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Kein Alibi: Roman (German Edition)

Kein Alibi: Roman (German Edition)

Titel: Kein Alibi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Speckle-Island-Projekt.«
    Er ließ diesen Satz einen Moment lang wirken. Bobby gab sich alle Mühe, nicht unruhig auf seinem Stuhl herumzurutschen.
    »Besagte Person ist bereit, für seine Strafminderung gegen dich auszusagen. Wir haben eine ellenlange Anklageliste bezüglich deiner Aktivitäten auf Speckle Island, die mit deinem Abkommen von gestern nichts zu tun hat. Wahrscheinlich würde es dich langweilen, wenn ich alles aufzähle, aber wenn wir mal alphabetisch vorgehen, dann steht Brandstiftung an erster Stelle.« Bobby hatte schweißnasse Hände. Er wischte sie an seinen Hosenbeinen ab. »Hören Sie, ich werde Ihnen alles erzählen, was Sie über meine Schwester wissen wollen.«
    »Sinnlos«, meinte Cross mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Sie hat Pettijohn nicht umgebracht.«
    »Aber Ihre eigenen Leute –«
    »Sie hat’s nicht getan«, wiederholte er. Dann lächelte er, allerdings nicht freundlich. »Bobby, du bist in der Bredouille. Du hast nichts mehr zum Tauschen. Du wirst für eine Weile in einem unserer Gefängnisse sitzen. Und sollte South Carolina mal keine Lust mehr haben, dich zu beherbergen und durchzufüttern, kann’s die Polizei unten in Florida kaum erwarten, dich in die Finger zu bekommen.«
    »Scheiß drauf! Leck mich doch am Arsch«, brüllte Bobby, während er von seinem Stuhl hochfuhr. »Ich will mit meinem Anwalt reden.«
    Er machte zwei Schritte vorwärts, dann legte ihm Cross die linke Hand aufs Brustbein und schob ihn mit solcher Wucht wieder auf den Stuhl, dass er beinahe selbst mit umgekippt wäre. Anschließend beugte sich Cross so nahe zu ihm herunter, dass Bobby den Kopf weit in den Nacken beugen musste.
    Cross flüsterte: »Noch ein Letztes, Bobby. Solltest du je wieder in Alex’ Nähe kommen, werde ich dir den Hals brechen. Und dann werde ich deine hübsche Fratze so zurichten, dass man dich nicht mehr erkennt. Dann sind deine Tage als Mann für gewisse
Stunden vorbei. Danach werden dir die Frauen nur noch mitleidige und angewiderte Blicke zuwerfen.«
    Bobby war perplex, allerdings nur für ein paar Sekunden. Dann war alles klar: die Drohung und das Beharren des Staatsanwalts auf Alex’ Unschuld. Er fing zu lachen an. »Jetzt hab ich kapiert. Dir juckt der Schwanz nach meiner kleinen Schwester!«
    Spielerisch tippte er Hammond auf die Brust. »Hab ich Recht? Nicht nötig, ich weiß es. Ich kann die Zeichen deuten. Ich will dir mal was sagen, Mr. Spezialaufgabe oder wie immer du dich schimpfst: Wenn du sie vögeln willst, kommst du zu mir. Egal ob von hinten, von vorne oder von der Seite. Ich mach das schon.«
    Plötzlich hing der Stuhl in der Luft, und Bobby flog im hohen Bogen mit ihm nach hinten. Raketengleich schoss der Schmerz durch sein Jochbein in den Schädel, wo er wie ein Feuerwerk explodierte. Seine Rippen brachen unter einem Fausthieb, der die Wucht einer Pleuelstange hatte. »Mr. Cross?« Bobby hörte Fußgetrappel und die Stimmen der Wärter. Die Geräusche waberten durch eine unendlich hohle Dunkelheit zu ihm herüber. »Mr. Cross, ist alles in Ordnung?«
    »Danke, mir geht’s gut. Allerdings befürchte ich, dass der Häftling ein wenig Hilfe braucht.«

38
    »Das ist interessant.«
    Steffi klemmte sich den Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter. »Hammond? Wo bist du?«
    »Ich komme gerade aus dem Gefängnis. Trimble wird noch eine Weile bei uns bleiben.«
    »Und was ist mit unserem Abkommen?«
    »Das ist angesichts seiner Vergehen auf Speckle Island überholt. Ich werde dir später Näheres erzählen.«
    »Okay. Also, was ist interessant?«
    »Basset«, sagte er. »Glenn Basset? Der Polizist, der den Beweisfundus überwacht?«
    »Okay, ich kenne ihn flüchtig. Hat er ’nen Schnauzbart?«
    »Genau der. Er hat eine sechzehnjährige Tochter, die letztes Jahr wegen Drogenbesitzes verhaftet wurde. Zum ersten Mal. Eigentlich ein braves Kind, das aber in der Schule an die falschen Freunde geraten ist. Gruppenzwang. Isoliert –«
    »Ich habe verstanden. Was hat das mit allem zu tun?«
    »Basset hat sich an Smilow um Rat und Hilfe gewandt. Smilow hat bei uns im Büro zu Gunsten von Bassets Tochter interveniert.«
    »Eine Hand wäscht die andere.«
    »Ist auch meine Vermutung«, meinte Hammond.
    »Nur eine Vermutung?«
    »Bisher handelt es sich lediglich um ein Gerücht und versteckte Andeutungen. Ich habe herumgeschnüffelt. Polizisten reden nicht gern über andere Polizisten, und Basset habe ich noch nicht damit konfrontiert.«
    »Da wäre ich gerne dabei,

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