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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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einen Schluck von seinem Drink und lächelte sie dann an. »Davon bin ich überzeugt …« Er ging leicht in die Knie, um das Namensschild zu lesen, das unter einem Dekolleté ruhte, das ihm im Vergleich zu der ansonsten zierlichen Figur künstlich angehoben vorkam. »… Rhonda. Aber ich warte auf jemanden.«
    »Schade.« Sie schob schmollend die Unterlippe vor, und Will wurde klar, dass Rhonda in ihrem Leben oft ihren Kopf durchsetzen würde. »Die Glückliche«, sagte sie über die Schulter hinweg, bevor sie mit ihrem Tablett davonstolzierte, um ihr Glück woanders zu versuchen.
    »Ähm … Ladies, Gentlemen …«
    Will schaute zur Bühne und sah überrascht, dass sein Vater dort stand. Was hatte er vor? Carl Thompson hatte sich ans Mikrofon gestellt. Seine Kleidung war ein wenig zerknittert und wirkte leicht ungepflegt, ebenso wie seine Haare. Er blinzelte im Strahl des Scheinwerfers, der auf ihn gerichtet war und ihn in ein gnadenlos weißes Licht tauchte. Entschuldigend und ängstlich zugleich ließ er den Blick durch den Raum schweifen.
    Zu seiner eigenen Überraschung verspürte Will Mitleid mit ihm. Sein Dad hasste öffentliche Auftritte. Das hatte er schon immer getan. Anfragen zu Lesungen oder Signierstunden
lehnte er ausnahmslos mit der Begründung ab, das läge ihm nicht - sehr zum Verdruss seines leidgeprüften Agenten.
    Und bis heute Abend, so musste Will sich eingestehen, hatte er diese Absagen als reine Arroganz oder Eitelkeit seines Vaters abgestempelt - oder totale Hilflosigkeit. Als er ihn jetzt so verletzlich und eingeschüchtert sah, konnte Will jedoch erkennen, dass öffentliche Auftritte einfach nicht sein Ding waren - er hatte Angst.
    Sein Vater räusperte sich. In der rechten Hand hielt er ein zerknittertes Blatt. Will konnte sehen, dass es an den Ecken leicht zitterte.
    Warum hat er sich seine Rede nicht auf Stichwortkarten geschrieben? , dachte Will. So wie bei einem professionellen Vortrag.
    »Mein Name ist - ähm - Carl Thompson«, begann er, als die Anwesenden verstummten, um die leisen Worte mitzubekommen, die sogar das Mikrofon Mühe hatte aufzufangen. »Und ich habe das Vergnügen, dass Annette Davies für mich arbeitet. Wie Sie alle wissen, ist sie ein ganz besonderer Mensch …« Er machte eine kurze Pause, bis der begeisterte Applaus und die zustimmenden Rufe verebbt waren. »Als sie mich gebeten hat, heute Abend ein paar Worte zu sagen, fühlte ich mich sehr geehrt.«
    Will war wie gebannt. Die Demut seines Vaters, die Zuneigung und Aufrichtigkeit, die in seiner Stimme mitschwangen, rührten ihn. Daran hatte sein Vater offenbar den ganzen Tag gearbeitet! Und nicht etwa an einer Zeile eines unverständlichen, philosophischen Gedichts, das
in zwei oder sogar erst in zehn Jahren in einer Anthologie erscheinen würde. Er hatte an einer Hommage an Nina geschrieben!
    »Antonio, Sie können sich glücklich schätzen.«
    »Das weiß ich!«, rief Antonio unter weiterem Applaus.
    »Und ich habe nicht vor, euch beiden zu erzählen, aufeinander achtzugeben und euch Zeit füreinander zu nehmen, oder etwas in der Art, was man euch sonst noch so alles am Tag eurer Trauung sagen wird. Ich weiß, dass ihr das ohnehin tun werdet - dafür brauche ich euch doch nur anzuschauen!«
    »Vielen Dank«, sagte Nina und suchte in Antonios Jackentasche nach einem Taschentuch, um sich die Augen abzutupfen.
    »Das brachte mich allerdings in ein Dilemma«, fuhr er fort. »Was sage ich stattdessen ? Was bleibt noch? Ich habe ein bisschen nachgedacht - also gut, ich habe viel nachgedacht - und kam auf die tolle Idee, mich mit euren Verständigungsproblemen zu beschäftigen. Ich habe nach Beispielen gesucht, was passieren kann, wenn Worte durcheinandergebracht werden, und zu welch komischen Missverständnissen das in Beziehungen führen kann. Aber auch, wie das alles zu meistern ist mit ein bisschen Übung und einem guten Wörterbuch …«
    Ein Lachen ging durch den Saal.
    »Aber Nina hat mich überrascht. Das tut sie oft, so dass ich eigentlich nicht mehr überrascht sein sollte. Jedenfalls hat sie mir erst heute gestanden, dass sie fließend Italienisch spricht und Antonio genauso gut Englisch, und für was für eine Art Mädchen ich sie eigentlich gehalten hätte,
einen Mann zu heiraten, mit dem sie sich nicht verständigen kann?«
    »Als würden die beiden ihre Zeit mit Reden verschwenden!«, rief ein junger Mann von hinten, was von seinen Freunden mit Gejohle quittiert wurde.
    Nina kicherte nervös, als ihr

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