Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman
nur für … heute Abend.« Er warf einen Blick auf Will.
Laura zuckte mit den Schultern, als wäre sie nicht so dumm, mit einem Künstler zu streiten. »Es war jedenfalls fantastisch. Ist Ihr Dad nicht etwas Besonderes, Will?«
Dem konnte Will nur zustimmen. »Das will ich meinen«, flüsterte er.
Nach einem abschließenden Kuss stürzte sich Laura wieder ins Getümmel, wobei ihre Hochfrisur unter den tanzenden Lichtpunkten der Glitzerkugel auf und ab wippte.
»Dad? Was hast du nächstes Wochenende vor?«
Sein Vater schien zu erstarren, entspannte sich dann jedoch wieder. »Bin noch nicht sicher«, antwortete er und starrte auf seine Schuhe. »Ich habe nichts Bestimmtes vor.«
»Wie wäre es mit Abendessen bei mir? Du bist … noch nie in meiner Wohnung gewesen.«
»Tatsächlich?«
Will schüttelte den Kopf. »Noch nie.«
Es folgte eine Pause.
»Kannst du kochen?«
»Das kannst du nächstes Wochenende herausfinden.«
Sie lächelten und fanden offenbar beide den Boden direkt vor ihren Füßen hochinteressant.
»Das könnte klappen, Sohn. Ich werde in meinem Terminkalender nachsehen, aber … ja, sicher. Warum nicht?«
»Ich werde dich anrufen. Und du solltest besser rangehen, Dad.«
»Werde ich, mein Junge, werde ich.«
Und mit einem einzigen, kurzen Kopfnicken war es besiegelt. Will fühlte sich irgendwie erleichtert, aber auf sonderbare Weise auch von seinen Gefühlen abgetrennt. Er ging sich einen Drink holen und schaute sich nach Christy um. Doch sie schien sich seiner Anwesenheit gar nicht bewusst zu sein.
Will seufzte und kehrte zu seinem Vater zurück. Es wurde so langsam Zeit, für heute Schluss zu machen.
25. Kapitel
Christy
21.30 Uhr
W ill sah sie schon wieder an. Sein Vater ging gerade auf die Bühne. Es sah so aus, als wolle er eine Rede halten. Die anderen Gäste waren verstummt, so dass sich Duncan und sie jetzt flüsternd unterhielten.
»Annie meint, dass wir beide füreinander bestimmt sind«, beharrte Duncan, obwohl Christy ihm ansah, dass er den Kampf eigentlich schon aufgegeben hatte. Er versuchte einfach nur noch, mit der Situation klarzukommen.
»Hat sie das gesagt?« Christy dachte darüber nach. »Annie ist die geborene Romantikerin«, seufzte sie schließlich. »Sie hat uns eben beide gern. Und vermutlich möchte sie, dass alle so glücklich sind wie sie momentan.«
Sie sah wieder zu Will, aber der hatte sich abgewandt. Sobald sie und Duncan hier fertig waren, würde sie zu ihm gehen. Aber sie hatte keinen blassen Schimmer, wann das sein würde. Sie wusste, dass dieses Gespräch für Duncan schwieriger war als für sie, deshalb hätte sie es grausam und auch feige gefunden, sich bei der erstbesten Gelegenheit
davonzustehlen. Sie war es Duncan schuldig, sich alles anzuhören, was er zu sagen hatte.
»Also«, sagte Duncan und beugte sich wieder näher zu ihr, »was machen wir nun? Können wir uns ab und zu treffen?«
Christy rutschte unbehaglich auf ihrem Stuhl hin und her. »Duncan, wir sind Freunde, oder?«
»Sicher.«
»Dann können wir uns natürlich ab und zu sehen. Aber …«
»Bis dahin und nicht weiter?«
Sie berührte ihn an der Schulter, sah ihm in die Augen und nickte. »Was mich angeht, ja. Du bist ein toller Kerl, Duncan.«
»Nur nicht toll genug?«
»Duncan …«
Er hob die Hand und lächelte. »Ist schon gut. Ich hab’s kapiert. Du kannst es einem Mann nicht verübeln, es wenigstens zu versuchen.«
»Das ist schmeichelhaft für mich«, erwiderte Christy und fügte dann rasch hinzu: »Du wirst die Richtige für dich finden, und sie ist ein glückliches Mädchen.«
Duncan senkte den Blick und schwieg. Christy wusste, dass es nichts mehr zu sagen gab, und überlegte, ob sie aufstehen und gehen konnte. Will wunderte sich bestimmt, dass sie so unhöflich war und ihn bisher nicht einmal begrüßt hatte.
In diesem Augenblick trat ein Kellner zu ihnen an den Tisch, beugte sich herunter und flüsterte Duncan etwas ins Ohr. Duncan schlug die Hand vor die Stirn und schüttelte den Kopf.
»Ich bin sofort da«, seufzte er und wandte sich dann wieder Christy zu. »Ich muss gehen. Im Hauptrestaurant fragt einer der Gäste, ob er Rabatt auf den Wein bekommt, weil die sechs Leute an seinem Tisch mittlerweile elf Flaschen getrunken haben.«
»Elf? Du lieber Himmel«, sagte Christy, während sie sich erhoben. »Viel Glück bei den Verhandlungen!«
»Das gehört zu meinem Job. Hör mal, Christy, lass uns einander nicht aus den Augen verlieren,
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