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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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nach Kotze stank.
    Natürlich ließ Bobby derartige Misshandlungen nicht still über sich ergehen, sondern machte seinen Beschwerden lautstark und häufig Luft. Er brüllte und tobte, aber leider ohne Erfolg. Während die Stunden langsam dahinschlichen, bekam er immer mehr Bammel. Der Pessimismus schlug mit voller Wucht zu.
    Seit Pettijohn ermordet worden war, hatte sich die schöne Situation in einen Misthaufen verwandelt. So hatte Bobby das nicht geplant. Er war kein Heiliger, aber mit einer Mordanklage wollte er nichts am Hut haben. Sollte er sich aus der Schlinge ziehen können, indem er Alex als Schuldige anschwärzte – wer weiß, vielleicht war sie’s ja –, würde er genau das tun. Aber in der Zwischenzeit
hing er an der kurzen Leine. Bis ihr Prozess vorbei war, gehörte sein Arsch dem Bezirk Charleston. Keine Partys. Keine Weiber. Keine Drogen. Kein Spaß.
    Obendrein war er auch nicht, wie geplant, hunderttausend Dollar reicher. Er hatte das Erpressungsgeld nie eingesammelt. Es blieb unklar, ob Alex die Summe von Pettijohn eingetrieben hatte oder nicht. Aber das war gar nicht der springende Punkt. Er hatte es nicht.
    Seine Zukunft sah trübe und ungewiss aus. Seine einzige Sicherheit war die Tatsache, dass er nirgendwo schnell hinkäme, solange er hier drinnen eingebunkert war.
    Er rollte sich aus seiner Koje und drückte sich gegen die Gitterstäbe. »Was dauert denn hier so scheiß lange?«
    Seine Fragen wurden ignoriert. Die Wärter hatten taube Ohren.
    »Ihr kapiert das nicht, ich bin kein normaler Häftling«, erklärte er einem Wärter, der gerade an seiner Zelle vorbeischlenderte. »Eigentlich sollte ich gar nicht hier sein.«
    »Bobby, ich wünschte, ich hätte ’nen Nickel für jedes Mal, wo ich den Spruch schon gehört habe.«
    Bobby riss den Kopf herum. Ein Neuankömmling, in Begleitung eines anderen Wärters. Trug einen leichten Sommeranzug mit Krawatte. Trotz seines glatt rasierten Kinns wirkte er leicht mitgenommen. Vielleicht lag’s an der Schlinge, in der sein rechter Arm steckte. Er stellte sich als Hammond Cross vor.
    »Hab schon von Ihnen gehört. Bezirksstaatsanwaltschaft, richtig?«
    »Staatsanwalt für Sonderaufgaben im Bezirk Charleston.«
    »Ich bin beeindruckt«, sagte Bobby, wobei er wieder seinen modulierten Tonfall annahm. »Offen gestanden ist mir das egal. Solange sie gekommen sind, um mich hier rauszuholen, können Sie meinetwegen auch der Elfenkönig sein.«
    »So war’s doch abgemacht, oder?«
    Cross war ein geschliffener Patron. Bobby konnte seine kultivierte Art – offensichtlich angeboren – auf der Stelle nicht ausstehen.
    Er bedeutete dem Wächter, Bobbys Zelle zu öffnen, aber anschließend wurde er in einen Raum gebracht, der für Gespräche zwischen Gefangenen und Anwälten reserviert war. »Mr. Cross, das ist für mich keine Entlassung. Ich habe gestern ein Abkommen getroffen. Oder haben Sie das bequemerweise vergessen?«
    »Ich bin mir dessen wohl bewusst, Bobby.«
    »Na schön! Dann tun Sie, was Sie tun müssen, um die Räder in Bewegung zu setzen.«
    »Erst nach unserem Gespräch.«
    »Wenn ich mich mit Ihnen unterhalte, möchte ich einen Anwalt dabeihaben.«
    »Ich bin Anwalt.«
    »Aber Sie sind –«
    »Bobby, setz dich und halt’s Maul.«
    Dieser Hammond Cross war zwar fit, aber bei weitem nicht massig. Außerdem war er ein wandelnder Invalide. Bobby rollte arrogant die Schultern. »Harte Worte von einem Mann, dessen Arm in einer Schlinge steckt.«
    Cross funkelte ihn fast so hart und kalt an wie Smilow, was Bobby zwar nicht direkt Angst einjagte, ihn aber immerhin so weit einschüchterte, dass er sich hinsetzte. Wütend starrte er zu Cross hinauf. »Okay, ich sitze. Was nun?«
    »Möglicherweise steckt von dir ein ganz anderer Körperteil in der Schlinge.«
    Bobby starrte ihn sprachlos an.
    »Ich würde dich am liebsten windelweich prügeln«, fauchte Cross.
    Obwohl sich die Lippen des anderen kaum bewegt hatten und seine Stimme weich klang, schwang in dieser Feststellung ein derart feindseliger Ton mit, dass sich Bobbys Nackenhaare aufstellten. Dies und die Tatsache, wie Cross am ganzen Körper die Muskeln spielen ließ. Es schien, als würde seine Haut jeden Moment platzen.
    »Schauen Sie, ich habe keine Ahnung, welche Laus Ihnen über die Leber gelaufen ist, aber ich habe ein Abkommen getroffen.«
    »Und ich ein anderes«, sagte Cross nüchtern, »mit einem der Investoren – sagen wir mal mit einem Ex-Investor im

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