Kein Alibi: Roman (German Edition)
mal, es war Hammond. Er ist bei ihr eingebrochen –«
»Zu welchem Zweck? Um silberne Löffel zu klauen?«
Angesichts seines schnoddrigen Verhaltens runzelte sie die Stirn. »Die beiden sind sich schon früher begegnet. Bevor man sie
verdächtigt hat. Beide taten so, als würden sie sich nicht kennen. Sie mussten zusammenkommen, um sich abzustimmen, also ist Hammond zu ihr hingegangen… Mal sehen, das wäre dann am Dienstag gewesen, nachdem wir sie mehrfach beim Lügen erwischt hatten.
Da er schlecht an ihrer Haustür läuten konnte, ist er heimlich eingestiegen. Beim Aufbrechen des Schlosses hat er sich in den Daumen geschnitten. Und das gab dann die Blutflecken auf ihrem Laken. Ich weiß noch, dass er am nächsten Morgen ein Pflaster trug.
Außerdem bin ich überzeugt, dass sie auch bei dem Überfall in seiner Nähe war. Auf meine Frage, welcher Arzt seine Wunden behandelt hat und warum er nicht in die Notaufnahme gegangen ist, hat er nur ausweichend reagiert und sich irgendwelche weit hergeholten Erklärungen ausgedacht.«
Noch immer musterte der Detective sie skeptisch.
»Smilow, ich kenne ihn«, beharrte sie, »ich habe praktisch mit ihm gelebt. Ich kenne seine Gewohnheiten. Er ist zwar ziemlich ordentlich, aber trotzdem ein Mann. Entweder lässt er alles liegen und stehen, bis er zum Aufräumen gezwungen ist, oder er wartet ab, bis seine Putzfrau einmal wöchentlich hinter ihm aufräumt. Weißt du, was ihm am Morgen nach dem Überfall, als er sich völlig mies fühlte, wirklich wichtig war? Sein Bett zu machen. Jetzt kapiere ich, warum. Ich sollte nicht merken, dass jemand neben ihm geschlafen hat.«
»Steffi, ich weiß nicht«, sagte er und zog die Stirn kraus. »Auch wenn ich diesen Pfadfinder liebend gerne über ein paar Zeltheringe zu Boden gehen sähe, kann ich einfach nicht glauben, dass Hammond Cross etwas derart Kompromittierendes tun würde. Hast du ihn damit konfrontiert?«
»Nein, aber ich habe ihn geködert. Ganz sachte. Im Spaß. Bis ich heute Morgen den Laborbefund hatte, war es lediglich ein Verdacht.«
»Eine Blutgruppe ist nichts Eindeutiges.«
»Sollten wir einen Beweis wegen Gesetzesbeugung antreten müssen, könnten wir einen DNA-Test durchführen lassen.«
»Solltest du Recht haben – und ich gebe zu, dass einiges dran ist –, dann würde das seine Reaktion auf die Aussage von Bobby Trimble erklären.«
»Hammond wollte nicht hören, dass Alex Ladd eine Hure ist.«
»War.«
»Über die Vergangenheitsform lässt sich streiten. Jedenfalls liegt hier der Grund, warum er davor zurückschreckt, Trimbles Aussage zu verwenden.« Als Smilow erneut die Stirn in Falten legte, sagte Steffi: »Was ist nun schon wieder?«
»Ich neige dazu, in diesem Punkt seine Meinung zu teilen. Hammonds Argumente ergeben einen gewissen Sinn. Trimble ist so widerlich, dass er Sympathie für Dr. Ladd auslösen könnte. Hier haben wir sie, eine angesehene Psychologin, und da ihn, einen kiffenden Callboy, der sich für das Höchste hält, was Gott den Frauen geschenkt hat. Er könnte unserem Fall mehr schaden als nützen, besonders wenn es auf eine Mehrzahl weiblicher Geschworener hinausläuft. Es wäre fast besser, wenn er nicht ins Bild käme.«
»Wenn es nach Hammond geht, wird es keine Anklageerhebung gegen Alex Ladd geben. Zumindestens nie einen Prozess.«
»Diese Entscheidung liegt nicht nur bei ihm. Will er tatsächlich –«
»Er beabsichtigt, den Mord an Pettijohn einem anderen in die Schuhe zu schieben.«
»Was?«
»Smilow, du hast gar nicht zugehört. Da erzähle ich dir, dass er alles in seiner Macht Stehende tun wird, um diese Frau zu schützen. In einem Atemzug hat er sich geweigert, die Spuren zu nennen, die er verfolgt, und hat mich im nächsten um meine Kooperation und Hilfe gebeten, um eine Anklage gegen jemand anderen aufzubauen. Gegen jemanden, der ein Motiv und die Gelegenheit gehabt hätte. Jemanden, den er mit Wonne darüber stürzen sähe.« Steffi kostete jede Sekunde aus, ehe sie hinzufügte: »Und nun rate mal, wen er im Sinn hat.«
»Hammond, ich habe schon den ganzen Vormittag versucht, dich aufzustöbern.«
»Hallo, Mason.« Er hatte die Nachricht erhalten, dass Mason ihn suchte, hatte aber gehofft, ihm ausweichen zu können. Er hatte keine Zeit für einen Termin, und sei er noch so kurz. »Ich hab heute schrecklich viel zu tun. Bin auch jetzt auf dem Sprung.«
»Dann möchte ich dich nicht aufhalten.«
»Danke«, sagte Hammond und steuerte weiter auf den
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