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Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches

Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches

Titel: Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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Neuinszenierung zuerst irgendwo in der Provinz auszuprobieren. Nicht selten geht somit die eigentliche »Weltpremiere« heimlich und unter schwierigen Bedingungen im Vortragssaal einer kleinstädtischen Kulturvereinigung vor sich. Für den Fachmann ergeben sich daraufhin zwei Möglichkeiten und Prognosen:
    MÖGLICHKEIT A: Es wird ein rauschender Erfolg. Die Zuschauer, die auch in Hinkunft auf solche Gratisvorstellungen nicht verzichten wollen, reagieren mit enthusiastischem Beifall. PROGNOSE: Wieder einmal zeigt sich, daß es auf die naive Empfangsbereitschaft eines unverdorbenen Publikums ankommt und nicht auf die paar blasierten Snobs in der Metropole. Kein Zweifel, das Stück wird ein sensationeller Kassenschlager. Und das ist die Hauptsache.
    MÖGLICHKEIT B: Die Versuchspremiere fällt durch. Frauen und Kinder verlassen als erste den mühsam für Theaterzwecke adaptierten Saal, gefolgt von den Männern, unter denen sich sogar einige Mitglieder des örtlichen Kulturkomitees befinden. PROGNOSE: Was haben Sie erwartet? Daß wir ein Stück für analphabetische Provinzler herausbringen? Wenn es denen gefallen hätte, wäre es vor einem großstädtischen Publikum niemals angekommen. Aber jetzt liegen die Dinge klar. Es wird ein sensationeller Kassenschlager. Und das ist die Hauptsache.
     

Gratis um jeden Preis
     
    Mit dem Herannahen einer Premiere häufen sich die nächtlichen Telephonanrufe, die in unmißverständlichen Andeutungen das Freikarten-Problem anschneiden. Nicht selten wird unter Umgehung des Telephons auch der direkte Kontakt hergestellt, etwa wenn man am Abend vor der Premiere auf offener Straße von einem gutgekleideten Fremden aufgehalten wird:
    »Hallo, alter Junge!« lautet sein vertraulicher Gruß.
    »Guten Abend«, lautet die etwas kühlere Replik. »Darf ich fragen, woher -«
    »Mischa, um Himmels willen! Kennst du mich denn nicht mehr?«
    »Ach ja, natürlich. Wie konnte ich nur. Nein, ich kenne Sie nicht, mein Herr.«
    »1968...!« Wehmütige Erinnerung durchzittert die Stimme meines Gegenübers. »Capri 1968!«
    »Hören Sie, Mann - wenn Sie ein Spion sind, dann sagen Sie's gleich. Ich arbeite im Theater und nicht im Nachrichtendienst. Und außerdem heiße ich gar nicht Mischa.«
    »Das tut mir aber leid... Gestatten Sie, daß ich mich vorstelle: Rockefeller.«
    »Angenehm.«
    Rockefeller begehrt zu wissen, ob ich mit dem Stückeschreiber identisch bin, von dem morgen irgend etwas im Dingsbumstheater aufgeführt wird.
    Gefahr ist im Verzug.
    Zu dumm, daß ich den Ausdruck »Theater« gebraucht habe.
    «Taxi!« rufe ich. »Taxi!«
    »Ich gehe sehr gern ins Theater«, unterrichtet mich Mischas alter Freund. »Ich liebe es über alles.«
    »Taxi!«
    »Und ich möchte sehr gerne Ihr Stück sehen.«
    »Taxi!«
    »Kann man noch Karten bekommen?«
    »Natürlich kann man. Taxi!«
    »Morgen abend hätte ich Zeit, paßt Ihnen das?«
    »Was meinen Sie - ob mir das paßt?« »
    Ich meine wegen der Karten.«
    Die Situation wird immer bedrohlicher, und meine verzweifelten Rufe nach einem Taxi verhallen erfolglos.
    »Also gibt es noch Karten?« fährt Rocky beharrlich fort.
    »Freikarten?«
    »Natürlich.«
    »Es steht Ihnen frei, Karten an der Kassa zu lösen.«
    »Aber ich möchte die Karten so schrecklich gerne von Ihnen bekommen. Einmal im Leben könnten Sie mir doch wirklich einen Gefallen tun, Mischa. Es ist keine Frage des Geldes...«
    »Ach so? Sie wollen Freikarten?«
    »Ja.«
    »Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?«
    »Es wäre mir peinlich gewesen. Ich hoffe, daß Sie für die Karten nichts zahlen müssen.«
    »Keine Spur. Der Betrag wird mir von meinen Tantiemen abgezogen.«
    »Dann ist ja alles in Ordnung. Sonst würde ich Sie nämlich nicht -«
    »Es gibt nur eine einzige Schwierigkeit«, unterbreche ich. »Ich habe kein Einreichungsformular bei mir. Schade. Kein Formular. Es geht leider nicht. Bedaure. Kein Formular.«
    »Wo haben Sie eins?«
    »Zu Hause.«
    »Ausgezeichnet. Mein Chauffeur wird es sofort abholen. Wir können hier auf ihn warten. Er braucht nicht lange.«
    »Tut mir leid. Ich muß jetzt nach Jerusalem fahren. Jetzt gleich.«
    »Macht nichts. Mein Chauffeur fährt hinter Ihnen her. Wo wohnen Sie in Jerusalem?«
    »Taxi! Das weiß ich noch nicht.«
    »Sie könnten mir Ihre dortige Adresse telegraphieren.«
    »Wohin?«
    Darauf war Rocky offenbar nicht gefaßt. Er wird sichtlich nervös. Sein wohldurchdachter Plan gerät ins Wanken.
    »Verdammt«, murmelt er. »Ich weiß

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