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Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Titel: Kavaliersdelikt-Liebe ist universell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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grinste und rutschte seinen Stuhl noch näher an ihn heran. Ein winziges Zögern und er legte seine Hand auf Hendriks. Er lächelte ihn offen an, während er ihm zuprostete.
    Peer musste wohl das berühmte Gayradar haben, denn er hatte ihn von Anfang an recht offen angeflirtet. Hendrik war eigentlich nicht der Typ, der sofort darauf einging. Der Anblick eines Luftküsschen werfenden Leandros hatte jedoch nach dem ersten Frust unerwartet heißen Trotz in ihm geweckt.
    Peer schien soweit auch ganz okay zu sein. Er sah nicht schlecht aus, mit den dunkelblonden Haaren und den graugrünen Augen. Unter anderen Umständen hätte ihn Hendrik durchaus interessant gefunden. Er mochte Typen, die geradeaus ihren Weg gingen. Peer war vielleicht ein bisschen zu offensiv, fand Hendrik, andererseits war er gerade in der richtigen Stimmung, sich darauf einzulassen.
    Vor allem, weil ihn Leandro heimlich beobachtete.
    Ja, er hatte dessen flüchtige, verschämte Blicke gesehen. Sollte Leandro doch mitbekommen, dass er ihm nicht länger hinterhertrauerte, dass er auch mit einem anderen Jungen glücklich sein konnte. Das war nur gerecht.
    Hendrik zwang sich zu einem freundlichen Lächeln und wandte sich erneut Peer zu.
    „Also bist du eigentlich nur wegen deines Bruders hergekommen?“, nahm er ihr vorheriges Gespräch auf. Peers Finger strichen derweil über Hendriks Hand, arbeiteten sich über das Handgelenk zu seinem Unterarm vor. Die Zärtlichkeiten waren Hendrik nicht einmal unangenehm.
    „Ja, der ist in einem der Musikkurse hier“, erklärte Peer und kam noch etwas näher. „Ich wollte erst ja gar nicht mitkommen. Hatte keine Lust auf die ganzen Heteros. Wie gut, dass ich es doch getan habe.“ Sein Lächeln wurde breiter. „Sonst wären wir uns gar nicht begegnet.“ Er fuhr sich kaum merklich mit der Zunge über die Lippen.
    Hendrik kam es vor, als ob er sich ernsthaft überlegte, wie Hendrik ihm wohl schmecken würde.
    Eindeutig: Peer war keiner von der Sorte, die lange drumherum redeten. Er hatte ihn nach einem kurzen, unverfänglichen Gespräch direkt gefragt, ob er schwul sei und Hendrik war von dem Schock, Leandro mit Freundin zu sehen, noch verwirrt genug gewesen, um es umgehend zuzugeben. Peer hatte selbstsicher gelächelt, sich die Haare zurückgestrichen und sich ebenfalls als schwul geoutet. Zielstrebig hatte er Hendrik in ein Gespräch verwickelt und sich von ihm die Arbeiten des Kurses zeigen lassen. Aufmerksam hatte er zugehört und war unmerklich immer näher gekommen, bis flüchtige Berührungen selbstverständlich geworden waren.
    Der wusste wirklich genau, was er wollte. Und scheinbar hatte er sich gerade in den Kopf gesetzt, Hendrik zu bekommen.
    Tja, Leandro, andere Typen finden mich nicht mädchenhaft , dachte dieser trotzig und warf einen verstohlenen Blick zum anderen Tisch. Leandro zog seine Freundin gerade auf die Tanzfläche. Seine Hände legten sich auf deren Hüften und sie umarmte ihn. Lächelnd küsste er sie, was sie begeistert erwiderte.
    Hendriks Magen zog sich zusammen. Sein Herz glich einem festen Ball, der unruhig in einem viel zu kleinen Gefängnis hin und her sprang. Seine Lippen brannten und er vermeinte, Leandros Küsse abermals darauf zu spüren, unsicher beginnend, zunehmend stärker, leidenschaftlicher werdend. Hände, die seinen Rücken entlang fuhren, tiefer, bis an sein Gesäß, sich unter den Jeansstoff schoben ...
    „Hendrik?“
    Wie von weit her kam Peers Stimme und Hendrik wandte den Kopf, ohne jedoch das Pärchen auf der Tanzfläche ganz aus den Augen zu lassen. Sein Rücken fühlte sich eigenartig kalt an, eine feine Gänsehaut überzog seine Arme.
    Jetzt küssten die sich schon wieder. Man konnte es ja auch übertreiben, oder?
    „Hm?“, machte Hendrik und löste endlich den Blick.
    „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du ganz tolle Augen hast?“ Peer strahlte ihn mit einer Mischung aus selbstsicherem Grinsen und unverhohlener Begierde an. Süffisant zuckte sein Mund.
    „Ja“, antwortete Hendrik nicht ganz bei der Sache. Sein Blick wollte partout zwanghaft zurück zu dem knutschenden Pärchen wandern.
    Verdammt, was war an einem küssenden Heteropärchen schon groß aufregend? Zungenküsse tauschten alle Liebenden irgendwann aus. Das war nichts Intimeres, nicht besonders anders als normale Küsse.
    Unangenehm wurde ihm plötzlich Peers Gegenwart bewusst, und dass dieser wohl auf eine andere Antwort gehofft hatte, als auf Hendriks knappe Zustimmung.
    „Ist schon mal

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