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Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Kein Augenblick zu früh (German Edition)

Titel: Kein Augenblick zu früh (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Alderson
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durchs Haar. »Okay, das können wir später besprechen. Jetzt müssen wir erst mal hier raus.«
    Ich sprang auf und stellte mich vor die Tür. »Jack! Wir können nicht einfach aus dem Krankenhaus spazieren!« Inzwischen war ich nicht nur frustriert, sondern richtig gereizt. »Denk doch erst mal nach! Wir würden es nicht mal bis zum Ausgang schaffen! Da draußen wartet die halbe Einheit auf uns. Bewaffnet. Wenn sie uns erwischen – was dann?« Jack wollte schon widersprechen, aber ich fuhr fort: »Geduld. In ein paar Stunden treffe ich Alex. Er hat versprochen, sich einen Plan auszudenken. Wir müssen ihm einfach vertrauen.«
    Jack schüttelte misstrauisch den Kopf. »Gefällt mir nicht. Ich will nicht warten, bis Alex mit einem Plan auftaucht. Wir sollten jetzt abhauen. Du verschwindest sofort vom Gelände und ich hole Mum heraus.«
    Ich verdrehte die Augen. »Erstens: Du tust nichts ohne mich. Zweitens: Bist du denn völlig verrückt geworden? Du willst ins Hauptquartier – wo nimmst du die Armee her, die du dafür brauchst? Glaubst du etwa, du kannst einfach hineinspazieren und schon bekommst du Mum ausgehändigt? Nur mit Demos und den anderen haben wir eine Chance. Aber sie sind momentan noch in Washington. Demos arrangiert dort etwas für Stirling Enterprises. Alle Aktionen müssen koordiniert ablaufen, sonst funktioniert die Sache nicht.«
    »Welche Sache funktioniert nicht? Und was arrangiert Demos in Washington? Wovon redest du überhaupt?«
    Ach , dachte ich, ich rede nur von einem mexikanischen Drogenboss, von geklautem Kokain im Wert von ein paar Millionen Dollar und einer Menge Drogengeld. Solche Sachen eben.
    »Ich hab keine Zeit, dir alles zu erklären«, sagte ich hastig. »Du gehst jetzt ins Bett zurück und stellst dich schlafend oder so.«
    »Ich finde deinen Plan nicht gerade überzeugend«, knurrte Jack.
    »Du«, fauchte ich zurück und rammte ihm den Zeigefinger gegen die Brust, »hast geschlafen, während ich alles planen musste! Ich komme gleich morgen Früh zurück, versprochen.«
    »Und was ist mit Sara?«, unterbrach er mich. »Wo ist sie überhaupt?«
    Ich wappnete mich innerlich. »Ich weiß nicht, ob wir ihr trauen können.«
    »Was?«, brauste er auf. »Natürlich können wir ihr trauen! Warum hast du ihr noch nichts erzählt? Sie wird uns helfen!«
    »Nein, Jack! Du darfst ihr nichts verraten. Wir wissen nicht, ob sie mit der ganzen Sache etwas zu tun hat oder nicht. Könnte durchaus sein … Sie hat mich verhört, als ich zurückkam. Sie tut so, als ob sie nichts wüsste, aber das ist eigentlich kaum möglich.«
    »Du bist verrückt! Ich hab auch für die Einheit gearbeitet und hatte keine Ahnung. Wir reden hier von Sara!« Er streckte die Hand zur Tür aus. »Ich muss sofort mit ihr sprechen.«
    »Nein, Jack.« Ich trat ihm in den Weg und schloss mit einem kurzen Seitenblick die Tür ab. »Es ist zu gefährlich.«
    »Spinnst du?«
    »Sag ihr nichts, Jack. Versprich es mir!«
    Er zog eine Grimasse, aber er widersprach mir nicht. Mehr konnte ich von ihm nicht verlangen.
    »Morgen Früh erzähle ich dir alles«, versprach ich ihm. »Geh ins Bett. Bitte. Bevor der Arzt kommt. Du musst weiter so tun, als lägest du im Koma. Wenn er dich so sieht, dreht er durch.«
    Jack stutzte und machte große Augen. »Du glaubst … du glaubst, ich hab das gemacht?« Er strich sich über den Bauch, dann hob er abrupt den Kopf. »Du meinst, ich bin wie du?«
    Ich hob nur eine Augenbraue. Welche andere Erklärung gab es denn?
    »Es ist seltsam«, sagte Jack leise und schüttelte den Kopf. »Ich spüre es irgendwie innerlich, dass da etwas geschieht … aber es ist absurd! Und überhaupt, wie soll das … Ich war doch nie so!«
    Ich schaute ihn kalt an. Keine zwei Wochen war es her, dass er Leute wie mich für durchgeknallte Soziopathen gehalten hatte, die man unbedingt unschädlich machen müsse. Aber jetzt, wo er selbst etwas echt Cooles tun konnte, war alles natürlich ganz anders. Ich hätte schreien können vor Wut.
    »Es ist genetisch bedingt«, sagte ich. »Das weißt du doch. Und es kann durch traumatische Erlebnisse ausgelöst werden, glaube ich. Hör mal, ich erklär dir das später.« Ich schloss die Tür auf. Ja, klar, ich erkläre dir alles noch, auch die Sache mit Mum. Was für eine sympathische kleine Freakfamilie wir doch sind.
    »Pass auf«, fuhr ich fort. »Lass auf keinen Fall zu, dass sie dich ins Hauptquartier verlegen. Der Arzt meint, dass die Einheit das bald tun will. Wenn

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