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Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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bereits befürchtet, aber noch immer den winzigen Hoffnungsschimmer gehegt, die Kette vielleicht doch irgendwo anders verloren zu haben. Jetzt brauchte er davon allerdings nicht mehr auszugehen. Die junge Dämonenjägerin hatte die Gravur seines Großvaters erkannt, daran bestand kaum ein Zweifel.
    Er verzog das Gesicht. Er würde einfach alles leugnen, falls sie noch einmal hier auftauchen sollte. Leugnen war immer noch besser, als die unangenehme Wahrheit zu gestehen.
    Trotz alledem musste er unbedingt mit seinem Großvater sprechen. Der alte Herr, der das junge Mädchen – Keeva hieß sie, wie er jetzt wusste – begleitet hatte, war Shane irgendwie bekannt vorgekommen. Er zog sein Smartphone heraus und begutachtete das Foto, das er nach der Unruhe mit dem Taschendieb unauffällig geknipst hatte. Die Gesichter waren nicht allzu scharf, aber wenn man in das Foto hineinzoomte, dann würde es wahrscheinlich reichen, um jemanden zu identifizieren. Vorausgesetzt, sein Großvater kannte den alten Mann tatsächlich.
    Shane wäre am liebsten heute noch zu ihm gegangen, doch er wusste, dass das keinen Sinn hätte, Theobald Truax war nicht in der Stadt. Morgen würde Shane jedoch gleich am Vormittag bei ihm aufkreuzen – und bei der Gelegenheit auch wegen des neuen Amulettes nachfragen.

    *

    Henry Pillings verließ das Pub, nachdem der Wirt es strikt abgelehnt hatte, ihm noch ein weiteres Pint zu zapfen.
    Jetzt befand er sich vor dem Lokal, atmete die kühle Nachtluft ein und überlegte, was er noch anfangen könnte. Es war Sonntag Abend und morgen musste er früh raus – aber noch war er nicht müde.
    Er steckte die Hand in die Hosentasche, holte seine restlichen Geldstücke heraus und zählte. Er brauchte mehrere Anläufe, weil sich die Münzen auf seiner Handfläche immer wieder untereinander versteckten, aber das Ergebnis war trotzdem ganz schön kümmerlich. Im Grunde hätte es wohl nicht mal mehr für ein weiteres Bier gelangt. Greg, der Wirt, hatte das sicherlich geahnt - der alte Erbsenzähler hatte schon immer eine Nase für Geld – und ihm bestimmt deswegen seinen Schlaftrunk verweigert.
    Jetzt stand Henry hier, putzmunter und unternehmungslustig, und musste sich eine Beschäftigung für den Rest des Abends überlegen. Am besten eine, die umsonst war.
    „Gucken kostet nix“, murmelte er ins Leere. Er befand sich ganz in der Nähe einer Straße, in der die Huren Londons gerne ihre Reize zur Schau stellten. Letztes Jahr – als diese dämliche Olympiade dafür gesorgt hatte, dass in der Stadt alles nur noch teurer geworden war – hatte Henry davon gelesen, dass die Polizei einen Haufen Bordelle geschlossen hatte und dadurch viele der leichten Mädchen gezwungen gewesen waren, wieder auf der Straße zu arbeiten, ohne den Komfort und den Schutz eines einschlägigen Hauses.
    „Pech für die Nutten, Glück für mich“, murmelte Henry und stakste in Richtung des Vergnügungsviertels. Vielleicht konnte er ja trotz der nächtlichen Kälte die eine oder andere nackte Haut begutachten. Und so noch ein paar hübsche Bilder in seinem Kopf abspeichern, ehe er sich auf den Nachhauseweg machen würde.
    Er war noch nicht weit gekommen, als er im Schatten einer schmalen Gasse eine eindeutig gekleidete – oder besser gesagt: so gut wie nicht gekleidete - Gestalt wahrnahm.
    Henry war verblüfft. So bald er damit nicht gerechnet, er befand sich noch immer in einem eher seriösen Stadtteil.
    Wahrscheinlich reicht der Platz für die vielen obdachlos gewordenen Bordsteinschwalben nicht mehr aus, schlussfolgerte er. Jetzt mussten sie sich auch außerhalb ihrer eigentlichen Gebiete aufstellen.
    Im Grunde war es ihm allerdings herzlich egal, warum er bereits jetzt auf eine der Dirnen gestoßen war. Die frische Luft hatte bewirkt, dass ihm das Gehen zunehmend schwerer fiel. Er war also ganz und gar nicht unglücklich darüber, wenn er keine langen Wege mehr zurücklegen brauchte, um sich ein wenig Anregung für die Phantasie zu holen.
    Lüstern steuerte er auf das Objekt seiner Begierde zu. Beim Näherkommen bemerkte er, dass die Frau tatsächlich so gut wie nackt war.
    Erstaunlich, dass sie nicht schon halb erfroren ist, aber wahrscheinlich wird sie durch heiße Gedanken warmgehalten, dachte er und kicherte anzüglich vor sich hin. Schade nur, dass sie sich nicht unter einer der Straßenlaternen platziert hatte. So konnte man ja kaum etwas erkennen. Nur, dass sie ohne Zweifel außergewöhnlich schön war: er sah eine lange,

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