob, dachte er, sie vorher nie wirklich daran geglaubt hätten, dass es einmal andere Krejas gegeben hatte.
    Oder sie dachten dasselbe wie auch schon andere Passagiere, dass dies ein seltsames Schiff war und sein Kapitän noch seltsamer.
    »Nehme Freischicht«, sagte Curran und folgte Allison.
    Neill und Deirdre blieben allein bei ihm zurück und schienen sich alles andere als wohl zu fühlen. »Jetzt das nächste einbauen?« fragte Neill.
    »Machen Sie das!« sagte Sandor. »Ich muss den ersten Sprung planen.«
    Er drehte sich um und setzte sich in den Sessel, der noch von Allisons Körper her warm war.
    Die Lucy flog weiterhin auf Autopilot und durchquerte das System von Pells Stern mit gemächlichem Tempo.
    Von der Norway war nichts zu hören oder zu sehen. Die Station ließ zu diesem Thema auch nichts verlauten.
    Es war für einen beladenen Kauffahrer noch ein langer Weg bis zum Sprungbereich. Die Einstellung der Koordinaten war einfach. Sandor ging die Karten durch, stellte den Ton am Computer ab, checkte alles Erforderliche durch, nahm sich dann das Handbuch vor und versuchte herauszufinden, wie er den Computer für immer zum Schweigen bringen konnte.
    (Ich werde es auf Band überspielen, Ross. Ganz für mich. Kein Wort wird verlorengehen.
    Kein Programm. Nichts. Werde es so einrichten, dass es nur von meinem Quartier aus zugänglich ist.) Aber Ross hatte den Computer gekannt, er jedoch nie, nicht auf diesem Niveau; Ross hatte Sachen gemacht, die sich seinem Verständnis entzogen, hatte sie eingegeben und die Stimmen und alles andere auf eine Weise miteinander verwoben, die Sandors Fähigkeiten trotzte.
    (Aber,

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