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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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löste den Blick nicht von seinem Gesicht. »Und du wirst für mich immer etwas ganz Besonderes sein.«
    Seine Augenlider zuckten, und der Griff um ihre Hände wurde lockerer. »Aber?«, flüsterte er.
    »Aber es wäre ein Fehler.«
    »Nein, Christy!«
    »Doch, Duncan, das wäre es«, beharrte Christy, löste ihre Hände aus seinen und strich ihm zärtlich über die Wange. »Du und ich, wir hatten unsere Chance. Und ich habe großen Respekt vor dem, was du aus deinem Leben gemacht hast.«
    »Das alles verdanke ich dir - und ich habe es für dich getan!«, ließ er nicht locker und räusperte sich, um die Tränen zurückzudrängen.
    »Nein, Duncan, sag das nicht!«
    Während er gesprochen hatte, war in Christy eine ruhige Entschlossenheit aufgestiegen. Es war an der Zeit, noch einmal die Kontrolle zu übernehmen. Zum letzten Mal.
    »Duncan, du hast dein Leben verändert, du ganz allein. Unsere gemeinsame Zeit hat vielleicht dazu beigetragen,
dich zu dem zu formen, der du bist. Aber du bestehst nicht nur daraus. Denk doch nur an das, was du aus eigener Kraft geschafft hast! Duncan, du bist ohne mich besser dran. Ich hoffe sehr, dass du das erkennst.«
    »Nur noch eine Chance«, flehte er kaum hörbar und blickte hinunter auf ihre ineinander verschränkten Finger.
    »Duncan, mein ältester, liebster Freund, wir hatten unsere Chance. Ich brauche … wir beide brauchen … jetzt etwas anderes, und das müssen wir finden. Bitte, sag mir, dass du mich verstehst? Ich habe gesehen, wie du dich verändert hast, und weißt du was? Ich glaube, nach dem heutigen Tag ist es auch für mich an der Zeit, mich zu verändern.«

24. Kapitel

    Will
21.30 Uhr
     
     
    B is zum heutigen Tag hatte sich Will eingebildet, ein Experte auf dem Gebiet menschlichen Verhaltens zu sein. Er rühmte sich, dass es keine Art der Körpersprache, keine Gesten oder Posen gab, die er nicht analysieren und daraus Schlussfolgerungen ziehen konnte. Verschränkte Arme? Das deutete auf eine vorsichtige Person hin, die nichts von sich preisgab. Albernes Lachen und ständiges Geplapper? Nervensache; gib demjenigen ein bisschen Zeit, sich zu öffnen und urteile nicht vorschnell. Aggressivität? Dahinter verbarg sich für gewöhnlich Angst. Manchmal war es allerdings echte Aggressivität. In jedem Fall am besten aus dem Weg gehen.
    Heute Abend jedoch hatte die wunderschöne Christy Davies dafür gesorgt, dass er mit seinem Latein am Ende war. Wann immer sich die Menge lichtete und er einen Blick auf sie erhaschte, saß sie da an diesem Tisch Shorey gegenüber. Die beiden hielten Händchen und führten offenbar ein intensives Gespräch.
    Normalerweise hätte er einen Blick auf die Szene
geworfen und wäre davonmarschiert, sich für seine Dummheit verfluchend, überhaupt hergekommen zu sein. Aber er tat es nicht. Was hatte dieser Blick zu bedeuten, als sie ihn vor wenigen Minuten entdeckt hatte? Auf keinen Fall hatte er es sich eingebildet, wie sehr es in dem Augenblick zwischen ihnen knisterte - es hatte ihn fast umgehauen. Aber wenn er es richtig gedeutet hatte, warum in aller Welt war sie dann nicht direkt zu ihm gekommen? Das wäre … nun ja, zumindest höflich gewesen!
    Und was lief da zwischen den beiden? In der einen Sekunde wirkten sie wie zwei Liebende, in der nächsten veränderte sich Christys Miene - sie schien sich plötzlich unbehaglich zu fühlen, nahm eine Körperhaltung ein, die er normalerweise als feindselig oder zumindest nervös interpretiert hätte. Bestürzt musste er jedoch feststellen, dass er seinen Instinkten nicht länger traute. Irgendetwas Wichtiges lief da ab, aber was?
    Eine lächelnde Kellnerin mit einem Tablett voller Getränke näherte sich ihm. Will stellte sein leeres Glas darauf und nahm sich ein neues.
    »Warum so traurig?« Die Kellnerin war jung und hübsch. Sie klimperte ihn mit ihren langen dunklen Wimpern an. Das geheimnisvolle Lächeln zusammen mit der Art, wie sie sich näher als nötig vor ihn stellte, ließ ihn ihre Körpersprache leichter entziffern als Christys widersprüchliche Botschaften.
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich traurig bin?«, fragte Will.
    Sie zuckte mit den Schultern und brachte damit die
Drinks auf ihrem Tablett gefährlich ins Wanken. »Ich verfüge über großes Einfühlungsvermögen«, lispelte sie.
    »Oh?« Er sah sie neugierig an.
    »Hmh. Und ich kenne jede Menge Methoden, um süße Kerle aufzumuntern, wenn Sie verstehen, was ich meine?« Sie zog anzüglich die Augenbrauen hoch.
    Will nahm

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