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Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 2 - In den Klauen der Sukkubus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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schwarze Lockenmähne, einen üppigen, aber trotzdem straffen Körper.
    Henry leckte sich die Lippen. Hier war er wirklich auf ein Prachtexemplar gestoßen!
    Dieses Prachtexemplar von Frau schien sich allerdings nicht sonderlich für ihn zu interessieren. Er war nur noch wenige Meter von ihr entfernt, aber sie hatte ihren Kopf noch immer gesenkt und inspizierte gelangweilt ihre langen, spitz zugefeilten Fingernägel.
    Darüber ärgerte sich Henry ein wenig. Ach was, nicht nur ein wenig... was fiel dieser Schlampe ein, ihn einfach zu ignorieren? Schließlich konnte sie ja nicht wissen, dass er pleite war und sie nur begaffen wollte. Sie musste doch davon ausgehen, dass er eine potentieller Kunde war – und so verhielt man sich seiner Kundschaft gegenüber ganz und gar nicht. Henry musste das wissen, in seinem Job brachte er den jungen Naseweisen ja nichts anderes bei den ganzen Tag. Der Kunde ist König, jawohl! Und das galt ja hoffentlich erst recht für billige Nutten!
    Erbost blieb er eine Armlänge vor der Frau stehen und starrte sie an. Jetzt verfluchte er die Tatsache noch sehr viel mehr, dass er kaum noch Geld bei sich trug. Wenn er sie hätte bezahlen können, dann hätte er dieser Tussi schon gezeigt, wer hier das Sagen hat. Ein Henry Pillings ließ sich doch nicht von so einer dämlichen Schickse die kalte Schulter zeigen!
    Er wollte gerade die Hand heben und sie ihr auf eben diese Schulter legen, als die Frau endlich den Kopf hob und ihn direkt ansah.
    Na also, dachte Henry, geht doch!
    Und das war auch der letzte klare Gedanke, den er zu formulieren in der Lage war...

    *

    „Geh mal nach vorne und räume das restliche Frühstücksgeschirr ab! Die Gästen sind schon längst fertig!“, herrschte Wilbur Hogan die neue Hilfskraft an. Das junge Ding war zu nichts zu gebrauchen. Er würde sich genau überlegen müssen, ob er sie nächsten Monat überhaupt noch behalten wollte.
    Eigentlich hatte er das Mädchen angestellt, damit sie seiner Frau ein wenig die Arbeit erleichterte – Ella war nun auch nicht mehr die Jüngste und das Servieren des Frühstückes und Aufräumen der Zimmer bereitete ihr immer mehr Mühe, obwohl sie sich darüber nie beklagte – und nun stand das Mädel alle paar Minuten in der Tür zum Hinterhof und rauchte, statt sich um die Gäste des kleinen Hotels zu kümmern.
    „Ja, Chef“, sagte das freche Ding, grinste und schnippte die noch brennende Zigarette in den Hof. Dann verschwand sie im Gastraum und kurze Zeit darauf hörte Wilbur das Klappern von Geschirr.
    Er presste die Lippen zusammen, legte das Küchentuch neben die Spüle und marschierte zur Hoftür. Er hatte dem dummen Kind schon hundertmal gesagt, dass sie ihre Zigarette nicht brennend in den Hof werfen durfte – es lagerte eine Menge Kartons und Papier dort neben den Mülltonnen. Dass sie sich seinen Anweisungen so offensichtlich widersetzte, war ein weiterer Punkt auf seiner immer länger werdenden Beschwerdeliste. Er nahm sich vor, nach einer anderen Aushilfskraft zu suchen, sobald er Zeit dafür fand. Er war zu alt, um sich mit so einer aufmüpfigen Person lange herumzuärgern.
    Wilbur öffnete die Tür zum Hinterhof und stieg mühsam die drei Stufen zu den Mülltonnen hinunter. Er musste unbedingt ein wenig abnehmen, wenn er und Ella ihre Rente noch bei voller Gesundheit genießen wollten. Jetzt keuchte er ja schon bei so einer kurzen Treppe.
    Der Hofbereich war eng und düster und der matschige Erdboden nur schlecht zu erkennen. Wilburs Augen suchten nach einer dünnen Rauchsäule, konnten aber nichts finden. Wo war diese verflixte Zigarette gelandet? Seufzend ging er weiter nach hinten. Wenn das kleine Biest ihren Glimmstängel tatsächlich bis zu den Kartons geschnippt hatte, dann stand sie noch heute auf der Straße, schwor er sich. Er hatte die Schnauze voll.
    Er schob einen der Müllcontainer etwas beiseite und zwängte sich durch die so entstandene Lücke. Unangenehm deutlich spürte er an seinem Bauch die Kälte der Metallbehälter. Seine Laune sank noch mehr.
    Hier hinten war es noch um einiges dunkler als vorne und mit einer gewissen Erleichterung entdeckte Wilbur einen kleinen, roten Punkt auf dem Boden. Da war es ja, das kleine Mistding! Und es brannte tatsächlich noch.
    „Gut, das reicht!“, murmelte er. „Ab heute kannst du dir eine andere Arbeit suchen, Mädchen!“
    Er ging in die Hocke, wobei er sich mit einer Hand an einem der Müllcontainer festhielt. Er hatte Angst, sich sonst nicht mehr

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