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Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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Türschwelle und ging auf das komische Etwas zu. Beim Näherkommen erkannte er, dass es sich dabei um eine alte Decke handelte.
    Nein, es war ein abgenutzter, ziemlich verdreckter Schlafsack, wie er feststellte, als er schließlich direkt daneben zum Stehen kam. Und irgendetwas schien sich noch in ihm zu befinden - jedenfalls war die Mitte des ehemals blauen, aus dickem gesteppten Stoff bestehenden Utensils deutlich ausgebeult.
    Der Wachmann sah sich beunruhigt um. Der Rest des verfallenen Gebäudes wirkte auch von hier aus unberührt, er konnte keinerlei Hinweise auf irgendwelche bizarren nächtlichen Aktivitäten entdecken. Also wandte er sich wieder dem Haufen Stoff vor sich zu und stupste ihn vorsichtig mit dem Fuß an.
    Nichts passierte.
    Er trat noch ein weiteres Mal gegen den unförmigen Klumpen, diesmal deutlich fester, und als sich noch immer nichts rührte, hob er den oberen Rand des Schlafsackes mit der Spitze seines Fußes an und leuchtete mit seiner Taschenlampe darunter.
    Erleichtert sah er, dass dort nur ein grauer, ebenfalls ziemlich verdreckter Rucksack lag. Irgendwer hatte hier übernachtet. Oder es zumindest vorgehabt.
    Seufzend hob er sowohl den Rucksack als auch den dreckigen Schlafsack hoch. Er würde beides im Eingangsgebäude deponieren. Und wenn sich nicht jemand danach erkundigte – was wohl kaum passieren würde -, dann würden sie die Sachen nach einer Weile einfach wegwerfen.
    Er nahm sich vor, in nächster Zeit bei seinem abendlichen Rundgang ein wenig genauer in die dunkleren Ecken des Friedhofes zu schauen. Schlimm genug, dass diese esoterischen Spinner immer wieder hier einfielen – es kam gar nicht infrage, dass sich hier jetzt auch noch Obdachlose einnisteten...

    *

    Keeva stand eine Viertelstunde zu früh vor Shanes Haustür und klingelte. Er öffnete mit nassem Haar und winkte sie herein.
    „Ich habe gerade geduscht und brauche noch einen Moment“, sagte er, drehte sich um und ging den Flur entlang in die Wohnung, während er sich mit einem Handtuch die Haare trocken rubbelte.
    Keeva folgte ihm. Shanes Oberkörper war nackt und sie konnte erkennen, dass er gar nicht so dünn war, wie sie geglaubt hatte. Er war zwar groß und langgliedrig und wirkte dadurch etwas schlaksig, seine sehnigen Muskeln aber waren durchaus zahlreich und sein Körper außerordentlich durchtrainiert. Die Tätowierungen, die seine beiden Arme verzierten, reichten nur bis zu den Schultern und erstreckten sich nicht auch noch über den Rücken. Es würde sie ja interessieren, was diese eher ungewöhnlichen Symbole eigentlich bedeuteten.
    Kurz darauf traten sie in ein großes Zimmer und er drehte sich wieder zu ihr um. Schnell blickte sie in eine andere Richtung.
    „Hübsch hast du es hier“, sagte sie – und stellte einige Sekunden später fest, dass das tatsächlich zutraf.
    Die Wohnung lag in einem mehrstöckigen Gebäude, das in einem eher weniger noblen Stadtviertel Londons stand, und schien im Wesentlichen nur aus einem einzigen großen Raum zu bestehen. Durch geschickt platzierte Regale hatte Shane jedoch unterschiedliche Bereiche geschaffen - zum Schlafen, Arbeiten und Essen - und so eine sehr gemütliche Atmosphäre erzeugt. Die Einrichtung war einfach, aber sauber – und alles war aufgeräumt, wie Keeva bemerkte.
    Ihr Zimmer zuhause hatte sie einem deutlich chaotischerem Zustand verlassen – einfach weil sie wusste, dass Emma nachher sowieso noch für Ordnung sorgen würde. Was für sie bisher absolut selbstverständlich gewesen war, sah sie auf einmal in einem völlig anderen Licht. Und sie schämte sich dafür, ohne genau zu wissen, warum.
    „Ich habe dir etwas mitgebracht“, sagte sie hastig.
    Shane, der sich gerade Shirt und Pullover über den Kopf gezogen hatte, kam auf sie zu, die Haare mit den Fingern nach hinten kämmend.
    „Was denn?“
    Keeva hielt eine Tasche hoch. Shane nahm sie entgegen, sah hinein und lachte auf.
    „Mein fehlender Schuh!“
    Er ging zu einem Schrank, öffnete ihn und zeigte Keeva das Gegenstück.
    „Gut, dass ich den zweiten aufgehoben habe. Schuhe sind teuer“, sagte er lächelnd.
    „Und ich habe jetzt keine Zweifel mehr, dass du beim Kampf mit dem Höllenhund wirklich mein Retter gewesen bist“, grinste Keeva.
    Shane wirkte auf einmal unangenehm berührt, als wäre dieses Thema ihm irgendwie peinlich. Keeva bemerkte es jedoch nur am Rande, denn sie kramte in ihrer Jackentasche und holte einen kleinen, in Stoff eingewickelten Gegenstand heraus, den sie

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