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Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Titel: Kavaliersdelikt-Liebe ist universell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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schon gar nicht.
    Leandro schwieg, starrte auf einen alten Kaugummi, der tief in den Beton der Stufen eingetreten worden war.
    „Sei … vorsichtig mit ihm“, meinte er ernst. „Tue ihm nicht weh.“ Er zögerte und fügte stockend hinzu: „Das wäre nicht … fair.“ Sein Herz schlug viel zu wild, pochte im Akkord. Etwas in ihm wehrte sich vehement gegen die Vorstellung, wie Peer Hendrik anfassen, ihn ausziehen, wie er sich zu ihm legen würde.
    Peer musterte ihn mit einem langen, höchst belustigten Blick und begann laut zu lachen. Schwer schlug er Leandro auf die Schulter.
    „Mann, Leandro, du bist echt eine Marke. Der ist doch kein empfindliches Mädchen. Bei uns Schwulen geht es nicht immer gleich um Liebe, nur weil man mal in die Kiste steigt. Ist doch nur ein bisschen Sex, ein bisschen Spaß haben. Mehr nicht“, erklärte er lässig, warf die Kippe im hohen Bogen weg und nickte zum Foyer hin. „Na komm schon. Du willst doch bei deiner Tussi heute bestimmt ebenfalls zum Zuge kommen, oder? Die ist doch auch schon ganz heiß auf dich. Wahnsinns Brüste hat die. Also wenn man darauf steht.“ Erneut lachte er auf und nickte wissend. Leandro verspürte das dringende Bedürfnis, zwischen sich und ihn etwas Abstand zu bringen.
    Ob es wirklich eine gute Idee gewesen war, ausgerechnet Peer auf Hendrik anzusetzen? Am liebsten hätte er etwas gesagt, wenigstens versucht, Peer doch noch zu entmutigen. Scheinbar hatte dieser jedoch Lunte gerochen und war nicht mehr von seinem Ziel abzubringen, Hendrik noch heute flachzulegen.
    „Viel Spaß noch“, wünschte ihm Peer, zwinkerte ihm verschwörerisch zu und schlenderte zu dem Tisch, an dem Hendrik mit dem Rücken zu ihnen saß. Er wandte sich halb um, als Peer ihn begrüßte und lächelte. Peer setzte sich direkt neben Hendrik und legte seinen Arm besitzergreifend um dessen Taille.
    Leandros Blick blieb an Hendriks Haaren hängen, die sich lustig über seinen Schultern lockten.
    Ja, sie waren zu lang. Für einen Jungen. Aber er musste ansonsten echt blind gewesen sein, ihn mit einem Mädchen verwechselt zu haben.
    Oder hatte er es nur nicht sehen wollen? Es war ja nicht so, dass Hendrik unattraktiv war, selbst als Junge. Sein schmales Gesicht war durchaus hübsch, seine Augen sowieso und sein Körper erschien Leandro selbst jetzt, mit dem Wissen um die fehlenden Brüste noch anziehend genug. Da war allerdings noch so viel mehr, was er an ihm gut fand.
    Unwillkürlich verglich Leandro ihn mit Juliane. Sie war nett, sie war lieb, ihre Gespräche waren allerdings meistens voller Stolpersteine für ihn. Sie sprach oft über Dinge, die ihn gar nicht interessierten und war beleidigt, wenn er ihr nicht wirklich zuhörte. Oh, sie war anspruchsvoll, was das anging, forderte seine Aufmerksamkeit jede Sekunde, die sie zusammen waren. Als ob sie Angst hätte, er würde sich sonst für ein anderes Mädchen interessieren.
    Ja, er fand sie hübsch, ihren Körper klasse, roch gerne den Duft ihres Parfüms, genoss das Gefühl, wenn sich ihre Brüste gegen ihn drückten. Es gab durchaus einiges, was er an ihr mochte.
    Aber sie war ganz anders, als … Hendrik.
    Sein Herz klopfte hart und schwer, während er beobachtete, wie sich Peer zu diesem beugte, ihm durch die Haare strich und ihn abermals küsste.
    Seufzend wandte sich Leandro ab.
    Du bist nicht schwul , erklärte er sich. Du hast dich nie zuvor für einen Jungen interessiert. Warum sollte es nun plötzlich anders sein? Und was würden deine Freunde wohl von dir denken? Niemand wird einfach von heute auf morgen schwul und verknallt sich in einen anderen Jungen. Das gibt es einfach nicht!
    Juliane erwartete ihn schon mit einem beleidigten Gesichtsausdruck und verlangte allen Ernstes eine Erklärung, warum er so lange draußen gewesen war. Leandro hingegen war viel zu aufgewühlt und verwirrt, um gebührend auf ihre Zickerei einzugehen.
    Schnippisch erklärte sie ihm: „Wir sind ja immerhin zusammen hier. Was denkst du wohl, wie es wirkt, wenn ich plötzlich ganz alleine hier herumsitze, wo alle anderen mit ihren Mädchen zusammen sind?“
    Leandro musterte sie irritiert. Was erwartete sie von ihm? Eine Entschuldigung? Ratlos sah er sie an.
    „Wir sind doch jetzt zusammen“, erklärte er und zog sie an sich. „Reicht das nicht?“
    Widerstrebend ließ sie ihn gewähren, aber erst, als er sie geküsst hatte und ihr versicherte, dass er den weiteren Abend an ihrer Seite sein würde, gab sie sich zufrieden.
    Nils, der die Szene

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