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Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition)

Titel: Keeva McCullen 5 - Kuss der Pandora (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan R. Corwyn
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voller Entsetzen fühlte er die magischen Fesseln um seine Hand- und Fußgelenke. Trotz seiner deutlich gewachsenen körperlichen Kräfte würde er sich daraus nicht befreien können.
    Verdammt!
    Anscheinend verbreiteten sich in der modernen Welt Nachrichten deutlich schneller als vor fünfzig Jahren. Damals hätte es Tage, wenn nicht gar Wochen gedauert, bis sich irgendwer eingefunden hätte, um ihn zu bekämpfen. Und in der Zwischenzeit hätte er schon längst seine Spuren verwischt. Doch jetzt hatten sich ja schon binnen weniger Stunden offensichtlich erfahrene Jäger zusammengetan - und ihn dadurch völlig überrumpelt. Und besiegt.
    Er blinzelte vorsichtig unter den Augenlidern hindurch. Die junge Frau, die ihn vorhin mit ihrer Armbrust beschossen hatte, stand direkt vor ihm. Eine Frau! Hoffnung keimte in ihm auf und er betrachtete sie genauer.
    Sie hatte ihre Waffe zwar noch immer auf ihn gerichtet, doch ihre Aufmerksamkeit galt eher der Leiche des Ruderers hinter ihm. Immer wieder wanderten ihre Augen zu dem toten Jungen und sie wirkte fahrig und nervös. Von dem Kerl, auf den er sich hatte fallen lassen, war nichts mehr zu sehen oder zu hören. Anscheinend war der Typ weg – und hatte die junge Frau allein als Wache zurückgelassen. Ein Fehler – und eine Chance für ihn.
    Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Mädchen. Binnen weniger Sekunden hatte er ihr Bewusstsein geortet und drang ein. Behutsam tastete er sich vor, bemerkte dabei jedoch erstaunt einige innere Barrieren, wie er sie sonst nur von Männern kannte. Diese junge Dame war nicht gänzlich unerfahren, was den Umgang mit der Geistkontrolle betraf, doch ihre Schutzwälle waren erst rudimentär vorhanden und noch lange nicht vollständig ausgebildet. So etwas bei einer Frau war zwar grundsätzlich sehr bemerkenswert - doch helfen würde es ihr nicht, dazu waren die Hindernisse noch viel zu winzig.
    Der Dämon sammelte all seine gedanklichen Kräfte ... und übernahm die Kontrolle über das Mädchen. Für einen winzigen Augenblick wehrte sie sich und mit widerwilliger Bewunderung nahm er erneut ihre überraschende Stärke zur Kenntnis. Doch der geistige Zweikampf war schnell entschieden, die weit aufgerissenen Augen der jungen Frau wurden starr, ihr Blick trübte sich – und ihr Widerstand brach. Die Hand mit der Armbrust sackte nach unten und wie eine seelenlose Puppe stand sie vor ihm.
    Der Dämon grinste. Er hütete sich jedoch davor, allzu schnell zu glauben, er hätte sie bereits vollkommen besiegt. Das Mädchen war gut, sehr gut sogar. Er musste höllisch aufpassen, sie nicht vorzeitig wieder zu verlieren.
    Ohne weiteres Zögern gab er ihr die gedankliche Anweisung, seine Fesseln zu lösen. Hocherfreut sah er dabei zu, wie sie dem Befehl Folge leistete, sich niederkniete, die Armbrust auf dem Boden ablegte und mit gleichmäßigen Bewegungen die silbernen Ketten von seinen Fußgelenken wickelte. Sofort ließ die Intensität der magischen Blockade etwas nach und er spürte, wie die Energie in ihn zurückströmte.
    Jetzt noch die Hände, schnell, befahl er in Gedanken.
    Mit gleichgültigem Gesichtsausdruck wandte sich die junge Frau seinen Händen zu. Auch dort wickelte sie langsam und gleichmäßig die lange, dünne Kette ab – viel zu langsam, wie der Dämon fand. Doch er widerstand der Versuchung, sie noch weiter anzutreiben. Er empfand es sowieso schon als unangenehm anstrengend, sie geistig zu kontrollieren – etwas in ihr wehrte sich noch immer gegen ihn und er brauchte all seine Konzentration, um sie nicht ausbrechen zu lassen -, da wollte er jetzt kein unnötiges Risiko eingehen.
    Endlich war auch die Fessel vom Handgelenk entfernt. Jetzt nur noch die Handschellen. Mit seiner jetzt fast vollständig wiedergewonnenen Kraft könnte er diese zwar wahrscheinlich auch selbst auseinanderreißen – doch dazu müsste er die Kontrolle über das Mädchen aufgeben. Und das wäre ganz bestimmt eine ausgesprochen schlechte Idee ...
    Also bezwang er erneut seine Ungeduld und sah zu, wie das Mädchen unendlich langsam die zweite Kette beiseite legte und dann für einen kurzen Augenblick reglos auf die Handschellen starrte.
    Aufmachen, sofort, diktierte er ihr.
    Ein Ruck ging durch die junge Frau und sie schien sich daran zu erinnern, wie man Handschellen öffnete - und dass man dafür einen Schlüssel benötigte, denn sie begann, in ihren Hosentaschen zu wühlen. Erneut war der Dämon verunsichert. Was, wenn das Mädchen die

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