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Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Kavaliersdelikt-Liebe ist universell

Titel: Kavaliersdelikt-Liebe ist universell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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Bewunderung für sein Bild gegeben und viele der Erwachsenen hatten sein Talent gelobt.
    Schade, dass von seiner Familie es heute keiner geschafft hatte, zu kommen. Der Betrieb ging vor und Rieke war mit einer Freundin übers Wochenende weggefahren. Nun, Hannes würde vermutlich nicht einmal kommen, wenn Hendrik den Nobelpreis erhalten würde. Er würde es sich allerhöchstens auf seinem PC via Webcam ansehen.
    Leandros Eltern waren natürlich mit ihrem Sohn dagewesen. Die Mutter eine kleine, rundliche Frau in einem gut sitzenden Kostüm, langen, dunklen Haaren und liebenswerten Pausbäckchen, die immerzu lächelte. Der Vater hoch aufgeschossen, schwarzhaarig mit deutlicher Ähnlichkeit zu Leandro in den Augen, in einen teuer wirkenden Anzug gekleidet. Er hatte ein wenig steif gewirkt, ganz seinem adeligen Namen entsprechend. Hendrik konnte sich gut vorstellen, dass er recht streng war.
    Was er wohl dazu sagen würde, wenn er wüsste, dass sein Sohn einen anderen Jungen geküsst hatte? Er wirkte nicht so, als ob er es gutheißen würde, selbst wenn es nur ein Versehen gewesen war.
    Das Problem wird dich eh nie belasten, seufzte Hendrik innerlich.
    Ein womöglich homophober Vater wird mit Kusshand die Schwiegertochter begrüßen. Dir würde er allerhöchstens einen verächtlichen Blick zuwerfen.
    Die eigentliche Feier war natürlich erst ausgelassener geworden, als die meisten Eltern sie verlassen hatten. Auf der Tanzfläche in der Mitte des Foyers tanzten einige der Jugendlichen begeistert zu der Musik des bekannten DJs.
    An den Tischen ringsum saßen die anderen, unterhielten sich, tranken, scherzten miteinander und waren fröhlich. Es waren Ferien und ein wundervoller, langer Sommer lag noch vor ihnen. Hendriks Blick glitt ein wenig neidisch über sie.
    Ihm war nicht nach feiern zumute und im Grunde verfluchte er sich bereits, dass er überhaupt hergekommen war und vor allem nicht schon längst abgehauen war. Masochistisch wanderte sein Blick ständig zu einem bestimmten Tisch.
    Leandro hatte wahrhaftig eine Freundin.
    Dieser Anblick hatte ihn derartig hart getroffen wie ein Schlag in den Magen. Arm in Arm hatten sie sich vorhin die Bilder angesehen. Eine Freundin.
    Sie war eine echte Schönheit, mit schulterblattlangen Haaren, einem hübschen Gesicht, perfekt geschminkt und einer hochgewachsenen, schlanken Gestalt. Ihre enge Jeans betonte die langen Beine und ihre knappe Bluse enthüllte weitaus mehr, als sie verbarg.
    Natürlich hatte sie eine respektable Oberweite. Dieses Mal hatte Leandro sich ganz offenkundig nicht vertan.
    Seufzend lehnte sich Hendrik zurück und spielte mit dem leeren Glas. Er sollte einfach abhauen, nachhause, sich in sein Zimmer verkriechen und sinnlosen Wunschträumen nachhängen. Alles wäre besser, als Leandro mit diesem Mädchen zu sehen.
    Sogar ein Luftküsschen hatte dieser seiner Freundin zugeworfen; Hendrik hatte es genau gesehen. Sie war bestimmt eine von diesen Groupies, die zu Dutzenden um Leandro buhlten. Vielleicht hatte sie nach einem Auftritt ein bisschen mehr mit ihrem Busen vor ihm herumgewackelt, oder ihn besonders intensiv bedrängt, bis er ihr mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
    Hendrik wusste im Prinzip ganz genau, dass er diesem unbekannten Mädchen Unrecht tat, aber er konnte nicht anders, als sie zu beneiden. Und ein wenig zu hassen. Sie war ein Mädchen. Er nicht.
    Jetzt saßen sie dort an dem Tisch mit allen anderen Mitgliedern der Band. Leandro hatte dieses Mädchen im Arm, küsste sie gelegentlich und wirkte rundum glücklich.
    Hendrik schluckte hart an dem festen Klumpen in seiner Kehle. Egal was Rieke gesagt hatte: Es schmerzte noch immer höllisch, selbst nach all den Wochen, die er sich ohne Leandro durchs Leben gequält hatte.
    Das fremde Mädchen hatte alles, was er so sehnsüchtig wollte, kuschelte sich völlig selbstverständlich an Leandro, genoss seine Zärtlichkeiten.
    Gott verflucht, wenn ich doch nur an ihrer Stelle wäre! Alles würde er darum geben, noch einmal Leandros Lippen zu kosten, seinen Duft einzuatmen, seinen warmen Körper zu spüren, zu fühlen, wie er auf ihn reagierte.
    „Deine Cola“, riss ihn eine fröhliche Stimme aus seinen Betrachtungen. Hendrik hob den Kopf und lächelte den anderen Jungen an. Dieser Peer hatte ihn ganz unerwartet angesprochen, als er mit krampfendem Herzen sehnsüchtig Leandro nach dessen gelungenem Auftritt angeschmachtet hatte.
    „Danke“, antworte Hendrik lächelnd und nahm die Cola entgegen. Peer

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