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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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zerschlagen, um sie bei einer Lüge zu ertappen. Ein alter Profitrick, der normalerweise funktionierte. Aber diesmal nicht. Smilow hatte es nicht geschafft, sie durcheinander zu bringen, im Gegenteil. Inzwischen war sie stockwütend. »Können Sie erklären, wie ein Stück Nelke auf Mr. Pettijohns Ärmel gekommen ist?«
    Ihre wütende Miene entspannte sich etwas, bis sie sogar lachte. »Mr. Smilow, Nelken kann man in fast allen Küchen der Welt finden. Warum kaprizieren Sie sich gerade auf meine ? Ich bin sicher, in der Küche des Charles Towne Plaza gibt es davon einen ganzen Vorrat. Vielleicht hat Mr. Pettijohn sie bei sich zu Hause aufgenommen und mit ins Hotelzimmer gebracht.«
    Frank Perkins lächelte. Hammond wusste genau, was der Verteidiger dachte. Er würde im Kreuzverhör dieselbe Spur verfolgen, bis auch die Geschworenen über die Behauptung lachen mussten, dass es sich bei dieser Nelke um die von Dr. Ladd handelte.
    »Smilow, meiner Ansicht nach sollten Sie’s dabei bewenden lassen«, meinte Perkins. »Dr. Ladd hat sich, entgegen meinem Ratschlag, völlig kooperativ verhalten. Dafür mussten sowohl sie wie ihre Patienten, deren Termine sie verschieben musste, genügend Unannehmlichkeiten erdulden. In ihrem Haus wurde das Unterste nach oben gekehrt, und außerdem wurde sie auf unverzeihliche Weise beleidigt. Sie hat bei Ihnen mehrere Entschuldigungen gut.«
    Smilow ließ durch nichts erkennen, dass er den Anwalt gehört hatte. Keine Sekunde wich sein eiskalt-starrer Blick von Alex’ Gesicht. »Ich wüsste gerne mehr über das Geld, das wir in Ihrem Safe gefunden haben.«
    »Was soll damit sein?«
    »Woher haben Sie es?«
    »Alex, darauf müssen Sie nicht antworten.« Sie ignorierte den Rat ihres Anwalts. »Überprüfen Sie meine Steuererklärungen, Mr. Smilow.«
    »Das haben wir.«
    Sie hob die Augenbrauen, als wollte sie sagen: Was soll dann Ihre Frage?
    »Wäre es, finanziell gesehen, nicht klüger, wenn Sie Ihr Geld auf einem zinsbringenden Konto deponierten statt in einem Wandsafe?«
    »Ihre Finanzen und wie sie damit umgeht, spielen hier nicht die geringste Rolle«, sagte Perkins.
    »Das bleibt abzuwarten.« Noch ehe der Anwalt weitere Einwände vorbringen konnte, hob Smilow den Zeigefinger. »Noch eine einzige Sache, Frank, dann bin ich fertig.«
    »Das führt doch zu nichts.«
    »Dr. Ladd, wann wurde bei Ihnen eingebrochen?«
    Diese Frage hatte Hammond garantiert nicht kommen sehen, genauso wenig wie Alex. Zum ersten Mal zeigte sie eine deutliche Reaktion.
    »An der Küchentüre?«
    Smilow, der sie scharf beobachtete, sagte: »Ja, die von der Piazza aus.«
    »Das weiß ich nicht mehr genau. Ich denke, vor ein paar Monaten.«
    »Wurde etwas gestohlen?«
    »Nein, vermutlich hatten nur ein paar Nachbarskinder Unsinn im Kopf.«
    »Hmm. Okay, danke.« Er schaltete das Tonband ab.
    Perkins zog ihr beim Aufstehen den Stuhl zurück. »Smilow, die Geschichte hier bekommt inzwischen einen ganz langen Bart, und das ziemlich schnell.«
    »Keine Entschuldigungen, Frank. Ich muss einen Mordfall klären.«
    »Sie bellen den falschen Baum an. Während Sie Dr. Ladd schikanieren, wird die Spur des Schuldigen immer kälter.«
    Er schob seine Mandantin Richtung Tür. Hammond versuchte, sie nicht anzuschauen, schaffte es aber nicht. Sie musste seinen intensiven Blick gespürt haben, denn im Vorübergehen schaute sie zu ihm hinüber. Folglich sahen sie einander gerade an, als Smilow sagte: »Wer ist Ihr Freund?«
    Rasch drehte sie sich zu dem Kommissar um. »Mein Freund?«
    »Ihr Liebhaber.«
    Diesmal saß der Stachel. Alex’ Selbstkontrolle geriet ins Wanken. Diesmal ließ sie nicht ihre übliche Vorsicht walten oder hörte auf die Ermahnung ihres Anwalts, nichts zu sagen. Ihre Reaktion war ein reiner Reflex. »Ich habe keinen Liebhaber.«
    »Wie erklären Sie sich dann die Bettlaken mit den Blut- und Samenflecken, die wir in Ihrem Wäschekorb gefunden haben?«
    »Diese Geschichte mit dem Schutz eines Patienten war reine Erfindung«, schnaubte Steffi. »Ich plädiere dafür, dass du sie ohne weiteren Aufschub verhaftest.«
    Sie war mit Smilow und Hammond zurückgeblieben, nachdem ein wütender Frank Perkins seine Mandantin hastig hinausbefördert hatte. Aber die beiden Männer hörten nichts von dem, was Steffi sagte. Wie zwei Gladiatoren vor der Entscheidungsschlacht hatten sie Kampfstellung bezogen. Wer zuletzt stirbt, gewinnt.
    Hammond holte zum ersten Schlag aus. »Zum Teufel, was nehmen Sie sich

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