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Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches

Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches

Titel: Kein Applaus Für Podmanitzki - Satirisches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ephraim Kishon
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steht: »Es ist nicht genug an dem, daß du Erfolg hast, es muß auch dein Freund durchfallen.«
    In der Regel besteht Schlomo Emanuelis Programm aus Balladen und kurzen Soloszenen, handelnd von den alltäglichen Ärgernissen des kleinen Mannes. Diesmal schilderte er in der Eröffnungsszene einen Mann, der von Beruf Gärtner war und dem es dennoch nie gelang, sein Eigenheim mit Blumen zu schmücken; im ganzen eine recht lustige Szene, die im nichtorganisierten Teil des Publikums drei größere Lacher und einiges Kichern hervorrief. Die Schlußpointe - daß nach dem plötzlichen Tod des Gärtners die herrlichsten Chrysanthemen auf seinem Grab zu sprießen begannen - fand glücklicherweise nur wenig Anklang. Von Seiten einiger älterer Frauenspersonen konnte man verhaltenes Schluchzen hören, aber der Maler Stuckler wandte sich mit Recht zu den Umsitzenden und flüsterte:
    »Das ist keine erste Nummer für ein Unterhaltungsprogramm!«
    »Völlig daneben... Auch keine zweite Nummer... Wie soll das enden?« flüsterten die Umsitzenden zurück.
    Wir befanden uns somit vom Start weg in bester Laune. Sie erfuhr eine leichte Trübung durch die Ballade von Jossi, dem kleinen Postboten, der nie einen Brief bekommt... den ganzen Tag rennt er mit fremden Briefen treppauf und treppab... wartet und wartet, daß einmal, wenigstens ein einziges mal auch er ... und als er zum Schluß einen an ihn gerichteten Brief in Händen hält, ist es seine Entlassung. Wieder waren es einige betagte Zuhörerinnen, die sich gefühlvoll schneuzten, auch setzte unüberhörbares Händeklatschen ein, aber dieser Teilerfolg - der offenbar auf die große Anzahl von Postboten im Publikum zurückging - änderte nichts oder wenig an der lauwarmen Aufnahme des Programms.
    In der ersten Reihe erhob sich Zurkewitz, wandte sich um und deutete mit dem Daumen nach unten. Damit signalisierte er die allseits erwartete Katastrophe.
    Vor meinem geistigen Auge formten sich die Verrisse, die am nächsten Tag erscheinen würden, zu einem farbenprächtigen Mosaik. Giftige Bemerkungen summten in meinen Ohrmuscheln gleich fröhlichen Hummeln, die das Nahen des Frühlings ankündigten. Das Hilton-Hotel muß er kaufen! Er wird schon sehen. Es hat sich ausgehiltont... Die Schauspielerin Kischinowskaja, die zusätzliche Freikarten für ihre Schwester und ihre Schwägerin angefordert hatte, sagte so laut, daß man es im ganzen Haus hören konnte:
    »Das soll ein Unterhaltungsabend sein? Hält er uns für schwachsinnig?«
    Der erste Teil des Programms schloß mit einem Sketch über eine Schönheitspflegerin, die an chronischem Hautausschlag litt. Die Nichtintellektuellen unter den Zuschauern fanden das komisch und lachten, aber das konnte keinen vernünftigen Menschen, am allerwenigsten uns, darüber hinwegtäuschen, daß sich hier ein veritabler Durchfall vorbereitete.
    Dieser Eindruck bestätigte sich auch während der Pause am Büffet durch fröhliches Glucksen, beziehungsvolles Zwinkern und verschwörerische Händedrücke der Eingeweihten.
    Einzig Stuckler, der Maler, schien nicht besonders glücklich zu sein. Wir sprachen ihm Mut zu: »Kein Anlaß zum Pessimismus! Der Durchfall ist nicht aufzuhalten! Nach einem so lahmen ersten Teil...«
    »Wer weiß, was im zweiten Teil geschieht«, murmelte Stuckler. »Vielleicht erholt er sich.«
    »Was sprichst du? Bekanntlich ist der zweite Teil immer schlechter als der erste.«
    »Kann sein. Aber ich möchte kein Risiko auf mich nehmen. Wenn ich jetzt nach Hause gehe, habe ich nur den schwachen ersten Teil gesehen und kann ruhig schlafen.« Damit verließ er das Theater, der Feigling. Er gehörte nicht länger zu uns. Eigentlich hatte er sich als Anhänger Emanuelis entlarvt. Er war ein Verräter.
    Der zweite Teil begann so schwach, daß wir den armen Stuckler beinahe bedauerten. Die »Mülleimer-Ballade« besang das Schicksal eines Mülleimers, der mangels Müllzufuhr an Unterernährung zugrunde ging, und fand nur mäßigen Beifall. Der Sieg der gerechten Sache rückte unaufhaltsam heran. Mme. Kischinowskaja ergriff meine Hand und drückte sie in überströmender Gefühlsaufwallung. Das war der Augenblick, auf den wir jahrelang gewartet hatten. Jahrelang, sage ich.
    Aber dann kam uns etwas dazwischen, ein idiotischer Sketch von einem Feuerwehrmann, der niemals Zündhölzer bei sich hat und sich nur dann eine Zigarette anzünden kann, wenn irgendwo ein Brand ausbricht. Das war nicht schlecht. Nein, schlecht war es nicht. Es war auch

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