Kein Alibi: Roman (German Edition)
heraus –«
»Es ist mir scheißegal, was Sie von meiner Taktik halten. Ich werde das auf meine Art erledigen.«
»Wollen Sie, dass sie abhaut?«, feuerte Hammond zurück. »Wenn Sie mit diesem Bockmist aus ihrem Privatleben weitermachen, wird Sie Frank Perkins gründlich an die Kandare nehmen. Ein Bettlaken in ihrem Wäschekorb? Lieber Himmel«, höhnte er verächtlich.
»Vergesst den Bademantel nicht«, warf Steffi ein, die gerade diesen Teil höchst amüsant fand. »Miss Kann-kein-Wässerlein-Trüben vögelt im Bademantel.«
Hammond warf ihr einen sengenden Blick zu, aber Smilow forderte seine Aufmerksamkeit. »Warum hat sie so getan, als ob sie keinen Freund hat?«
»Verdammt noch mal, woher soll ich das wissen?«, tobte Hammond. »Woher wissen Sie es denn, verdammt? Sie hat erklärt, sie habe derzeit keine Beziehung. Das reicht doch.«
»Wohl kaum«, warf Steffi ein. »Die Samenflecken –«
»Haben nichts damit zu tun, dass sie sich letztes Wochenende mit Pettijohn getroffen hat!«
»Vielleicht nicht«, sagte sie kurz angebunden. »Ihre Erklärung, sie habe sich beim Rasieren der Beine geschnitten, klingt plausibel. Okay, das würde das Blut erklären, obwohl ich immer noch dafür bin, es untersuchen zu lassen. Aber Sperma ist Sperma. Warum sollte sie eine persönliche Beziehung zu einem Mann abstreiten, wenn sie nicht irgendwie mit Pettijohn zu tun hat?«
»Dafür könnte es tausend Gründe geben.«
»Nenne einen.«
Hammond schob sein Gesicht dicht an ihres. »Okay, hier ist einer. Es geht dich einen feuchten Dreck an, mit wem sie schläft.« Seine Nackensehnen waren zum Zerreißen gespannt. Er hatte ein rotes Gesicht, und auf seiner Stirn pulsierte eine Vene. Schon oft hatte sie ihn wütend erlebt. Wütend auf Polizisten, Richter, Geschworene, sie, sich selbst. Aber so zornig noch nie. Sein Verhalten löste Fragen in ihr aus, Fragen, denen sie nachgehen würde, sobald sie allein war und Zeit für intensives Nachdenken hatte. Für jetzt sagte sie: »Ich begreife nicht, warum du dich so aufregst.«
»Weil ich weiß, wozu er fähig ist.« Er deutete auf Smilow. »Der würde Beweise erfinden, falls es seinem Fall dienlich ist.«
»Wir haben diesen Beweis während einer legalen Durchsuchung gefunden«, stieß Smilow zwischen den Zähnen hervor.
Hammond kicherte höhnisch. »Ich würde es Ihnen zutrauen, dass Sie sich auf diesen Laken selbst einen runterholen.«
Smilow sah aus, als wollte er jeden Moment auf Hammond losgehen. Mit äußerster Mühe atmete er durch die Nase ein. Seine Nasenlöcher hatten sich vor Wut zu Schlitzen verengt.
Steffi hielt es für klüger einzugreifen. »Wie oft wäscht sich eurer Meinung nach eine Miss Etepetete wie Alex Ladd?«
»Mindestens alle drei bis vier Tage«, meinte Smilow steif, wobei er Hammond noch immer mit Blicken durchbohrte.
»Das glaube ich nicht.« Hammond zog sich an die Wand zurück, als versuche er, sich von dieser Diskussion zu distanzieren.
Steffi meinte: »Das heißt, Alex Ladd hat in den letzten Tagen mit jemandem geschlafen und es dann abgestritten. Als die Rede auf ihren Liebhaber kam, hat sie es weder abgelehnt, ihn zu identifizieren, oder gefragt, was ihr Liebesleben mit den Ermittlungen in unserem Mordfall zu tun hat, oder uns allen erklärt, wir sollten uns zum Teufel scheren. Sie wurde blass und log, und als man sie beim Lügen ertappte, versuchte sie, es zu relativieren: ›Damit wollte ich doch nur ausdrücken, dass ich derzeit mit niemandem eine Beziehung habe.‹«
Beide Männer hörten zu, zumindest taten sie so. Aber da keiner etwas dazu sagte, fuhr sie fort: »Möglicherweise ist das Wortklauberei. Vielleicht hält sie sich, wie die Politiker, ein Hintertürchen offen, indem sie nicht direkt lügt, aber auch nicht direkt die Wahrheit sagt. Vielleicht hat sie keinen Dauerliebhaber, sondern genießt in ihrer Freizeit gelegentlich ein Schäferstündchen.«
Smilow zog die Brauen zusammen. »Das denke ich nicht. Wir haben in ihrem Arzneischrank keine Antibabypille gefunden. Auch kein Pessar, nicht einmal Kondome. Nichts, was auf ein mehr oder weniger regelmäßiges Sexualleben hindeutet. Logischerweise war ich deswegen ja auch restlos erstaunt, als wir die fleckigen Sachen im Wäschekorb gefunden haben.«
»Und doch musst du sie irgendwie mit Sex in Verbindung bringen, Smilow. Worauf hätte deine Frage, ob sie mit Pettijohn Sex gehabt hat, sonst abgezielt?«
»Auf nichts Spezielles«, gestand er. »Das sollte mehr über Lute
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