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Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Emmas Stimme!
    Keeva ließ das Schmuckstück fallen und wirbelte herum. Fieberhaft suchte sie in der Menschenmenge nach dem hellgrauen Lockenkopf der Haushälterin. Sie entdeckte ihn nicht weit von sich entfernt und erkannte sofort, was passiert sein musste: Ein Taschendieb hatte anscheinend versucht, Emmas Handtasche zu greifen, aber nicht mit der Reaktionsschnelle der behäbig wirkenden Dame gerechnet. Jetzt hielt Emma mit der einen Hand ihren Taschenriemen fest, mit der anderen hatte sie den Jackenaufschlag des Möchtegern-Diebes gepackt und hinderte ihn so an der Flucht.
    Großvater war nirgends zu sehen, also drängte Keeva sich so schnell sie konnte an den anderen Besuchern des Flohmarktes vorbei, um Emma zu Hilfe zu eilen. Kurz bevor sie bei Emma angekommen war, drehte sich der junge Dieb – er konnte nicht älter als fünfzehn oder sechzehn sein – um und sah Keeva auf sich zukommen. Die Verblüffung in seinem Gesicht verwandelte sich in pures Entsetzen, er ließ die Tasche, die er bis dahin noch immer in den Händen gehalten hatte, fallen, sammelte all seine Kräfte, riss sich aus Emmas eisenhartem Griff los und rannte weg.
    Keeva vergewisserte sich im Vorbeilaufen, dass Emma gesund und munter wirkte, dann sprintete sie dem Kerl hinterher. Nach einer kurzen Verfolgungsjagd musste sie sich jedoch eingestehen, dass sie ihn aus den Augen verloren hatte. Der Junge war einige Meter vor ihr in einer dunklen Seitengasse verschwunden und dann - als Keeva selbst in die Gasse einbog - nirgendwo mehr zu entdecken. Sie durchsuchte noch ein paar der Hauseingänge, wusste aber bereits, dass die Mühe vergebens war. Der Dieb war weg – aber wenigstens war die Handtasche noch da.
    Sie kehrte zu Emma zurück, der die Aufregung deutlich anzumerken war. Großvater stand neben ihr und versuchte, sie zu beruhigen. Als er Keeva zurückkommen sah, zog er fragend die Augenbrauen hoch. Sie schüttelte den Kopf.
    „Entwischt“, meinte sie trocken. „Wo bist du gewesen?“
    Es lag kein Vorwurf in ihrer Stimme, nur Neugierde.
    Großvater deutete in eine Seitengasse, in der die meisten der Curryhändler ihre Waren anboten.
    „Ich war schon fast bei unserem Currystand“, erwiderte er. „Dann habe ich Emma gehört und bin gleich hierher zurück geeilt. Aber du warst schneller.“
    Er zwinkerte ihr zu und sie lächelte zurück. Synchron wandten beide sich der völlig aufgelösten Haushälterin zu.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Keeva besorgt.
    Emma nickte, meinte jedoch: „Ich würde aber trotzdem gerne jetzt nachhause. Mir ist der Appetit vergangen.“
    Keeva lachte.
    „Ist schon OK“, sagte sie. „Ich denke, unserem Dieb ist das Herz ebenfalls in die Hose gerutscht. Er überlegt es sich hoffentlich beim nächsten Mal, ob er wirklich einer alten Dame die Handtasche von der Schulter reißen sollte.“
    Dann legte sie der Haushälterin liebevoll den Arm um die Schultern und führte sie aus dem Gedränge. Im Vorbeigehen warf sie noch einen Blick auf den Schmuckstand – doch der finstere junge Mann war nicht mehr zu sehen.
    Na gut, dachte Keeva gut gelaunt. Heute war sie mit ihren Nachforschungen zwar nur einen winzigen Schritt weitergekommen – aber es war ein wichtiger Schritt. Und sie nahm sich fest vor, alle kommenden Flohmärkte nach diesem Schmuckverkäufer abzuklappern.

    *

    Shane stieß erleichtert die Luft aus und merkte erst jetzt, dass er sie die meiste Zeit über angehalten hatte. Er trat aus dem Hauseingang, in den er geflüchtet war, zurück hinter seinen Stand. Die drei waren verschwunden, aber es war verteufelt knapp gewesen.
    Er überprüfte kurz sein Angebot, aber es fehlte nichts von dem Schmuck. Er hatte auch nicht damit gerechnet, dass ihm jemand etwas klauen würde. Er kannte das Diebesgesindel, das sich hier herumtrieb und sie kannten ihn - und wussten, dass er sich sein Eigentum um jeden Preis zurückholen würde. Daher machten sie üblicherweise einen großen Bogen um seinen Stand. Was die übrigen Besucher des Flohmarktes anging: diese waren von dem Schauspiel, das sich ihnen gerade geboten hatte, viel zu abgelenkt gewesen, um einen kurzzeitig unbewachten Stand überhaupt zu bemerken.
    Langsam entspannte sich Shane. Das Mädchen hatte ihn ansprechen wollen, dessen war er sich ziemlich sicher. Da sie zuvor die Rückseite der von ihm angebotenen Schmuckstücke begutachtet hatte, ging er davon aus, dass sein verlorenes Amulett sich in ihrem Besitz befand.
    „Verdammt“, fluchte er. Er hatte das

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