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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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Kichern. »Könnten Sie jetzt trotzdem bitte das Adressbuch aufrufen und mir die Telefonnummer von jemandem namens Duncan geben?«
    Nach ihrer Trennung hatte Christy die Nummer nicht aus dem Verzeichnis gelöscht. Da sie mehr oder weniger
als Freunde auseinandergegangen waren, hatte Christy keine Notwendigkeit dazu gesehen. Duncan lebte immer noch in ihrer Heimatstadt, und ihr war plötzlich eine mögliche Lösung für Aarons Problem eingefallen. Arbeitete Duncan nicht in der Gastronomie? Und belieferte er nicht auch Restaurants und war spezialisiert auf frischen Fisch aus der Region? Sie hatte es bisher nicht über sich gebracht, sich das selbst einmal anzusehen, das wäre ihr zu peinlich gewesen. Sie hatte jedoch gehört, dass er sehr erfolgreich war und sein Unternehmen sogar schon ausgezeichnet worden war. Das hörte sich allerdings nach einem ganz anderen Mann an als dem, von dem sie sich damals getrennt hatte.
    Sie notierte sich die Nummer, die Will ihr diktierte. »Danke, Will. Bye.«
    »Kein Problem, Christy, und wenn …«
    Christy hatte ein schlechtes Gewissen, einfach aufzulegen, aber das konnte sie später wiedergutmachen. Es war ja nicht so, dass sie nie wieder mit Will reden würde!
    Sie wählte Duncans Nummer. Als es klingelte, hielt sie den Atem an.
    »Duncan?«, meldete sie sich, sobald er ranging. »Hier ist Christy.«
    Ein paar Sekunden verstrichen. »Hallo, wie geht’s? Ich hab gerade an dich gedacht!«, sagte er dann.
    »Na klar.« Christy rang sich ein kurzes Lachen ab, um ihre Verlegenheit zu kaschieren. »Duncan, dürfte ich dich um einen Gefallen bitten?«
    Wieder eine Pause. Dann: »Ähm … okay … schieß los.«

    »Hast du heute schon Fisch ausgeliefert?«
    »Wie bitte?«
    Christy wurde klar, dass er sich vermutlich alle möglichen Fragen hatte vorstellen können, aber eine nach Fisch stand sicher ganz unten auf der Liste. »Tut mir leid, aber ich habe jetzt keine Zeit, dir alle Details zu erklären. Ich hab mich nur gefragt, ob du heute eine zusätzliche Fischauslieferung unterbringen kannst.«
    »Und warum in aller Welt hast du dich das gefragt?«
    »Das ist eine lange Geschichte, aber wärst du in der Lage, eine Notfall-Lieferung zu organisieren?«
    »Wohin? Zu deiner Mom?«
    »Nein! Nach Manhattan - ich bin gerade in einem Fischrestaurant, das von seinem Zulieferer im Stich gelassen wird.«
    Wieder folgte eine lange Pause. »Ich habe zwar an diesem Wochenende reichlich zu tun, aber genau aus dem Grund ist mein Lager gut gefüllt. Ich höre.«
    Christy winkte Aaron zu sich. »Ich reiche dich weiter an Aaron, den Inhaber des Restaurants.«
    Flüsternd brachte sie Aaron auf den neuesten Stand und reichte ihm dann ihr Handy, damit die beiden Männer die nötigen Vereinbarungen treffen konnten. Aaron wirkte unendlich erleichtert, und während er Duncan seine Bestellung durchgab, hob er den Daumen in Christys Richtung.
    »Sie sind eine echte Problemlöserin, wie?« Der Mann an der Theke lächelte sie an.
    Christy verdrehte die Augen. »Es ist eine Sucht«, gestand sie. »Oder eher eine Krankheit.«

    »Nicht doch. Die Welt braucht Menschen wie Sie.«
    »Vielen Dank …« Verlegen, und um sich seiner Lobhudelei zu entziehen, ließ sie den Blick durchs Restaurant schweifen und seufzte dann. Mr Simpson war nicht da, und der Abstecher zu Clint’s Restaurant demnach reine Zeitverschwendung gewesen.
    Aaron beendete sein Gespräch mit Duncan und gab Christy das Handy zurück. Er dankte ihr mit einem raschen Kopfnicken und verschwand dann in der Küche, um der Küchenbelegschaft mitzuteilen, dass der Abend gerettet war.
    »Vielen Dank, ich schulde dir was, Duncan«, sagte Christy ins Telefon zu ihrem Ex.
    »Nein, tust du nicht, Christy. Das ist eine beachtliche Bestellung, da kommen wir richtig gut bei weg.«
    »Freut mich.« Christy war erleichtert. Ausnahmsweise waren mal alle zufrieden.
    »Und wie läuft’s bei dir?«
    »Ach, viel zu tun, das Übliche. Du weißt schon.« Der Mann mit der New York Times rüstete zum Aufbruch. »Ach Duncan, du weißt das bestimmt - wie heißt noch mal dieses Lied mit dem Refrain: It’s all too beautifu-u-ul, it’s all too beautifu-u-ul … «
    »Christy Davies, erklär’ mir bitte nicht, du hättest Itchycoo Park vergessen! Komm schon - dazu haben wir auf unserem Abschlussball in der Highschool getanzt!«
    »Natürlich!« Sie drehte sich um und rief dem Mann, der bereits auf dem Weg zum Ausgang war, hinterher: »Entschuldigen Sie?«
    Er wirbelte herum.

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