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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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ihr Herz zu pochen, und sie biss rasch ein riesiges Stück von dem Bagel ab, um es zu beruhigen.
    Die nächste Nachricht:
     
    Um die Ecke biegen, einen Block weitergehen, dann links. Zweite Tür. Wie ist der Bagel? W
     
    Während sie weitergingen, tippte Christy die Antwort.
     
    Lebensrettend ☺
     
    Wenige Minuten später waren sie an dem von Will vorgegebenen Ziel angelangt. Christy betrachtete das Schaufenster, schüttelte irritiert den Kopf und zückte ihr Handy.
    »Ein Friseur , Will? Können Sie mir bitte erklären, wo ich die Zeit hernehmen soll, mir jetzt die Haare machen zu lassen? Es ist ja schön und gut, dass Sie mir helfen wollen, aber man kann es auch übertreiben, und ich glaube wirklich …«
    »Christy?«, unterbrach Will sie.
    »Ja?« Sie trommelte mit den Fingern auf ihren Hüftknochen und wartete auf eine Erklärung. Und die sollte gut sein.
    »Gehen Sie rein. Es gibt etwas, das ich Ihnen sagen muss.«
    Verwundert tat sie wie ihr befohlen. Seine Stimme klang anders, weniger selbstsicher. Toni folgte ihr in den Laden. Die duftgeschwängerte Hitzewelle, die ihnen entgegenströmte,
hätte sie beinahe umgehauen. Dies war ein todschicker Laden, und er war rappelvoll. Avantgardistisch aussehende Stylisten, von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet, waren eifrig am Färben, Schneiden und Haare trocknen. Der Lärm der Föne und das Geplapper waren ohrenbetäubend.
    »Es stellt sich heraus, dass unsere Begegnung im Zug ein weitaus größerer Zufall war, als wir dachten«, sagte Will nach einem Moment. »Ich habe gerade herausgefunden …«
    »Christy!« Eine sehr vertraute Stimme ertönte durch die von Haarspray gesättigte Luft. »Das glaube ich nicht! Hallo, Süße!«
    Christy runzelte die Stirn und sah hin. Und dann noch einmal.
    »Mom?«
    Es kam ihr vor wie der unwirklichste Moment ihres Lebens. Wie zum Kuckuck hatte sie am selben Ort wie ihre Mutter landen können? Einen Moment mal … Will hatte sie hierhergelotst!
    Vor Schreck stolperte sie, aber Toni war sofort zur Stelle und fing sie auf. Das war einfach verrückt!
    Ihre Mutter konnte nicht aufstehen. Sie wurde von einem schmalhüftigen Stylisten mit purpurrotem Bart bearbeitet, der sie mit seiner freien Hand auf dem Stuhl festhielt, während er mit der anderen ihre prächtige neue Partyfrisur fertigstellte.
    Christy spürte, wie sich ihre Überraschung in Wut verwandelte. »Will!« brüllte sie ins Telefon »Was läuft hier? Woher wussten Sie, dass Mom hier ist?«

    »Reg dich ab!«, unterbrach sie eine kichernde, weibliche Stimme.
    »Annie?« Das wurde ja immer verrückter. Vielleicht hatte Miss H sie doch gelyncht und sie befand sich jetzt in einem bizarren Leben nach dem Tod.
    »Genau die. Wie geht es dir?«
    Christy fühlte sich, als hätte sie den Verstand verloren. »Wo bist du?«, stammelte sie. »Wieso hast du mein Handy? Wo ist Will?«
    »Der ist hier!«, zwitscherte Annie. »Toller Typ!«
    »Wie bitte?«
    »Er ist Carls Sohn! Ist das nicht irre ? Ich kann gar nicht glauben, dass du diejenige bist, mit der er den ganzen Tag telefoniert. Er ist in Brunswick bei seinem Dad wegen irgendwelcher Verträge. Anschließend hat er mir bei den Partyvorbereitungen geholfen und noch bei ein paar anderen Sachen … Christy? Bist du noch dran?«
    Christy war sprachlos und musste sich erst wieder fangen, bevor sie antwortete. »Wie … was … er wusste nicht, dass du meine Schwester bist?«
    »Nein!« Annie lachte. »Ich habe ein paar Minuten gebraucht, um ihm die ganze Geschichte zu erzählen.«
    »Die ganze Geschichte«, stotterte Christy. »Annie, du hast doch nicht … ich bringe dich um!«
    »Das meiste schon! Ich habe ihm erzählt, dass du mich Ninny - Dummkopf - genannt hast, weil du Annette nicht aussprechen konntest, und wie Mom dich dazu gebracht hat, es in Nina zu ändern, damit die Nachbarn nicht denken, wir wären ungezogene Bälger. Und wie du dann Mom kopiert und mich Annie genannt hast, sobald
du gemerkt hast, wie sehr mir Nina gefällt. Du wusstest, dass es mich auf die Palme bringt, wenn du aufhörst, mich so zu rufen.«
    »In der Geschichte komme ich nicht allzu gut weg«, räumte Christy ein. »Und das hast du ihm alles erzählt?«
    »Ja!« Annie kicherte in den Apparat.
    »Danke«, sagte Christy. »Deiner Meinung nach habe ich das vermutlich verdient.«
    Annie ignorierte den Sarkasmus in Christys Stimme. »Gern geschehen! Ich wollte Will eigentlich mit zurück nach Manhattan nehmen, aber dann habe ich ihn und seinen Dad dazu

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