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Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 3 - Invasion der Ghule (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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logisch“, räumte Keeva ein.
    Sie wirkte aufgeregt, aber nicht ängstlich, und ihre hellgrauen Augen leuchteten. Shane musste unwillkürlich lächeln. Ob sie heute nun einen Dämon finden würden oder nicht – Keevas Eifer beobachten zu können war bereits mehr als lohnenswert. Gerade wollte sie auf das Haupttor des Friedhofes zusteuern, doch Shane hielt sie zurück.
    „Nicht dorthin“, warnte er. „Der Eingang ist in letzter Zeit auch nachts bewacht, gab zu viele Einbrüche von Friedhof-Freaks.“
    Er zog sie sanft am Ärmel ihrer Lederjacke, und sie gingen noch ein ganzes Stück weiter an der Mauer entlang, ehe sie vor einer eher unscheinbaren Gittertür zum Stehen kamen.
    „Der Nebeneingang ist sicherer“, meinte Shane und kramte in seiner Hosentasche.
    „Ja, aber auch sicher vor Eindringlingen. Da können wir doch nie hinüberklettern“, stellte Keeva zutreffend fest. Die Tür war so in die Mauer eingebettet, dass oben nur noch eine handbreite Lücke übrig war – viel zu schmal für einen Menschen.
    „Wir müssen nicht hinüber“, grinste Shane und hob augenzwinkernd einen alt wirkenden, seltsam geformten Schlüssel. „Mit Mr Truax‘ ultragenialem Universaldietrich können wir da einfach hindurch...“

    *

    Fünf Minuten später standen sie auf der anderen Seite der Mauer, am Rande des weitläufigen Friedhofs – und Keeva war begeistert!
    Selbst wenn sie heute Nacht nicht mal die Schwanzspitze eines Dämons zu sehen bekommen würden, schon allein wegen der hier herrschenden Atmosphäre hatte sich der Ausflug gelohnt. Das war ja ein großartiger Ort! Hier, auf dem vom Eingang weit entfernten Teil des Geländes, sah sie riesige alte Bäume, teilweise überwuchert von anderen Pflanzen, wie Efeu oder wildem Wein. Unter diesen dichten Blätterdächern lagen, nahezu unsichtbar, die Gräber - verbunden lediglich durch einfache Pfade aus blanker Erde, ohne Steinplatten, Kies oder gar Asphalt.
    Andächtig ging Keeva näher und betrachtete die liebevoll gestalteten Grabsteine. Sie sah schlafende Engel, deren Gesichter von Moos bedeckt waren und trotzdem seltsam lebensecht wirkten. Andere Gräber waren geschmückt mit großen keltischen oder christlichen Kreuzen aus Stein, daneben befanden sich griechische Skulpturen oder steinerne Miniaturnachbildungen von alten Gebäuden, die an Tempel oder Tore erinnerten.
    Sie ging vor einen besonders zugewachsenen Stein in die Hocke, schob sanft die Pflanzen ein wenig beiseite und las die Jahreszahlen. Shane hockte sich neben sie.
    „Die Gräber sind ja ganz schön alt“, flüsterte sie ehrfürchtig.
    „Ja, ein Teil stammt aus den Anfängen des neunzehnten Jahrhunderts, ist also fast zweihundert Jahre alt“, bestätigte er ebenso leise. „Aber es gibt auch neuere Bereiche, in denen noch heute Beerdigungen stattfinden. Das hier ist der alte Teil.“
    Eine Weile betrachteten sie stumm diese Relikte aus vergangener Zeit. Dann erhob sich Shane. Keeva tat es ihm gleich.
    „Das hier ist ein schöner Ort“, sagte sie feierlich. „Danke, dass du ihn mir gezeigt hast.“
    Shane lächelte, wirkte aber plötzlich abgelenkt. Er starrte auf das dunkle Wäldchen, das sich neben ihnen ausbreitete.
    „Was ist?“, fragte Keeva, doch der junge Mann deutete ihr mit einer Handbewegung, dass sie bitte ruhig sein sollte.
    Sie schaute in dieselbe Richtung und versuchte, etwas zu erkennen, sah aber nur schwarzes Geäst. Unwillkürlich beneidete sie ihn um seine Fähigkeit, in der Nacht sehen zu können. Ihr blieb jetzt leider nichts anderes übrig, als geduldig zu warten, bis er ihr den Grund für sein Verhalten erklären würde.
    „Tut mir leid“, sagte er kurz darauf leise. Er hatte sich wieder ein wenig entspannt, wirkte aber noch immer wachsam. „Ich glaubte, dort schemenhaft einige Gestalten vorbeihuschen zu sehen. Und zwar Wesen, die eigentlich nicht hier sein dürften.“
    Er übertreibt es fast ein wenig mit dem hohlen Klang seiner Stimme, fand Keeva und verkniff sich mit viel Mühe ein Grinsen. Sie war sich sicher, dass Shane nur Theater spielte und lediglich so tat, als wäre dort etwas gewesen. Um ihr zu imponieren. Und um den Eindruck zu vermitteln, als gäbe es hier tatsächlich gefährliche Wesen, von denen ihre Familie bisher nichts geahnt hatte. Böse Dämonen, gegen die der einsame Held immer nur allein gekämpft hat...
    Nun, dachte Keeva, wenn es ihm Spaß macht. Sie fand den Abend bis jetzt auf alle Fälle höchst unterhaltsam und war gerne bereit, bei seiner

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