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Kauffahrers Glück

Kauffahrers Glück

Titel: Kauffahrers Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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»Alles in Ordnung!« rief Stevens und winkte ihr beruhigend zu, und sie überließ ihre Last den Downern. »In die Luftschleuse!« befahl sie ihnen, und sie pfiffen und hüpften und eilten mit der Last von dannen, fröhlich und mit Leichtigkeit. Allison taten die Knie weh.
    »Wann hat das alles angefangen?« fragte sie Stevens, der wie ausgewrungen aussah.
    »Vor zu langer Zeit. Hör zu! Ich habe einen Anruf bekommen, dass unsere Vorräte jede Minute eintreffen. Wenn du mir einen Gefallen tun willst, kümmere dich darum. Die Vorratsräume liegen im Zentrum, und für Null-G-Zeugs gibt es einen Brückenzugang. Oder staple alles im Aufzugskorridor, wenn es persönliche Dinge sind und Sachen für die geheizten Bereiche. Und ins Zentrum auch alles für den Gefrierschrank, weil wir jetzt noch keinen Zugang zur Kombüse haben. Du musst das entsprechend einrichten.«
    »Okay. « Sie raffte ihre Reserven zusammen und eilte die Rampe hinauf, um sich einen Überblick zu verschaffen. Die nächsten paar Stunden waren damit gelaufen, überlegte sie; und mit etwas Glück würden die anderen in Kürze eintreffen. Hoffte sie.
    Und die Vorräte rollten an.
    Curran und Neill kamen zusammen, und alle Gedanken an Schlaf waren dahin. Zuletzt traf Deirdre ein, als der größte Teil der richtigen Arbeit schon erledigt war und Stevens nur noch ein Schatten seiner selbst. Seine Stimme tat es kaum noch, während er den letzten Teil der Fracht mit dem Vorarbeiter der Docker überprüfte und die Papiere unterzeichnete. Er hatte die meisten Aufgaben erledigen müssen, da er als einziger das Schiff kannte und die Form der Laderäume und wusste, wohin die Schienen liefen und wie man die Fracht arrangierte, damit man auf Venture schnellen Zugriff darauf hatte.
    Schwitzend und erschöpft trotteten sie schließlich alle in den Schlafbereich, wobei Stevens die Nachhut bildete. Allison setzte sich auf eine der Bänke, sank inmitten des Durcheinanders von persönlichen Habseligkeiten zusammen, die sie mühsam auf das Hauptdeck geschleppt hatte. Ihre Verwandten ließen sich unter ähnlichen Umständen nieder, und sie sah, wie Stevens sich in den Sitz von Brückenposten Vier warf, um das Büro des Dockvorstehers anzurufen und über den Stand der Dinge zu berichten, um schließlich das Manifest in den Computer zu füttern, was darin bestand, den Streifen in den Recorder zu schieben und darauf zu warten, dass die Maschine bestätigte, abgelesen zu haben.
    So also gingen sie an Bord der Lucy. Saßen dort an ihren Plätzen, zu müde, um sich überhaupt zu bewegen, Neill auf einer passend stehenden Couch mit einem weichen Gepäckstück unter dem Nacken ausgestreckt.
    »Immer noch Abflug um 0900 Uhr?« fragte Allison. »Hast du schon die Karten?«
    Stevens nickte. »Ich werde etwas schlafen und sie dann eingeben.«
    »Wir müssen die Schichten arrangieren. Am besten bilden du und Deirdre und Neill die Haupttagbesatzung und Curran und ich die für den Wechseltag.«
    Er nickte wieder, akzeptierte es so.
»Es ist jetzt fast 0400«, sagte er. »Nicht mehr viel Zeit zum Schlafen.«
    Die Flasche in ihrem Gepäck fiel ihr ein. Sie beugte sich über einen der Säcke, wühlte darin herum und brachte sie zum Vorschein, entfernte den Verschluss und bot sie zuerst Stevens an, ein Impuls von Selbstaufopferung, ein ausgestreckter Arm zwischen den Schlafliegen und dem Nummer-Vier-Sitz.
    »Danke«, sagte Stevens. Er trank einen Schluck und reichte die Flasche zurück, und von Allison wanderte sie dann zu Curran und Deirdre. Neill war bereits eingeschlafen, alle viere auf der Liege ausgestreckt.
    Keiner von ihnen sagte viel; sie ließen die Flasche in der Runde gehen, und lange bevor sie und Curran und Deirdre ihren Boden erreicht hatten, war Stevens dort, wo er saß, zusammengesackt, sein Kopf auf das mit Bändern geflickte Plastik gesunken, und ein Arm hing schlaff vom Sitz herab. »Vielleicht sollten wir ihn wegtragen«, sagte Allison zu Curran und Deirdre.
    »Ich kann mich nicht mal selbst bewegen«, meinte Curran. Das konnte sie eigentlich auch nicht, wenn sie es sich recht überlegte. Niemand suchte mehr nach Decken, nach irgend etwas, um die blanken Liegen bequemer zu machen. Curran fertigte sich aus seinem Gepäck auf der Liege ein Nest, und Deirdre holte eine Jacke hervor und warf sie im Niederlegen über sich.
    Allison inspizierte den Boden der Flasche und stellte sie weg, suchte sich ihr weichstes Gepäckstück heraus, um es als Kissen zu benutzen. In sich spürte

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