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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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Nina da? Meinte sie etwa die Anrufe von Christy? Dachte Nina vielleicht, dass er mit der Frau am anderen Ende der Leitung flirtete? Und sie mit ihm? Das wäre ja - hammermäßig!
    Abi verdrehte die Augen. »Mit Anstehen kann ich in meinem Alter keine Zeit mehr verschwenden. Höchstens wenn es um den Lotto-Jackpot geht.« Sie schwieg einen Moment, als überlegte sie, was sie mit dem Geld alles anstellen würde. Dann klatschte sie fest in die Hände. »Also gut, Süße, bist du nur hergekommen, um mir attraktive Männer vorzustellen, oder möchtest du die Einladungen sehen?«

    »Sind sie fertig?« Ninas Augen leuchteten vor Aufregung. Sie wandte sich Will zu. »Abi hat mir bei den Einladungen zu meiner Hochzeit geholfen. Heute Morgen hat sie angerufen und mir gesagt, dass sie fertig würden«, erklärte sie.
    »Sie werden heiraten? Gratuliere, Nina. Das freut mich für Sie.«
    »Danke. Kommen Sie, lassen Sie uns einen Blick darauf werfen.«
    Will folgte ihr und fragte sich, ob er sie hätte auf die Wange küssen oder ihr wenigstens die Hand schütteln sollen. Aber er war vorübergehend etwas ratlos. Außerdem schämte er sich, weil ihm im Haus seines Vaters der Gedanke gekommen war, dass Nina mehr sein könnte als nur eine Assistentin.
    Abi stellte einen großen Pappkarton auf den Tresen. Dann strahlte sie Nina schelmisch an und nahm einen Packen Einladungen heraus. »Hier bitte«, sagte Abi sanft. »Du hast großartige Arbeit geleistet, junge Dame.«
    Will betrachtete die Einladungen. Für Papiere und Karten hatte er sich bisher nie besonders interessiert, schon gar nicht für diesen Hochzeitskram, aber diese hier hatten etwas. Sie waren von Hand aquarelliert, und der Prägeaufdruck schien mit dem Hintergrund zu verschmelzen. Das Design war umwerfend. Irgendwie hatte Nina geschafft, woran viele andere ihm bekannte Pärchen gescheitert waren - sie hatte sich eine echt coole Einladung einfallen lassen.
    »Oh Abi, ich weiß nicht, wie ich dir danken soll!« In Ninas Augen glitzerten Freudentränen.

    »Bedank dich nicht bei mir, Süße, das ist allein dein Werk!«
    »Sie haben das entworfen?«, fragte Will beeindruckt. Unwillkürlich streckte er die Hand aus und strich mit den Fingerspitzen über die Oberfläche der dicken, handgemachten Karte.
    Nina nickte. »Ist so eine Art Hobby von mir. Werfen Sie mal einen Blick hinein.«
    Vorsichtig klappte Will die oberste Einladung auf. Darin stand ein kurzer Vers in Schreibschrift, und das Aquarellmotiv von außen wurde weitergeführt.
    »In jeder steht ein anderer Vers«, erklärte Nina aufgeregt. »Sie sind wunderschön, nicht wahr?«
    Will spürte die Sorgfalt und Liebe, mit der jede einzelne Karte gestaltet war, jede ein Unikat, ein kleines Kunstwerk. Einen Moment lang erhaschte er einen Blick auf ein anderes Leben, auf die Wärme und Zärtlichkeit einer Familie, die Aufmerksamkeit fürs Detail und den Versuch, Menschen, die einem etwas bedeuteten, Freude zu bereiten. Ein solches Leben hatte Will nie kennengelernt - mit einem Mal schien es ihm verlockend.
    Nina umarmte Abi überschwänglich. »Und du bist die Frau, die meine Träume wahr werden lässt! Ich weiß wirklich nicht, wie ich dir danken soll, Abi.«
    »Es war nicht ganz einfach«, räumte Abi ein. »Aber es hat Spaß gemacht.«
    Zurück am Auto lud Nina den Karton vorsichtig in den Kofferraum. Dabei stellte Will überrascht fest, dass sich dieser vorn befand, wo er den Motor vermutet hatte. Der Wagen dieses Mädchens war genauso überraschend wie
sie selbst. Dann schwang sich Nina auf den Fahrersitz, ließ den Motor an und sie donnerten die Straße hinunter.
    »Wissen Sie, Nina«, begann Will, »Sie sollten einen Beruf daraus machen.«
    Nina warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. »Danke«, sagte sie nur.
    »Im Ernst. Ihnen ist etwas wirklich Einzigartiges gelungen. Wissen Sie, letztes Jahr hatte ich eine Überdosis Hochzeiten. Keine Ahnung, auf wie viele Feiern ich mich da geschleppt habe, und die meisten waren ziemlich geschmacklos …«
    »Das muss nicht sein - meine wird großartig«, unterbrach ihn Nina und warf einen weiteren, diesmal warnenden Blick in seine Richtung.
    »Pardon - natürlich wird Ihre sensationell!« Will hob abwehrend die Hände. Er wollte sie nicht vor den Kopf stoßen. Vor allem nicht jetzt, wo er ihr etwas Wichtiges klarmachen musste, etwas, das ihn wie ein Blitzschlag getroffen hatte, als sie sich von Abi verabschiedeten. »Tut mir leid, ich wollte nicht taktlos klingen. Wissen Sie,

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