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Kay Scarpetta 16: Scarpetta

Titel: Kay Scarpetta 16: Scarpetta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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schenkte, war einer, den sie nie bekommen würde, und wenn sie Himmel und Hölle in Bewegung setzte, um ihn sich zu angeln. Als sie Officer Ben ansah, befürchtete sie schon für einen Moment, sie hätte es laut ausgesprochen.
      »Und jetzt?«, sagte sie, und ihre Stimme hallte von den alten, verputzten Wänden wider, als sie von Zimmer zu Zimmer ging. »Ich weiß nicht, was wir hier sollen, denn in dieser Wohnung gibt es nichts als den Computer und jede Menge Klopapier.«
    Als sie wieder zurückkam, betrachtete Officer Ben noch immer die Fotos von Scarpetta, die, verglichen mit diesem Zimmer, so groß wie der Times Square wirkten. Er leuchtete sie mit seiner Taschenlampe ab, offenbar in der Hoffnung, dass sie ihm etwas verraten würden.
      »Während Sie gaffen«, meinte Bacardi, »rufe ich Pete - für Sie Detective Marino - an und frage ihn, was wir mit Gotham Gotcha anfangen sollen. Haben Sie eine Ahnung, wie man eine Website festnimmt, Ben?«
    »Ban«, verbesserte er sie. »Abkürzung für Bannerman.« Wie ein abstürzender Komet glitt der Strahl seiner Taschenlampe über die riesigen Plakate.
      »An Dr. Scarpettas Stelle würde ich ein paar Leibwächter anheuern«, stellte er fest.
     
    34
    Als das Haustelefon läutete, erklärte Berger Morales, dass es sich um die Gegensprechanlage handelte.
      »Vermutlich der Sicherheitsdienst«, fügte sie hinzu. Sie saß auf dem Sofa und war vor Schmerzen ganz blass im Gesicht.
      Ihre auf dem Rücken gefesselten Hände waren kirschrot angelaufen. Scarpetta konnte ihre eigenen Hände nicht mehr spüren; sie waren völlig taub.
      »Wahrscheinlich haben sie den Schuss gehört.« Wenn eine Stimme grau sein konnte, dann war Bergers Stimme grau.
      Als von oben der Klingelton eines Mobiltelefons zu hören gewesen und Morales die Treppe hinaufgehastet war, hatte Scarpetta die Frage gestellt, die die Ewigkeit für sie verändern würde.
    »Ist Lucy da oben?«, flüsterte sie Berger zu.
      Anstelle einer Antwort riss Berger nur die Augen auf. Im nächsten Moment fiel der Schuss.
      Es klang, als wäre eine Eisentür ins Schloss gefallen, beinahe wie die stählernen Schleusen im Bellevue.
    Dann herrschte Stille.
      Inzwischen war Morales zurück. Scarpetta war bis auf Lucy alles gleichgültig geworden.
    »Bitte rufen Sie einen Krankenwagen«, sagte sie zu ihm. »Ich gebe hier die Befehle, Doc.« Er fuchtelte mit der Pistole herum und schien kurz vor dem Durchdrehen. »Die Sache ist, dass Ihre Nichte, diese arrogante kleine Zicke, jetzt eine Kugel in ihrem Köpfchen hat. Wenn man sich vorstellt, wie viel IQ ich heute Morgen schon durch den Wolf gedreht habe. Mann!«
      Er griff nach der offenen Sporttasche und baute sich damit vor dem Sofa auf. Am Bund seiner tiefsitzenden Jeans war ein elektronischer Terminplaner befestigt, auf dessen Anzeige ein GPS-Verlauf zu sehen war, eine dicke rosafarbene Linie, die sich durch einen Stadtplan schlängelte.
      Morales stellte die Tasche auf dem Couchtisch ab. Seine Hand im Latexhandschuh holte ein Paar Joggingschuhe von Brooks in einer kleinen Größe und ein Plastiktütchen heraus, das die Polyvinylabdrücke von Oscars Fingerspitzen enthielt. Scarpetta hatte sie selbst angefertigt. Das Tütchen war fettig, als hätte Morales die Polyvinylabdrücke mit einem Gleitmittel bestrichen. Die Pistole balancierte er auf dem Oberschenkel.
      Nachdem er die Abdrücke aus dem Tütchen genommen hatte, stülpte er sie über die Finger seiner linken Hand. Zum ersten Mal fiel Scarpetta auf, dass er Linkshänder war.
      Die Pistole in der anderen Hand, stand er auf und spreizte grinsend die Finger mit den seltsam anmutenden weißlichen Fingerspitzen. Seine Pupillen waren so geweitet, dass er schwarze Löcher anstelle von Augen zu haben schien.
      »Niemand wird von mir verlangen, dass ich die Umkehrung wieder umkehre«, meinte er. »Die hier sind nämlich umgekehrt. «
      Langsam bewegte er seine gummiartigen Fingerspitzen und amüsierte sich offenbar königlich.
      »Richtig, Dr. Sherlock? Sie wissen doch genau, wovon ich rede? Wie viele Menschen gibt es, die diese Methode kennen?«
      Damit wollte er sagen, dass es sich um die Abdrücke von Abdrücken handelte, die sich beim Anbringen auf einer Fläche natürlich umkehren würden. Vermutlich hatte Morales beim Fotografieren der Abdrücke, die er selbst an der Lampe in Eva Peebles' Badewanne zurückgelassen hatte, eine Lösung dafür gefunden. Wer die Abdrücke in Bergers Wohnung abnahm

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