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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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kleinzukriegen. Allerdings konnte man dem Mann nicht vorwerfen, dass er seinen Job erledigte, und das gut. Alex … Verdammt noch mal, er hatte keine Ahnung, was er von Alex halten sollte. Sie hatte zwar zugegeben, ihn kompromittiert zu haben, indem sie mit ihm schlief, aber nicht, warum. Konnte es außer einer Verbindung zu Pettijohn oder seinem Mörder einen anderen Grund dafür geben?
    Beim Verlassen des Gebäudes bewegte sich Hammond aus lauter Furcht vor dem Unbekannten, als ob er durch Treibsand watete. Die Sonne erschien ihm wie ein Grill. Die Luft lastete unbewegt auf ihm. Selbst die Klimaanlage in Steffis Wagen reichte nicht aus. Als sie die Stufen zum Eingang des Polizeipräsidiums hinaufkletterten, schwitzte er aus allen Poren. An diesem Tag nahm er mit Steffi den Aufzug hinauf in Smilows Reich.
    Steffi klopfte einmal an die Bürotür, ehe sie hineinplatzte. »Haben wir etwas verpasst?«
    Smilow, der ohne sie angefangen hatte, sprach weiter ins Tonbandmikrofon. »Mundell und Cross von der Bezirksstaatsanwaltschaft zu uns gestoßen.« Dazu nannte er Zeit und Datum.
    Alex wandte sich Hammond zu, der hinter Steffi eingezwängt stand. Als er sich am frühen Morgen beim Abschied zu ihr heruntergebeugt hatte, hatte sie ihm die Hände um den Nacken gelegt und ihren Mund zu einem innigen tiefen Kuss angeboten. Als er sich endlich unter bedauerndem Stöhnen losriss, lächelte sie ihn aus dem Kissen an. Träumerisch, sexy, mit schlaftrunkenen schweren Lidern.
    Jetzt las er darin eine dunkle Vorahnung, die seiner entsprach. Kaum waren die Formalitäten erledigt, sagte Frank Perkins: »Smilow, ehe Sie anfangen, möchte meine Mandantin einige ihrer früheren Aussagen korrigieren.«
    Steffi grinste höhnisch. Ohne eine Reaktion zu zeigen, bedeutete Smilow Alex, sie möge fortfahren.
    Ihre feste Stimme füllte das erwartungsvolle Schweigen. »Ich
habe Sie bezüglich meines Aufenthalts in Mr. Pettijohns Penthouse-Suite angelogen. Ich war vergangenen Samstagnachmittag dort. Während ich darauf wartete, dass er die Tür öffnete, sah ich, wie der Mann aus Macon in sein Zimmer ging, genau wie er es Ihnen gesagt hat.«
    »Warum haben Sie diesbezüglich gelogen?«
    »Um einen meiner Patienten zu schützen.«
    Steffi schnaubte ungläubig, aber Smilow unterbrach sie mit hartem Blick.
    »Bitte, fahren Sie fort, Dr. Ladd.«
    »Ich bin im Auftrag eines Patienten zu Mr. Pettijohn gegangen.«
    »Weswegen?«
    »Um eine mündliche Nachricht zu überbringen. Mehr kann ich dazu nicht preisgeben.«
    »Das Berufsgeheimnis ist ein höchst praktischer Schutzschild.« Mit einem kleinen Nicken räumte sie diesen Punkt ein. »Trotzdem war es genauso.«
    »Warum haben Sie uns das nicht früher erzählt?«
    »Ich befürchtete, Sie würden mich unter Druck setzen, damit ich den Namen meines Patienten preisgebe. Das Wohl und Wehe dieses Menschen stand über meinem.«
    »Bis jetzt.«
    »Die Situation ist prekär geworden, mehr als ich vermutet hatte. Ich war gezwungen, Dinge zu erzählen, die ich im Interesse meines Patienten vertraulich halten wollte.«
    »Gehen Sie für Ihre Patienten immer so weit? Dass Sie Nachrichten überbringen oder so?«
    »Normalerweise nicht, aber diesen Patienten hätte ein persönliches Treffen mit Mr. Pettijohn entsetzlich aufgewühlt. Es handelte sich um einen kleinen Gefallen.«
    »Also haben Sie Mr. Pettijohn gesehen?« Sie nickte. »Wie lange waren Sie bei ihm in der Suite?«
    »Ein paar Minuten.«
    »Weniger als fünf? Mehr als zehn?«
    »Weniger als fünf.«
    »Ist eine Hotelsuite nicht ein merkwürdiger Platz für ein solches Treffen?«
    »Das dachte ich auch, aber wir haben uns dort auf Mr. Pettijohns Wunsch getroffen. Er meinte, das Hotel wäre für ihn angenehmer, da dort später sowieso jemand anders zu ihm stoßen würde.«
    »Wer?«
    »Das wusste ich nicht. Jedenfalls hatte ich nichts dagegen, da ich, wie schon gesagt, den restlichen Tag freihatte. Andere Verpflichtungen hatte ich nicht. Also habe ich im Viertel um das Charles Towne noch einen Schaufensterbummel gemacht, ehe ich die Stadt verließ.«
    »Und auf den Jahrmarkt fuhren.«
    »Das stimmt. Alles andere, was ich Ihnen erzählt habe, bleibt unverändert.«
    »Welche Version?«
    Frank Perkins runzelte über Steffis vorlaute Bemerkung die Stirn. »Miss Mundell, Sarkasmus ist hier fehl am Platze. Inzwischen ist klar, warum Dr. Ladd gezögert hat, Ihnen von ihrem kurzen Treffen mit Pettijohn zu berichten. Sie schützt die Privatsphäre eines

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