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Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 4 - Tödliche Fesseln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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sie schließlich. „Ich werde mit Edward reden - und ihn bitten, die Sache wenigstens für eine gewisse Zeit für sich zu behalten. Bis ich selbst mit Vater gesprochen habe.“
    Shane nickte.
    „Gut“, sagte er dann. „Dann bin ich froh, dass du dabei bist.“
    Theobald Truax trat wieder in das Zimmer. Er hielt einen Gegenstand in der Hand, der Keeva entfernt an ein altmodisches Gartengerät zum Spritzen von Pflanzen erinnerte.
    „Hier!“, sagte er und hielt es seinem Enkel hin. „Das ist ein tragbarer Bunsenbrenner. Und die Gaskartusche ist randvoll ...“

    *

    Edward Skeffington war völlig perplex, als Shane Truax wie selbstverständlich in Begleitung von Keeva McCullen erschien.
    Der Inspektor stand, zusammen mit drei seiner Beamten und einem Mann in Zivil, vor dem Eingang zur Kanalisation und wartete auf das Eintreffen eines Spezialtrupps der Feuerwehr, um den der Dämonenjäger ihn gebeten hatte.
    „Wir werden die Leute hoffentlich nicht brauchen“, hatte Shane am Telefon gemeint, „aber es ist besser, wenn sie sofort eingreifen können, falls es nötig wird.“
    Edward hatte den jungen Mann schon ein wenig kennengelernt - und hielt viel von seinen Fähigkeiten, trotz dessen … nun, für einen Mann aus Edwards Generation war Shanes Aussehen schon ziemlich gewöhnungsbedürftig. Der junge Dämonenjäger war groß und schlank, hatte kinnlanges, braunes Haar, trug nur schwarze Klamotten - insbesondere einen langen und zugegebenermaßen recht eindrucksvollen Ledermantel - hatte unzählige Tätowierungen an den Armen, Piercings im Gesicht und etliche Silberringe und -ketten an den Fingern und um den Hals.
    Keeva McCullen hingegen, die jetzt gerade so unvermutet zusammen mit dem jungen Mann aufgetaucht war, wirkte im Vergleich dazu blass und harmlos. Sie war ebenfalls groß und schlank, trug aber - außer einer silbernen Kette - überhaupt keinen Schmuck, war vollkommen ungeschminkt, das schwarze, schulterlange Haar hatte sie locker nach hinten gebunden und Tätowierungen besaß sie - soweit Edward das wusste - nicht eine einzige.
    Aber was in drei Teufels Namen machte sie hier? Sie stammte aus einer Dämonenjägerfamilie, ja - aber Edward dachte eigentlich, dass Frauen sich grundsätzlich nicht zur Dämonenjägerei eigneten. Und ihr Vater Liam wäre ganz bestimmt äußerst erbost darüber, wenn er wüsste, dass Keeva hier mitmischen wollte.
    Voller Unbehagen sah Edward, dass Keeva ein paar Worte mit Shane wechselte, dieser nickte, stehenblieb und das junge Mädchen alleine auf ihn zukam.
    Er entfernte sich ebenfalls von den Männern neben sich und als er Keeva schließlich erreicht hatte, stoppten sie beide und sahen sich an. Das Mädchen wirkte ernst, schien aber nicht zu wissen, womit sie anfangen sollte.
    „In Ordnung“, sagte Edward misstrauisch, aber, wie er hoffte, freundlich. „Sag, was du auf dem Herzen hast.“
    Keevas Lächeln wirkte ängstlich und entschlossen zugleich.
    „Gut“, sagte sie und atmete tief aus. „Ich mache es schnell. Also, ich bin eine ausgebildete Dämonenjägerin ...“
    Edward wollte etwas einwerfen, doch Keeva gebot ihm mit erhobener Hand zu schweigen.
    „Ich weiß - als Frau und so … Vater ahnt nichts davon. Großvater hat mich ausgebildet. Mir ist also völlig klar, was ich hier tue. Ich kenne das Risiko, und ich bin erwachsen. Ich werde Shane begleiten. Er schafft das nicht alleine.“
    Edward sah sie einige Sekunden stumm an.
    „Und du erwartest jetzt von mir, dass ich deinem Vater nichts davon erzähle?“, fragte er dann mit ruhiger Stimme. „Er und ich, wir sind seit unserer Kindheit miteinander befreundet. Du weißt, dass das nicht geht.“
    Keeva presste die Lippen zusammen und nickte.
    „Ja“, sagte sie. „Es ist mir absolut bewusst, dass ich das nicht von dir verlangen kann. Das war es schon, als ich mit Shane hierhergekommen bin.“
    „Woher kennst du ihn überhaupt“, unterbrach Edward sie.
    Keeva grinste und wirkte auf einmal deutlich entspannter. Als sei eine große Last von ihr genommen worden, dachte Edward unvermittelt. Und plötzlich hatte er Mitleid mit ihr. Wenn sie tatsächlich all die Jahre ganz im Verborgenen ausgebildet worden war, ständig ihre Fähigkeiten hatte geheim halten müssen und andauernd mit der Angst gelebt hatte, entlarvt zu werden - dann war der Wunsch, sich endlich offenbaren zu können, inzwischen sicherlich schon ziemlich groß. Zu groß, wie er glaubte. Daher hatte sie sich jetzt wohl dazu entschlossen, diesen

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